Mein Geheimfavorit im DAX 40

Der elektrische VW-Bully ID.Buzz von Volkswagen fährt auf der Straße
Foto: Volkswagen AG

Wer ist mein Geheimfavorit im Dax 40? Um es kurz zu machen: Es ist Volkswagen (WKN: 766400).

Damit stelle ich mich ein wenig gegen den Mainstream, denn der Markt sieht beim zweitgrößten Automobilhersteller der Welt kaum Renditechancen. Vielmehr scheint er die Risiken in den Vordergrund zu stellen, die sich mit disruptiven Kräften und einem zuletzt schwachen China-Geschäft beschreiben lassen.

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Schwächen bei Elektrifizierung und Digitalisierung

Ein verspäteter Einstieg in die Elektromobilität und eine verzögerte Digitalisierung bieten eine Steilvorlage für Shortseller und Pessimisten. Während sie beim Aufsteiger Tesla (WKN: A1CX3T) long gehen und diesen extrem bullisch sehen, verkaufen sie Volkswagen-Aktien.

Das Ergebnis ist kurios: So wird die Tesla-Aktie mit einem erwarteten KGV von 75 gehandelt. Die Konkurrenz aus Wolfsburg kommt dagegen auf einen fast schon lächerlichen Wert von 4,6 (Stand: 4.7.23, Morningstar). Soweit nichts Neues.

Ähnlich sieht es beim Buchwert aus, der die quantifizierbare Substanz des Unternehmens widerspiegelt. Tesla wird hier mit einem Multiplikator auf den Buchwert von 18,5 gehandelt. Bei Volkswagen hingegen bekommt man die Hälfte des bilanzierten Kapitals geschenkt. Zudem sind die konzerneigenen Marken, die größtenteils gar nicht realistisch bilanziert wurden, mehr wert als der Konzern an der Börse.

Viel Value bei Volkswagen vorhanden

Unter reinen Value-Gesichtspunkten ist die Volkswagen-Aktie also mein Favorit, wofür ich von vielen Anlegern vielleicht belächelt werde. Zugegeben, die Volkswagen-Aktie hat im aktuellen Umfeld kein gutes Momentum, aber operativ kann sich die aktuelle Entwicklung durchaus sehen lassen. Der Umsatz stieg im ersten Quartal 2023 beispielsweise um 22 %, das operative Ergebnis erhöhte sich um 35 %.

Zudem zeigt sich, dass trotz der gesamtwirtschaftlichen Risiken der große Knall bisher ausgeblieben ist. Der Automobilabsatz zeigt sich robust und die Automobilkonzerne können aktuell solide Gewinne ausweisen.

Zyklisches und kapitalintensives Geschäft ist nicht einfach

Das war in der Vergangenheit nicht immer so, weshalb Investoren den Automobilherstellern teilweise mit Respekt begegnen. Die größte Herausforderung der Automobilhersteller ist nach wie vor das kapitalintensive Geschäftsmodell mit hoher Fixkostenbelastung in einem Markt mit niedrigen Eintrittsbarrieren. Auch ich war in der Vergangenheit sehr vorsichtig und habe die Aktien der großen Automobilhersteller gemieden.

Im Fall von Volkswagen hat mich das allerdings einiges an Rendite gekostet. Ich erinnere mich noch gut daran, als die Aktie in meinen jungen Jahren bei 20 Euro notierte. Damals stand China als Expansionsland auf der Agenda.

Heute hat die Aktie mit 153 Euro ein nachhaltiges Niveau erreicht. Das ist fast zehnmal so viel wie Mitte der 90er Jahre! Dazu gab es saftige Dividenden, die im Laufe der Jahre auch noch deutlich erhöht wurden. Man konnte also mit der Aktie gutes Geld verdienen.

Zugegeben, das Narrativ des Marktes über Volkswagen beunruhigt mich schon ein wenig. Aber ich sehe auch, dass der Konzern an Strategien arbeitet, um die neuen Herausforderungen zu meistern.

Besonders erfreut mich der neue Strategiewechsel hin zu mehr Profitabilität. Statt wie in der Vergangenheit absoluter Volumenführer zu sein, bemüht man sich nun vermehrt, eine angemessene Profitabilität zu erreichen. Es geht nicht mehr darum, um jeden Preis die höchsten Absatzzahlen der Branche zu erreichen. Value over Volume lautet die neue Devise.

In der Summe könnte dies für Investoren bedeuten, dass bei stagnierenden oder gar sinkenden Absatzzahlen weiter steigende Gewinne ausgewiesen werden. Ob dies tatsächlich der Fall sein wird, bleibt natürlich abzuwarten.

Zugegeben, das Umfeld ist nicht gerade ideal für Anleger, die nach der perfekten Aktie suchen. Aber hier überzeugt mich der hohe Discount, der bereits sehr viele Risiken einpreist. Ob ich mit meiner Einschätzung richtig liege, wird sich natürlich erst in einigen Jahren zeigen. Bis dahin bleibe ich weiter vorsichtig optimistisch.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Volkswagen. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Tesla.



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