2 Top-Aktien zur Auswahl: Kursverdoppler oder Wachstumsrakete?

Aber sonst gesund: Zahlreiche Pillen und Pharmaprodukte in einem Medikamentendosierer
Foto: Anna Shvets via Pexels

Was für ein wilder Ritt an der Börse! Der Aktienkurs von Zur Rose (WKN: A0Q6J0) hat sich in diesem Jahr bereits fast verdoppelt: +96,4 %.

Mal ehrlich: Bei dem niedrigen Kursniveau konnte es eigentlich nur aufwärtsgehen. Einige Leerverkäufer, die zuvor short gegangen waren und auf fallende Kurse spekuliert hatten, mussten sich schnell eindecken. Tja, so kann es gehen.

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Aber es gibt auch fundamentale Gründe für den Kursanstieg.

Verkauft Zur Rose sein Silberbesteck?

Das Management um Walter Hess hat entschieden, sich von seinem profitablen Schweiz-Geschäft zu trennen und es an Medbase, eine Tochtergesellschaft der Supermarkt-Kette Migros, zu verkaufen.

Obwohl Zur Rose dadurch einen finanziellen Schub erhält, lässt mich diese Nachricht eher skeptisch zurück. Warum? Zur Rose gibt damit nicht nur seine Wurzeln auf, sondern auch das einzige Geschäft, das bisher tadellos funktionierte und profitabel war. Ein Schritt, der bei mir eher Stirnrunzeln als Jubel auslöst.

Klar, der deutsche Markt ist langfristig gesehen definitiv interessanter. Das E-Rezept, das hierzulande eingeführt wird, hat großes Potenzial. Aber bis heute läuft dieses Projekt alles andere als rund. Und Zur Rose ist auch nicht das einzige Unternehmen, das auf den künftigen Erfolg in Deutschland abzielt.

Konkurrenten wie Shop Apotheke (WKN: A2AR94) und sogar Amazon (WKN: 906866) arbeiten daran, ihre Online-Apotheken auszubauen. Zugegeben, Amazon hat bisher nur in den USA damit begonnen, aber wer weiß. Andere Länder folgen bestimmt in naher Zukunft.

Zur Rose hat die Bilanz aufgeräumt

Der Medbase-Deal bringt aber auch Vorteile mit sich: So bekommt Zur Rose nicht nur 360 Mio. Schweizer Franken in die Kasse gespült. Auch die Nettoverschuldung sinkt deutlich, von 390 auf 30 Mio. Schweizer Franken.

Und eines ist auf jeden Fall sicher: Zur Rose kann jetzt sich uneingeschränkt auf das Online-Geschäft konzentrieren. Der Vorstand setzt dabei viel auf eine Karte, auf Deutschland. Mutig!

Das kann ein Gamechanger werden. Aber wie zuvor erwähnt: Die Konkurrenz ist groß.

Zur Rose oder Shop Apotheke?

Momentan sind die beiden Platzhirsche zwar die Könige in Deutschland, dem größten Einzelmarkt, aber leider auch ziemliche Verlustbringer. Obwohl Zur Rose einen höheren Umsatz hat als Shop Apotheke, hält der Kleinere den Vorteil der Rentabilität. Zumindest arbeitet Shop Apotheke näher an der Gewinnschwelle, wie du in der folgenden Tabelle sehen kannst.

in Mio. US-Dollar 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 letzte 12 Monate
Umsatz Zur Rose 1.028,17 926,54 837,43 867,91 1.016,54 1.228,11 1.400,89 1.668,26 1.892,47 1.792,00
Umsatz Shop Apotheke 76,14 102,49 136,39 186,71 340,72 618,3 786,33 1.182,58 1.206,83 1.141,15
Gewinn Zur Rose -17,37 7,2 3,44 -12,54 -37,19 -39,65 -54,11 -153,27 -247,44 -245,95
Gewinn Shop Apotheke -3,9 -6,09 -11,46 -19,41 -25,62 -38,5 -40,68 -20,49 -84,44 -108,15

Auf den ersten Blick könnte man sogar meinen, es bei Shop Apotheke mit einer echten Wachstumsrakete zu tun zu haben.

Umsatzwachstum Zur Rose vs. Shop Apotheke

Doch das Geschäft mit der Online-Pharmazie bleibt schwierig. Beide Unternehmen warten noch auf den großen Durchbruch. Schauen wir uns deshalb einmal kurz an, wo genau sich Stärken, Chancen und Risiken für das Geschäft der Online-Apotheken in Europa verstecken.

Stärken:

  • Wachsende Nachfrage nach dem Online-Kauf von Medikamenten aufgrund von Bequemlichkeit und einfachem Zugang
  • Möglichkeit, eine größere Auswahl an Produkten anzubieten als herkömmliche Apotheken mit Ladengeschäft
  • Geringe Kosten aufgrund des Fehlens von Ladengeschäften

Schwachstellen:

  • Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Legitimität von Online-Apotheken
  • Schwierigkeiten beim Aufbau von Vertrauen und beim Aufbau eines treuen Kundenstamms.
  • Regulatorische Herausforderungen und strenge Anforderungen für den Erhalt von Betriebslizenzen

Chancen:

  • Zunehmende Akzeptanz elektronischer Verschreibungen in Europa (E-Rezept)
  • Expansion in neue Märkte und Regionen
  • Potenzial für Partnerschaften mit Gesundheitsdienstleistern, um zusätzliche Dienstleistungen anzubieten

Bedrohungen:

  • Starker Wettbewerb durch traditionelle stationäre Apotheken und andere Online-Apotheken
  • Unterbrechungen der Lieferkette und der Logistik aufgrund von Änderungen der Vorschriften oder externen Ereignissen wie Pandemien
  • Bedenken hinsichtlich des Potenzials für gefälschte Medikamente, die über Online-Apotheken verkauft werden

Zur Rose oder Shop Apotheke?

Die wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick:

Zur Rose Shop Apotheke
Bruttomarge letzte 12 Monate 2,4 % 23,56 %
Umsatzwachstum letzte 12 Monate 5,68 % 12,30 %
Eigenkapitalquote 38,21 % 52,40 %
Kurs-Buchwert-Verhältnis 1,6 3,3
Verschuldungsgrad 1,39 0,76
Prognose Gewinnwachstum nächstes Jahr 43,95 % 26,76 %
Prognose Gewinnwachstum nächste drei Jahre 50,9 % p.a. 57,0 % p.a.

Aktuell ist Zur Rose immer noch weit vom Allzeithoch 2021 entfernt. Mit Blick auf das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis ist die Aktie derzeit sogar so günstig wie zuletzt vor der Corona-Pandemie. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei Shop Apotheke. Hier sieht das KUV mit 0,9 ebenfalls preiswert aus.

Letztlich könnten beide Unternehmen echte Renditebringer werden. Sich auf einen festzulegen, wäre womöglich verfrüht. Ich bleibe deshalb zunächst an der Seitenlinie, behalte sowohl Zur Rose als auch Shop Apotheke auf meiner Watchlist und warte ab, wie sich das Hickhack um das E-Rezept weiter entwickelt.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Amazon und Shop Apotheke.



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