Shell-Aktie: Weniger Sorgen ≠ existenzielle Probleme
Bei der Shell-Aktie (WKN: A3C99G) hat es zuletzt wirklich viele Schlagzeilen gegeben, die vor allem den Markt tangieren. Zum Beispiel, dass die OPEC+ die eigene Förderung sehr deutlich reduziert. Aber auch, dass es neue Einschätzungen zum Markt gibt. Die Internationale Energieagentur hat sich zur derzeitigen Angebots- und Nachfragesituation geäußert.
Das, was einige dieser Schlagzeilen eint, ist, dass es ein Quäntchen Pessimismus gibt. Sowohl die OPEC+ spricht von der Möglichkeit, dass sich der zyklische Markt in eine Situation mit einer geringeren Nachfrage entwickeln könnte. Aber auch die IEA äußerte die Möglichkeit, dass die Versorgungssicherheit nicht so gefährdet erscheine, wie es zunächst erschien.
Weniger Sorgen rund um den Ölmarkt und das eher knappe Angebots- und Nachfrage-Verhältnis führten jedoch nicht dazu, dass es bei der Shell-Aktie existenzielle Probleme gibt. Führen wir das womöglich noch einmal weiter aus.
Shell-Aktie: Weniger Sorgen …?!
Weniger Sorgen im Ölmarkt und ein etwas ausgeglicheneres Angebots- und Nachfrage-Verhältnis tangieren natürlich den Ölpreis. Das heißt, dass sinkende Notierungen durchaus im Bereich des Möglichen erscheinen. Zumindest, wenn die OPEC+ irgendwann nicht weiter das Angebot kürzt, um somit aktiv einen Preisverfall zu stoppen.
Vielleicht spricht das dafür, dass sich der Ölmarkt nachfrageseitig verändert und wir einem Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage näher kommen. Trotzdem: Mit Blick auf die Shell-Aktie erscheint das definitiv noch unproblematisch. Wenn die Notierungen von Brent und WTI gefallen sind, so hat sich deren Niveau trotzdem noch oberhalb der Marke von 80 US-Dollar abgespielt. Das ist und bleibt ein sehr profitables Niveau, bei dem hohe Gewinne und freie Cashflows eingefahren werden können.
So hat Shell alleine im zweiten Quartal einen Cashflow in Höhe von 18,6 Mrd. US-Dollar und ein bereinigtes Ergebnis von über 11 Mrd. US-Dollar eingefahren. Ein hoher Wert, der weiterhin ein solides Renditeversprechen bedeuten dürfte. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis um ca. 12 erscheint das Bewertungsmaß relativ preiswert. Womöglich auch, wenn sich der Ölpreis in den nächsten Quartalen eher in Richtung von 80 US-Dollar verschieben sollte. Aber selbst das steht noch aus.
Kein Problem …?!
Im Endeffekt sehe ich bei der Shell-Aktie daher kaum ein größeres Problem. Der Ölmarkt ist noch stabil, die OPEC+ stützt die Notierungen von Brent und WTI. Trotzdem könnte es etwas Zyklizität geben, zumindest sehen einige Analysten und Marktakteure jetzt ein drohendes Szenario, dass die Nachfrage sinken könnte.
Aber es gibt sowohl Mechanismen, um gegenzusteuern, als auch die Option, dass selbst etwas niedrigere Notierungen von Brent und WTI kein größeres Problem darstellen sollten.
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Vincent besitzt Aktien von Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.