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Das geht nur als Fool! Diesen Vorteil hast du gegenüber Profi-Investoren

Foto: Getty Images

Ich bin mir sicher: Die Zeitrahmen-Arbitrage ist der stärkste Vorteil, den wir Fools gegenüber professionellen Anlegern haben. Denn Anleger, die nur für ihr eigenes Kapital verantwortlich sind, können es sich leisten, sich mit Situationen zu befassen, die sich auf kurze Sicht nicht auszahlen. Die große Mehrheit der professionellen Anleger hat diesen Luxus nicht. Und das gilt selbst für professionelle Value-Investoren.

Sicherlich gibt es Profis, die ihre Anlagestrategie sorgfältig und klar formulieren und versuchen, Kunden, die keinen langfristigen Ansatz verfolgen, auf lange Anlagehorizonte vorzubereiten. Die Realität sieht jedoch oft anders aus: Die Finanzwelt fußt auf Wettbewerb. Und da ist es nicht einfach, eine Strategie zu verfolgen, die Vermögen etwas langsamer vermehrt als andere.

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Langfristig investieren

Nehmen wir einmal an, mein Argument stimmt: Die Zeitrahmen-Arbitrage ist die letzte große Quelle potenzieller Vorteile für uns Privatanleger. Dann stellt sich doch die Frage, wie sich das auf unseren Research-Prozess auswirkt. Wenn du dir mehr Sorgen um das Volumen deines Portfolios im Jahr 2033 machst als um jenes im Jahr 2023, dann muss deine Geldanlage natürlich anders aussehen als bei Investoren, die in den kommenden drei Monaten den DAX schlagen wollen.

Meiner Meinung nach legen viele Anleger viel zu viel Gewicht auf jetzt günstige Aktien. Ebendarum sind Screenings auch so beliebt. Sie können relativ leicht feststellen, welche Aktien im Vergleich zum Buchwert, zum Gewinn, zum Cashflow oder zu jeder anderen Kennzahl, die sie anstreben, heute günstig zu haben sind.

Dieser Ansatz ist sicherlich nicht schlecht und auch ich führe entsprechende Excel-Tabellen. Aber er weist einige Schwächen auf. Vor allem könnte es sein, dass du Unternehmen mit hervorragenden Zukunftsaussichten verpasst.

Ein Beispiel: Microsoft (WKN: 870747) war für viele Anleger fast schon eine Must-Have-Aktie in den 1990er-Jahren. Das Papier wurde zu Multiples gehandelt, die nur wenige Value-Investoren für akzeptabel gehalten hätten. In den 2000er-Jahren entwickelte sich das Unternehmen weiterhin gut, aber die Aktie durchlief eine lange Phase der Stagnation. Gleichzeitig sanken die Multiples. Bis 2010 war Microsoft relativ günstig an der Börse zu haben. Und heute? Hättest du die Microsoft-Aktie im Januar 2010 gekauft, hätte sich dein Investment bis zum Sommer 2022 mehr als verneunfacht.

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Quelle: TIKR.com

Was will ich dir damit sagen?

Investiere als Geschäftsmodell-Analyst

Diese Einstellung bietet dir langfristige Optionen. Denn sie ermöglicht es dir, schnell und mit Überzeugung zu handeln, wenn sich Chancen ergeben. Sie ermöglicht es dir, dich auf qualitativ hochwertige Unternehmen zu konzentrieren, anstatt aus einem Haufen von Aktien zu wählen, die in letzter Zeit günstig gehandelt wurden.

Ich bin der festen Überzeugung, dass es fast unmöglich ist, ein Unternehmen erfolgreich zu analysieren, das man stumpfsinnig langweilig findet. Wenn du als Analyst bei einem Fonds arbeiten würdest, müsstest du dich wahrscheinlich an einem bestimmten Wirtschaftssektor abarbeiten. Es spielt keine Rolle, ob du diesen Sektor interessant findest oder nicht. Es wäre deine Aufgabe, ihn abzudecken.

Wir Fools sind langfristig orientierte Privatanleger. Und daher sind wir an solche Vorgaben nicht gebunden. Wir können uns genau das ansehen, was wir interessant finden, und Unternehmen auswählen, die wir auf lange Sicht verfolgen möchten.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft.



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