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Varta-Aktie: Warum sie auch 90 % fallen kann

Varta Batterieproduktion
Bild: Clarios

In den letzten Jahren sind Varta (WKN: A0TGJ5)-Aktien stark gestiegen. Batterien zur Speicherung erneuerbarer Energien, für kabellose Geräte und Elektroautos boomen. Darüber hinaus ist das Unternehmen mit seinen Microzellen für Hörgeräte sehr gut positioniert.

Varta-Geschäft ist konjunktursensibel

Varta wuchs in den vergangenen Jahren kräftig. Im Zeitraum 2014 bis 2021 ist der Umsatz von 169 auf 903 Mio. Euro gestiegen. Der Gewinn legte sogar von 8 auf 126 Mio. Euro zu. Der Konzern erhöhte seine Nettomarge kräftig. Lag sie 2014 bei 4,7 %, waren es im vergangenen Jahr schon 14,0 %.

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Aktien von Unternehmen, denen dies gelingt, steigen meist sehr stark. Doch Anleger müssen auch wissen, dass sich dieser Effekt langfristig meist umkehrt. Firmen können nur bis zu einem bestimmten Maß ihre Kosten senken. Ist das Limit erreicht, kann der Gewinn nur noch ähnlich wie der Umsatz zulegen.

Eine Margenexpansion ist aber auch häufig bei stark zyklischen (konjunkturabhängigen) Werten zu beobachten. Besonders gute Rahmenbedingungen im Aufschwung begünstigen die Entwicklung. Wäre Varta nicht erst 2017 an die Börse gekommen, könnten Anleger die Einbrüche in vergangenen Krisenphasen bereits jetzt im Kurs deutlich erkennen.

2020 gab einen kleinen Vorgeschmack auf das, was in schlechten Zeiten noch kommen kann. Damals verloren die Aktien schnell mehr als 57 %. Neben den Wirtschaftsschließungsfolgen führten auch Nachahmerprodukte asiatischer Konkurrenten zu einem Kursrückgang.

Varta mit schwächeren Ergebnissen und reduziertem Ausblick

In der aktuellen Krise haben Varta-Aktien bis heute 58,6 % (02.08.2022) an Wert verloren. Bisher gab sich der Konzern trotz der Umfeldeintrübung immer sehr optimistisch. Doch nun muss auch der Batteriekonzern seinen Ausblick reduzieren.

Im Gesamtjahr 2022 rechnet er jetzt mit 880 bis 920 Mio. Euro Umsatz. Zuvor waren es 950 Mio. bis 1 Mrd. Euro. Das bereinigte EBITDA soll nun 200 bis 225 Mio. Euro erreichen, während es zuvor 260 bis 280 Mio. Euro waren.

Somit könnte der Umsatz im schlechtesten Fall um 2,5 % und das bereinigte EBITDA um 29,3 % sinken. Die Entwicklung würde genau dem oben beschriebenen Effekt entsprechen, denn auch die EBITDA-Marge fällt so von 31,3 auf 22,7 %.

Nach vorläufigen Zahlen sank der Varta-Umsatz im ersten Halbjahr 2022 um 5,2 % auf 376,8 Mio. Euro. Das bereinigte EBITDA reduzierte sich um 38,6 % auf 68,9 Mio. Euro. Als Ursachen nennt der Konzern Verzögerungen bei Kundenprojekten, die angespannte Situation bei Rohstoff- und Energiepreisen und hohe Transportkosten.

Entwicklung des Wirtschaftsumfelds ist entscheidend

Niemand weiß, wie weit sich das Wirtschaftsumfeld noch eintrübt, sodass auch noch größere Gewinneinbrüche möglich sind. Somit könnten auch die Varta-Aktien noch tiefer fallen, bevor sie mit dem nächsten Aufschwung wieder stärker steigen. Da sie schon leicht unterbewertet sind, könnten sie bei einer Lagebesserung auch schnell wieder drehen. Aktuell ist sie allerdings noch nicht erkennbar.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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