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Elektromobilität: Warum Siemens eine goldene Chance vertan hat

Fragender Mann "Was jetzt?"
Foto: Getty Images.

Als Siemens (WKN: 723610) sich vor einigen Jahren immer stärker dafür engagierte, die Elektromobilität voranzubringen, war ich begeistert. Denn was könnte für einen breit aufgestellten Elektrotechnik-Giganten besser sein als eine elektrifizierte Mobilitätswelt? Doch jetzt, wo die Elektromobilität immer mehr an Kraft gewinnt, stellt sich heraus, dass Siemens viel weniger davon profitiert, als ursprünglich möglich war.

Die Kampagne für die Elektromobilität war beeindruckend

Schon im Jahr 2010 hatte Siemens eine breite Palette an Initiativen rund um das Elektroauto vorzuweisen. Es gab die Demonstrationsfahrzeuge eRUF Sportwagen und Stormster, jeweils ausgestattet mit selbst entwickelten Antriebsmotoren, sowie umfangreiche Forschungsprojekte zum Stromtanken.

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Außerdem betrieb Siemens frühzeitig eigene Elektroautoflotten und engagierte sich bei der internationalen Standardisierung der Ladetechnik. In den folgenden Jahren bot sich Siemens als Entwicklungspartner für diverse Elektroauto-Start-ups an, um deren Weg zur Marktreife zu verkürzen.

Darüber hinaus beteiligte sich der Konzern an mehreren internationalen Initiativen und Unternehmen in den Bereichen Ladenetze und Batterien. Und gemeinsam mit dem Automobilzulieferer Valeo (WKN: A2ALDB) wurde mit Nachdruck ein bedeutender Hersteller von elektrischen Antriebssträngen hochgezogen.

All das erschien mir wie eine generalstabsmäßige Kampagne, die ein klares langfristiges Ziel vor Augen hatte: Den Durchbruch der Elektromobilität zu beschleunigen. Es ergab einfach Sinn. Je mehr Elektrofahrzeuge in den Verkehr kommen, desto gigantischere Geschäftsmöglichkeiten würden sich für Siemens ergeben.

Es sind nicht nur die naheliegenden Umsätze, die sich etwa aus Ladestationen und Elektromotoren ergeben. Wegen der Elektromobilität braucht es auch bessere Stromnetze, mehr Pufferspeicher und mehr erneuerbare Energien. Außerdem ergeben sich Potenziale rund um die Digitalisierung und Automatisierung.

Wie Siemens sich immer mehr aus der Elektromobilität zurückzieht

Wie wohl kaum ein anderer Konzern konnte Siemens unglaublich viel aus einer Hand bieten. Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, dass die Münchener mehr Geschäft mit der Elektromobilität machen könnten als Tesla (WKN: A1CX3T). Aber das ist vorbei. Nachdem Siemens seinen Joint-Venture-Anteil an Valeo Siemens eAutomotive an den französischen Partner abgab, trennte man sich kürzlich auch vom Antriebsgeschäft für elektrifizierte Nutzfahrzeuge.

Was die notwendige Aufrüstung der weltweiten Stromnetze angeht, profitiert Siemens nur noch in geringem Maße, nachdem Siemens Energy (WKN: ENER6Y) in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Und dass es dort bisher nicht gelungen ist, die Windkrafttochter zu einer Gewinnmaschine zu formen, verschlechtert die Bilanz weiter.

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Gleichzeitig wurde der prozentuale Anteil an Fluence Energy (WKN: A3C6A3), einem führenden Lieferanten von stationären Energiespeichern, im Zuge seines Börsengangs reduziert und damit auch der Einfluss auf die Strategie. Die Beteiligungen an Voith Hydro und dem österreichischen Ladenetzwerk Smatrics wurden 2021 ganz verkauft.

Was bleibt, sind einige lose zusammenhängende Aktivitäten, zu denen die Wechselrichter der zugekauften Marke Kaco New Energy, Schnellladestationen oder digitale Zwillinge für Elektroautobauer gehören. Ein Elektromobilitätsportfolio aus einem Guss, das vor wenigen Jahren noch möglich schien, wird daraus nicht mehr.

Eine vertane Chance

Im Rückblick wirkt es so, als ob Siemens enorme Energie darauf verwendet hätte, zwei zueinander inkompatible Großprojekte voranzutreiben: Einerseits die breite Offensive zum Anschieben der Elektromobilität und andererseits die Aufspaltung und Reduzierung der Komplexität des Konzerns. Für das erste Ziel hätten verschiedene Bereich zusammengeführt und gegebenenfalls durch weitere Zukäufe gestärkt werden müssen.

Letztlich war es für das Management wichtiger, die Organisationsstrukturen durch Abspaltungen zu straffen. Siemens hat viele kleinere und hardwarelastige Geschäftsbereiche veräußert, um sich auf seine starken Divisionen zu fokussieren. Für all das wurde in Kauf genommen, dass der Konzern bei der Elektromobilität nur noch eine Nebenrolle spielt.

Andere Konzerne hingegen ergreifen konsequent die Chancen der Mobilitätswende. Cummins (WKN: 853121), der künftige Eigentümer des Nutzfahrzeuggeschäfts von Siemens, investiert zum Beispiel seit Jahren in den Ausbau seines Elektrifizierungsportfolios. Die Amerikaner bieten heute aus einer Hand ein breites Spektrum an Wasserstoff-, Antriebs-, Generator- und Speicher-Technologien und haben ein Netzwerk aus passenden Beteiligungen und Entwicklungspartnern aufgebaut.

Ein solches Elektromobilitäts-Powerhouse hätte auch Siemens sein können.

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Ralf Anders besitzt Aktien von Siemens Energy und partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla und empfiehlt Cummins.



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