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Nach dem Aktiensplit: 2 Gründe, Amazon zu kaufen, und 1 Grund, zu verkaufen

Amazon
Foto: Peter Roegner

In 3 Sätzen:

  • Der jüngste Aktiensplit von Amazon hat der Aktie keinen Auftrieb gegeben.
  • Das Unternehmen hat mit externen Herausforderungen wie einer höheren Inflation zu kämpfen.
  • Es ist wichtig, eine langfristige Perspektive einzunehmen, bevor man hier eine Investitionsentscheidung trifft.

Amazon (WKN: 906866) hat bewiesen, dass es Investoren im Laufe der Zeit belohnen kann. Die Aktien des Einzelhandelsriesen sind in den letzten zehn Jahren um mehr als 800 % gestiegen und haben im letzten Jahr die Marke von 3.000 US-Dollar geknackt. Dabei kletterten die Einnahmen und Gewinne des Unternehmens in die Milliarden. Auch Schlüsselkennzahlen wie der freie Cashflow und die Rendite auf das investierte Kapital stiegen im Laufe der Zeit.

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Seit Anfang des Jahres ist die Performance der Amazon-Aktie jedoch ins Stocken geraten. Die Aktie hat rund 37 % verloren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Probleme wie die steigende Inflation und Herausforderungen in der Lieferkette die Erträge beeinträchtigt haben. Selbst der jüngste Aktiensplit von Amazon konnte der Aktie keinen Auftrieb geben. Was soll man als Anleger angesichts all dieser Umstände tun? Schauen wir uns dazu zwei Gründe an, Amazon jetzt zu kaufen – und einen Grund, zu verkaufen.

1 Die Zukunft des E-Commerce

Der E-Commerce wächst. Und Amazon ist gut positioniert, um davon zu profitieren. Laut den Prognosen von Insider Intelligence könnte der E-Commerce allein in den USA in diesem Jahr einen Umsatz von mehr als 1 Bio. US-Dollar erreichen. Und laut den Daten von Insider Intelligence macht Amazon etwa 40 % des US-E-Commerce-Umsatzes aus.

Warum bin ich so sicher, dass Amazon hier weiterhin dominieren wird? Wegen des Prime-Abonnementprogramms. Bis zum Jahr 2020 hatte das Unternehmen mehr als 200 Millionen Mitglieder. Und Amazon hat in den letzten Quartalen „Millionen“ neuer Mitglieder angezogen. Die Mitglieder zahlen eine Gebühr und erhalten im Gegenzug eine kostenlose Lieferung von Bestellungen am selben Tag oder am nächsten Tag sowie viele andere Vorteile.

In Amazons jüngstem Earnings Call sagte das Unternehmen, dass Prime-Mitglieder in den letzten zwei Jahren Amazon zunehmend für Einkäufe und Unterhaltung genutzt haben. Gut vorstellbar, dass sich dies fortsetzt, da die Mitglieder den Komfort des Dienstes zu schätzen wissen. Hier sind zwei besonders gute Anzeichen: Amazon sagt, dass die Verlängerungsraten der Mitgliedschaft weiterhin hoch sind. Und die Mitglieder geben immer mehr aus.

2 Anhaltende Stärke bei AWS 

Bei Amazon geht es nicht nur um E-Commerce. Der größte Gewinnbringer des Unternehmens ist Amazon Web Services (AWS). Dabei handelt es sich um das Cloud-Computing-Geschäft von Amazon. Im vergangenen Jahr machte es mehr als 70 % des gesamten Betriebsergebnisses des Unternehmens aus. AWS ist der weltweite Marktführer. Nach Angaben der Synergy Research Group lag der Marktanteil in den letzten Jahren zwischen 32 % und 33 %.

Und AWS steht derzeit nicht unter demselben Druck wie das E-Commerce-Geschäft von Amazon. AWS verzeichnete im ersten Quartal ein zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Betriebsergebnis. Diese Kennzahlen beliefen sich auf 18,4 Mrd. US-Dollar bzw. 6,5 Mrd. US-Dollar. Dies ist darauf zurückzuführen, dass AWS weiterhin große Kunden anzieht. So nutzt beispielsweise der spanische Telekommunikationsanbieter Telefonica AWS für Technologien wie private 5G-Netzwerke.

Das Wachstum von AWS wird sich wahrscheinlich fortsetzen. Das Unternehmen baut die AWS-Infrastruktur rund um den Globus aus. Es plant neue lokale Zonen in 32 Ballungsräumen in 26 Ländern. Diese Zonen bringen AWS-Services näher an die Bevölkerung und große Informationstechnologie-Zonen. Und Amazon sagte, dass es die Infrastrukturausgaben in diesem Jahr erhöhen wird, um das Wachstum von AWS zu unterstützen. AWS scheint also ein langfristiger Gewinntreiber zu sein.

Verkaufsgrund: Der Inflationsdruck ist noch nicht vorbei

Eine höhere Inflation ist für Amazon ein Problem, da sie sich auf die Kosten des Unternehmens auswirkt. In seiner Gewinnmitteilung sagte Amazon, dass die höhere Inflation wahrscheinlich länger anhalten wird, als das Unternehmen ursprünglich erwartet hatte. Das liegt daran, dass die Unruhen in der Ukraine die Treibstoffpreise belasten. Amazon sagte, dass der Versand in internationalen Containern jetzt mehr als doppelt so viel kostet wie vor der Pandemie.

Um wettbewerbsfähige Preise aufrechtzuerhalten, gibt Amazon die höheren Kosten nicht aggressiv an die Kunden weiter. Für das langfristige Geschäft ist das die richtige Entscheidung, denn so kommen die Kunden wieder. Kurzfristig könnte dies jedoch die Erträge beeinträchtigen.

Ein weiteres Problem in einem Umfeld mit höherer Inflation: Die Käufer sind auch mit höheren Preisen für alles Mögliche konfrontiert, von Dingen des täglichen Bedarfs bis hin zur Unterhaltung. Daher werden sie in dieser Zeit möglicherweise weniger nicht lebensnotwendige Einkäufe tätigen.

All dies bedeutet, dass die Ertragsprobleme von Amazon möglicherweise nicht auf ein oder zwei Quartale beschränkt sind. Die Probleme könnten noch eine Weile andauern.

Was soll man als Anleger tun?

Die Antwort hängt von der individuellen Situation ab. Wer beispielsweise seit vielen Jahren Amazon-Aktien hält, sollte vielleicht in kleinem Rahmen an Gewinnmitnahme denken. Die Schwierigkeiten der Aktie können so lange anhalten, bis sich die wirtschaftliche Lage verbessert. Und das könnte einige Zeit dauern.

Aber für die meisten anderen überwiegen meiner Meinung nach die Gründe, Amazon zu kaufen. Mir gefallen die langfristigen Aussichten des E-Commerce- und Cloud-Computing-Geschäfts. Amazon unternimmt zudem Schritte, um Kosten zu senken. All dies bedeutet, dass auf lange Sicht Amazon und auch seine Aktionäre wieder zulegen können.

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Adria Cimino besitzt Aktien von Amazon. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon. Dieser Artikel erschien am 15.6.2022 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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