Wie man die besten Value-Aktien auswählt: Tipps und Tricks!

In einer großen Muschel liegt eine seltene funkelnde Perle versteckt
Foto: Elias via Pixabay

Value-Aktien sind Aktien von Unternehmen, deren aktueller Marktwert unter ihrem inneren Wert liegt – so zumindest die weitläufige Definition. Der innere Wert einer Aktie kann dabei durch verschiedene mathematische Modelle ermittelt werden. Hier haben sich Methoden wie zum Beispiel die Discounted Cash Flow (DCF)-Methode etabliert. Aber es gibt noch einige andere Modelle, die weniger komplex in der Ausführung sind.

Wie auch immer: Das Investieren in Value-Aktien ist eine beliebte Strategie für langfristige Anleger, da sie davon ausgehen, dass der Markt irgendwann den inneren Wert des Unternehmens erkennt und der Aktienkurs entsprechend steigt.

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Warren Buffett gilt als Verfechter des Value-Investing. Sein Erfolg ist unumstritten und verdeutlicht, dass man mit dieser konservativen Methode am Aktienmarkt einiges richtig machen kann.

Value-Aktien aufzuspüren ist keine leichte Aufgabe

Allerdings erfordert der Auswahlprozess von Value-Aktien ein gewisses Maß an Wissen und Research, um die besten Aktien am Markt zu identifizieren. Lasst uns in diesem Artikel einmal einige Tipps und Tricks zur Auswahl der besten Value-Aktien näher anschauen. Legen wir los.

Fundamentalanalyse durchführen

Eine der wahrscheinlich wichtigsten Methoden zur Bewertung von Value-Aktien ist die Durchführung einer umfassenden Fundamentalanalyse. Sie beinhaltet die Untersuchung einer Vielzahl von Finanzkennzahlen wie dem Gewinn- und Umsatzwachstum, der Eigenkapitalrendite oder der Verschuldung. Bilanzanalyse ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Stichwort – ein sehr theoretisches Feld, auf das ich aber besonders häufig zurückgreife.

Dabei zeigt sich, dass Unternehmen mit einer stabilen und positiven Finanzhistorie in der Regel mögliche Value-Aktien sein können. Entscheidend ist jedoch die aktuelle Bewertung, denn nur im Zusammenspiel mit einer äußerst günstigen Bewertung ergibt sich eine potenzielle Value-Aktie.

Bewertungsmethoden heranziehen

Um eine Value-Aktie aufzuspüren, sollte man verschiedene Bewertungsmethoden wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Preis-Buchwert-Verhältnis (KBV) oder die Kennzahl Enterprise-Value zu EBITDA (EV/EBITDA) heranziehen.

Es gibt noch zahlreiche weitere Kennzahlen. Sie alle vereint, dass sie den aktuellen Börsenpreis in Relation zu Ertrags- oder Bilanzkennzahlen setzt.

Es handelt sich dabei um relativ einfache Kennzahlen, die verwendet werden können, um den inneren Wert einer Aktie zu schätzen. Dabei gilt: Ein niedriger Wert kann darauf hinweisen, dass eine Aktie unterbewertet ist.

BMW (WKN: 519000), Volkswagen (WKN: 766400) oder Mercedes-Benz (WKN: 710000) verfügen aktuell beispielsweise über äußerst niedrige Bewertungsmultiplikatoren. Ob sie eine Value-Aktie sein können, ist jedoch nicht eindeutig, da es viele Probleme gibt. Die Elektromobilität oder die Digitalisierung des Automobils sind nur zwei mögliche Felder, auf denen Nachholbedarf besteht.

Wettbewerbsvorteile prüfen

Unternehmen mit einem Wettbewerbsvorteil haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, langfristige Wachstumspotenziale zu bieten. Einige der wichtigsten Wettbewerbsvorteile sind Markenbekanntheit, Skalierbarkeit, Patente oder exklusive Lizenzen. Beiersdorf (WKN: 520000) könnte hier ein gutes Beispiel sein für ein Unternehmen mit starken Marken. Sie schützen vor Wettbewerb und stehen für Wachstumspotenziale und Pricing-Power.

Warren Buffett spricht in diesem Zusammenhang gerne von einem Burggraben. Er schützt die Festung vor feindlichen Angriffen. In der Wirtschaft funktioniert das ähnlich: Unternehmen führen regelmäßig einen Krieg gegen Mitbewerber, um so Marktanteile zu gewinnen.

Branchenkenntnisse anwenden

Branchenkenntnisse sind ein wichtiger Faktor bei der Auswahl von potenziellen Value-Aktien. Hier kommt es vor allem auf die Erfahrung eines Investors bzw. Analysten an.

Meistens ist in vielen Branchen bekannt, wo die Probleme liegen. Auch kann man leicht einen Überblick bekommen, indem man mit Branchen-Insidern spricht.

Sie kennen ihre Branche in der Regel relativ gut. Die Analyse von Trends in einer Branche und deren Wettbewerber kann letztendlich dazu beitragen, Unternehmen mit einem Wettbewerbsvorteil und langfristigen Wachstumspotenzialen zu identifizieren.

Warren Buffett setzt auf die Qualität des Managements

Das Management eines Unternehmens kann ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg haben. Unternehmen mit einem erfahrenen Managementteam und einer klaren Vision sind in der Regel bessere Kandidaten für Value-Aktien. Dabei spielen die jeweiligen Branchenbedingungen eine entscheidende Rolle.

Warren Buffett vergleicht die Situation gerne mit einem Kapitän auf einem Schiff: Ein guter Kapitän kann bei schlechter See nur schwer durch gute Leistungen glänzen. Im umgekehrten Fall kann ein schlechter Kapitän bei milder See immer noch gute Resultate liefern. Investoren können durch diese Sachverhalte leicht getäuscht werden.

Geduldig sein, bis Value-Aktien steigen

Die Auswahl von Value-Aktien erfordert letztendlich immer Geduld und Ausdauer. Es kann einige Zeit dauern, bis der Markt den inneren Wert eines Unternehmens erkennt und der Aktienkurs steigt. Anleger sollten daher bereit sein, langfristig zu investieren und kurzfristige Schwankungen durchzustehen.

Das Value-Investing ist jedoch eine Kunst und keine Wissenschaft, die man anhand von Checklisten abarbeitet. Letztendlich kommt es immer auf das Gespür und die Erfahrung eines jeden Investors an, um eine gute Value-Aktie zu identifizieren, die für potenzielle Rendite steht.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen und Beiersdorf. Aktienwelt360 empfiehlt keine der genannten Aktien.



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