Solider Kursverlauf und über 6 % Dividendenrendite: Aristokrat Enbridge kann bisher in diesem Jahr überzeugen!
Es sind genau diese turbulenten Börsenzeiten, die einem immer wieder klarmachen, dass eines bei der Aktienauswahl unerlässlich ist. Man sollte hier nämlich unbedingt immer auch auf die Qualität des dahinter stehenden Unternehmens achten.
Wie wichtig dies sein kann, erleben wir jetzt schon einige Monate. Denn in dieser Zeit war unter anderem bei vielen kleineren Aktien der Hype urplötzlich vorbei und sie sind gnadenlos im Kurs abgestürzt.
Dies sollte niemanden wirklich verwundern. Es war hier immerhin eine Vielzahl von Aktien von Firmen mit dabei, die noch nicht profitabel arbeiten und die auch so gut wie keine Gewinne vorweisen konnten. Und in schlechten Börsenzeiten sortieren die Investoren eben gerade die Aktien solcher Unternehmen ganz schnell aus.
Doch es gibt sicherlich auch Anleger, die von der schlechten Stimmung an den Märkten noch gar nicht viel mitbekommen haben. Und meines Erachtens könnten hier die Aktionäre der sogenannten Aristokraten eventuell mit dazugehören.
Was liegt da näher, als sich im heutigen Artikel mit dem kanadischen Konzern Enbridge (WKN: 885427) genau solch einen Aristokraten einmal kurz anzuschauen. Denn auch Enbridge hat seinen Investoren bisher in diesem Jahr kaum Sorgen bereitet.
Wer ist Enbridge?
Eines kann man sicherlich feststellen. Und zwar, dass der Dividendenaristokrat Enbridge bei deutschen Anlegern nicht ganz so bekannt ist. Darauf lassen zumindest die hierzulande recht geringen Börsenumsätze schließen. Man sollte aber wissen, dass der Konzern aus Calgary in den USA und Kanada das weltweit größte Rohöl- und Flüssigkeiten-Pipelinesystem betreibt.
Mit diesem 13.500 km langen Leitungssystem stellt Enbridge sogar eines der führenden Energielieferunternehmen in Nordamerika dar. Denn mit diesem bewegt der Konzern 25 % des in Nordamerika geförderten Rohöls. Enbridge transportiert auch fast 20 % des in den USA verbrauchten Erdgases. Was die Firma in dieser Region zum drittgrößten Erdgasunternehmen macht.
Schauen wir auf die Dividende
Es ist durchaus so, dass Enbridge erst im Jahr 2019 in den erlauchten Kreis der Aristokraten aufgenommen wurde. Seine Dividende hatte das Unternehmen damals nämlich gerade das 25. Jahr in Folge angehoben. Schaut man aber noch weiter in die Vergangenheit, kann man erkennen, dass von Enbridge seit mittlerweile 67 Jahren regelmäßig eine Gewinnausschüttung gezahlt wird.
Die letzte Erhöhung der Dividende wurde im Dezember des letzten Jahres beschlossen. Die Aktionäre erhalten somit im Jahr 2022 mit 0,86 CA-Dollar je Aktie alle drei Monate eine um 3 % höhere Quartalsausschüttung als ein Jahr zuvor.
Allerdings lag die letzte Anhebung recht deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 27 Jahre. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate für diesen Zeitraum betrug laut Enbridge nämlich erfreuliche 10 %. Vielleicht kann aber die mit aktuell 6,36 % relativ hohe Dividendenrendite hier einen kleinen Ausgleich bieten.
Noch ein Blick auf die Aktie
Am langfristigen Kursverlauf kann man erkennen, dass sich die Enbridge-Aktie in den letzten zehn Jahren eher seitwärts bewegte. Doch mit 54,13 CA-Dollar (15.07.2022) notiert sie derzeit trotz allem um 34 % höher als am 16.07.2012. Dieses Kursniveau bedeutet aber unter anderem auch, dass die Enbridge-Papiere von Anfang Januar bis heute um 9 % zugelegt haben.
Dass sich die Aktie dieses Jahr so gut behaupten konnte, hat sicherlich auch mit dem Geschäftsmodell des Unternehmens zu tun. Denn der Energielieferant sollte von der Ukraine-Krise wohl eher positiv als negativ beeinflusst werden.
Wenn man sich nur auf die letzten zehn Jahre konzentriert, gibt es sicherlich viele Dividendenaktien, die eine bessere Entwicklung gezeigt haben. Aber meiner Ansicht nach gibt es zwei Dinge, die trotzdem für die Enbridge-Aktie sprechen könnten.
Zum einen wurde vom Unternehmen die Dividende bereits seit 27 Jahren kontinuierlich angehoben. Und natürlich könnte auf der anderen Seite die aktuell recht hohe anfängliche Dividendenrendite ein deutliches Signal darstellen und die Enbridge-Papiere gerade für Einkommensinvestoren in ein interessantes Licht rücken.
Zudem ist das Thema Energie an den Märkten derzeit wieder recht positiv behaftet. Dies könnte eine gute Voraussetzung dafür sein, dass die Enbridge-Aktie ihren Investoren in diesem Jahr eventuell noch weiter Freude bereiten könnte.
Der Aristokrat aus dem Energiesektor könnte also für alle jene, die noch auf der Suche nach einer soliden Dividendenaktie sind, eventuell mehr als nur einen Blick wert sein.
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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Enbridge.