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3 unglaublich günstige Dividendenaktien

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Wichtige Punkte

  • Die Versicherungsbranche ist widerstandsfähiger, als der Markt ihr zugesteht.
  • Nicht jeder Rohstofftitel hat an der jüngsten inflationsbedingten Rallye teilgenommen.
  • Ein alter, kultiger Autohersteller findet neues Leben in der Elektrofahrzeug-Arena, auch wenn die meisten Investoren das noch nicht sehen.

In einem wackeligen wirtschaftlichen Umfeld gelten Dividendenaktien als sichere Häfen. Das liegt daran, dass Einkommen (Cashflow) wertvoller wird, wenn es wenig Wachstumsaussichten gibt und die Kaufkraft erhalten werden muss. In dem ungewöhnlichen Marktumfeld, in dem wir uns derzeit befinden, zieht das Gespenst der Konjunkturschwäche jedoch eine Reihe von Dividendenwerten genauso in den Abgrund wie Wachstumswerte. Woran liegt das?

Schuld ist vor allem die steigende Inflation. Sie führt zu höheren Zinsen und Renditen und der einfachste und schnellste Weg, die Dividendenrendite einer Aktie hochzutreiben, ist, ihren Kurs zu senken. Die meisten Unternehmen können ihre Dividendenausschüttungen nicht aggressiv genug erhöhen, um die Auswirkungen der jüngsten Zinserhöhungen vollständig auszugleichen. Wie so oft hat der Markt jedoch einige Dividendenzahler zu schnell und zu weit abgewertet.

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Hier eine Übersicht über drei günstige Dividendenaktien, die du kaufen solltest, weil die Verkäufer über das Ziel hinausgeschossen sind und die Aktien einiger ansonsten solider Unternehmen billig gemacht haben.

1. Ford Motor Company

Dividendenrendite: 3,4 %

Für viele Anleger ist die Ford Motor Company (WKN: 502391, -7,79 %) ein Relikt aus dem alten Detroit – eine Automobilikone, die ihren Kampf gegen die Bedeutungslosigkeit langsam verliert. Die Globalisierung und das Aufkommen von Elektrofahrzeugen haben dem Unternehmen so zugesetzt, dass seine typischen Umsätze und Betriebsgewinne heute mehr oder weniger mit denen aus den späten 1990er-Jahren übereinstimmen.

Gerade als es so aussah, als würde ein neuer und verbesserter Ford mit Elektroantrieb endlich aus der Hülle des ehemaligen Unternehmens hervortreten, kam es zur Katastrophe. Die Pandemie hat nicht nur die Lieferketten unterbrochen, sondern auch viele Verbraucher vom Kauf eines neuen Autos abgehalten. Anfang 2020 war Ford gezwungen, die Zahlung seiner vierteljährlichen Dividende auszusetzen, die seit der Wiederherstellung im Jahr 2012 stetig gestiegen war. Sie wurde Ende letzten Jahres wieder aufgenommen, aber nur zu etwa zwei Dritteln des vorherigen Niveaus und ohne dass die Probleme in der Lieferkette vollständig behoben wurden.

In Anbetracht all dessen macht die jüngste Schwäche der Aktie durchaus Sinn.

Wie der große Eishockeyspieler Wayne Gretzky sagte: „Ich laufe dahin, wo der Puck hingeht, nicht dahin, wo er war.“ Für Investoren bedeutet das, dass sie sich mehr Gedanken über die Zukunft als über die Vergangenheit eines Unternehmens machen sollten.

Ford versucht sich nicht nur im EV-Geschäft. Der Mustang Mach-E wurde von Consumer Reports zum beliebtesten Elektroauto des Jahres 2022 gekürt, der vollelektrische Pickup Lightning F-150 hat eine lange Warteliste und das Unternehmen will bis 2030 bis zur Hälfte seiner Produktion auf Elektroautos umstellen.

Für Einkommensanleger ist es besonders wichtig, dass der bereinigte Gewinn von 1,59 US-Dollar pro Aktie im letzten Jahr die aktuelle jährliche Ausschüttung von 0,40 US-Dollar pro Aktie problemlos abdeckt, sodass auch in Zukunft noch Spielraum für höhere Zahlungen besteht. Analysten gehen davon aus, dass Ford in diesem Jahr einen Gewinn von 1,93 US-Dollar pro Aktie und im nächsten Jahr von 2,16 US-Dollar pro Aktie erwirtschaften wird, was eine noch positivere Perspektive darstellt.

Du kannst in diesen wiederbelebten Ford einsteigen, solange die Aktie nur mit dem 4,2-Fachen des Gewinns der letzten zwölf Monate bewertet ist, was nur wenig Spielraum für weitere Kursverluste lässt.

