Mercedes-Benz-Aktie: Mit KGV 5 und 9 % Dividende ein Schnäppchen?
An den Börsen herrscht seit Monaten miese Stimmung. Schon seit Anfang des Jahres sind die Aktienkurse auf Talfahrt. Die schöne Zeit immer weiter steigender Kurse, wie wir sie seit dem Frühjahr 2020 erlebt haben, ist damit erst mal vorbei.
Aber der nächste Bullenmarkt kommt bestimmt. Die Frage ist nur, wann und wie tief die Aktienkurse vorher noch fallen werden. Schon jetzt sind einige Aktien im Verhältnis zum Gewinn extrem günstig bewertet. Insbesondere unter den Automobilherstellern finden sich jede Menge Beispiele.
Autoaktien geraten unter die Räder
Da bildet auch die Aktie der Mercedes-Benz Group-Aktie (WKN: 710000) keine Ausnahme.
Seit Jahresbeginn ist der Kurs der Mercedes-Aktie um knapp 20 % auf 54 Euro eingebrochen (Stand: 06.10.2022). Das ist beeindruckend wenig, wenn man sich den Gewinn je Aktie anschaut. Denn im letzten Geschäftsjahr hat der Konzern einen Gewinn von ganzen 10 Euro je Aktie erwirtschaftet. Aktuell zahlt man also nur das 5,4-Fache des letzten Jahresgewinns.
Auch die Dividendenrendite fällt dementsprechend hoch aus. Mercedes-Benz hat in diesem Jahr 5 Euro je Aktie ausgeschüttet, also die Hälfte des Gewinns. Sollte die Dividende im nächsten Jahr konstant gehalten werden, kann man sich über eine Rendite von mehr als 9 % freuen!
Die hohen Gewinne waren aber kein einmaliger Glücksfall. In der ersten Jahreshälfte konnte Mercedes das Ergebnis je Aktie noch leicht auf 6,17 Euro steigern.
Und auch für die zweite Jahreshälfte ist der Konzern optimistisch. Der Umsatz soll im vollen Geschäftsjahr deutlich über dem Vorjahresniveau liegen. Und auch beim Gewinn vor Zinsen und Steuern soll es zumindest leicht bergauf gehen.
Aber kommen wir zurück zur eigentlichen Frage: Ist die Aktie gerade ein Schnäppchen? Das Kurs-Gewinn-Verhältnis und die Dividende deuten zumindest darauf hin.
Ist die Mercedes-Benz-Aktie wirklich ein Schnäppchen?
Nun, wenn man sich Autoaktien ins Depot liegt, muss man beachten, dass es sich hier um eine zyklische Branche handelt. Den Kauf eines neuen Autos kann man in den meisten Fällen locker einige Monate oder sogar Jahre aufschieben. In einer Rezession geraten die Verkaufszahlen deshalb schnell unter Druck. Und mit den sinkenden Verkäufen schmilzt der Gewinn dankt der hohen Fixkosten schnell zusammen.
Wie drastisch die Gewinne schwanken, zeigt der Blick auf die Jahre vor der Pandemie. Damals ist der Gewinn je Aktie beispielsweise von 9,61 Euro im Geschäftsjahr 2017 auf nur noch 2,22 Euro im Geschäftsjahr 2019 eingebrochen. Erst im letzten Jahr kam dann die plötzliche Wende hin zu hohen Gewinnen. Aber das dürfte hauptsächlich mit der sehr guten Lage der gesamten Branche zu tun haben. Denn auch bei den meisten Konkurrenten sprudeln gerade die Gewinne.
Langfristig wird man sich bei der Mercedes-Aktie voraussichtlich zumindest über eine ordentliche Dividende freuen können. Aber ob der Aktienkurs genauso viel Freude bereiten wird, muss sich erst noch zeigen. In der Vergangenheit gehörte die Aktie zumindest nicht zu den Überfliegern. Über die letzten fünf Jahre beispielsweise hat sich der Kurs kaum von der Stelle bewegt.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.