2. LyondellBasell

Dividendenrendite: 4,6 %

Während sich die jüngste Inflationswelle positiv auf die Aktien von Rohstoffunternehmen ausgewirkt hat, die ihre neu gewonnene Preissetzungsmacht nutzen, nehmen die Aktien des Chemieunternehmens LyondellBasell (WKN: A1CWRM, -5,32 %) nicht an der Rallye teil. Nach dem Rückgang von den Höchstständen im Mai werden die Aktien von LyondellBasell in etwa auf dem Niveau von Anfang 2021 gehandelt, auf dem sie bereits 2017 notiert hatten, und in der Nähe des Kurses aus dem Jahr 2014.

Einkommensorientierte Investoren müssen sich über diesen Mangel an Fortschritt jedoch keine Sorgen machen. Das Unternehmen trägt seinen Teil dazu bei; die Gewinne pro Aktie sind heute etwa 50 % höher als damals. Der Markt honoriert die Aktie einfach nicht, weil er vielleicht befürchtet, dass die Inflation LyondellBasell und vor allem das Ölraffineriegeschäft in Mitleidenschaft ziehen wird.

Dieses Missverständnis ist deine Chance, in eine Dividendenaktie einzusteigen, die nicht nur eine Rendite von 4,6 % abwirft, sondern auch zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von nur 5,6 gehandelt wird. Zum Vergleich: Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 liegt nach Angaben von Birinyi Associates mit 21,5 nach zwölf Monaten noch deutlich höher. Und das, obwohl der Markt seit Ende letzten Jahres stark zurückgegangen ist.

Versteh mich nicht falsch. Die geplanten Zinserhöhungen der Fed werden die Inflation früher oder später abkühlen und die Rohstoffpreise nach unten treiben. Diesem Problem wird sich auch LyondellBasell nicht entziehen können. Aber der Kurs der Aktie spiegelt diesen zukünftigen Gegenwind, der ohnehin überschätzt werden könnte, bereits mehr als wider. Die meisten Produkte des Unternehmens – wie Industriekunststoffe, Polymere, Katalysatoren und Ausrüstungen, die von Kunden wie Raffinerien, Lebensmittelherstellern und Konsumgüterherstellern verwendet werden – sind unabhängig von der Wirtschaftslage gefragt.

3. Prudential Financial

Dividendenrendite: 5,1 %

Schließlich solltest du noch den Lebensversicherer Prudential Financial (WKN: 764959,  -4,33 %) auf deine Liste der günstigen Dividendenaktien setzen. Obwohl die Aktie im Jahr 2021 recht gut abgeschnitten hat, konnte sie nie wirklich zu einer hohen Bewertung aufsteigen, sodass der 20-prozentige Rückgang gegenüber dem Höchststand im April die Dividendenrendite auf 5,1 % ansteigen und das KGV auf 7,7 sinken ließ.

Die Zweifel, die zu den Verkäufen führten, sind verständlich. Schon seit Anfang des Jahres ist die Lage für Investoren schwierig, aber erst vor ein paar Monaten hat sie sich deutlich verschlechtert. Es ist leicht vorstellbar, dass Versicherungen und Investitionen (die Prudential ebenfalls anbietet) von Verbrauchern und Unternehmen plötzlich als optional und nicht mehr als notwendig angesehen werden. Eine schwache Wirtschaft und ein schwacher Aktienmarkt machen es auch für die Versicherer schwierig, ihre erwarteten Auszahlungen vollständig zu decken; sie investieren ihre gepoolten Mittel oft auch in Aktien.

In Wirklichkeit ist das Versicherungsgeschäft jedoch viel widerstandsfähiger, als der jüngste Kursrückgang dieser Aktie vermuten lässt, denn es erholt sich schnell von Gewinneinbrüchen.

PRU NORMALISIERTER VERWÄSSERTER GEWINN PRO AKTIE (VIERTELJÄHRLICH). DATEN VON YCHARTS.

Die laue Konjunktur ist zwar ein Problem, aber die obige Grafik zeigt, dass es sich um ein Problem handelt, das schnell behoben werden kann. Die Versicherungsprämien werden jedes Jahr neu angepasst, um das jeweilige Umfeld widerzuspiegeln. Auch wenn das Jahr 2022 von vielen Unwägbarkeiten geprägt sein wird, sollten sich die meisten davon in den Preisen des Jahres 2023 widerspiegeln.

Sicher, einige Kunden könnten ihren Versicherungsschutz aufgrund von Preiserhöhungen kündigen, und Prudentials Investitions- und Ruhestandsplanungsgeschäft könnte auf große Herausforderungen stoßen. Die meisten Kunden werden jedoch ihren Versicherungsschutz und ihre Investitionspläne beibehalten, weil sie wissen, dass dies finanziell sinnvoll ist, auch wenn es zu diesem Zeitpunkt nicht einfach ist.

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Dieser Artikel wurde von James Brumley auf Englisch verfasst und am 16.06.2022 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. James Brumley besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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