Ich bleibe dabei: Dividenden-Quatsch

Stell’ dir die folgende Geschichte vor: Walt Disney (WKN: 855686) macht Dividenden-Quatsch. Tja, das ist eigentlich keine Geschichte mehr, sondern bittere Realität.
Wie das Management des US-amerikanischen Medien- und Freizeitkonzerns zuletzt verkündete, werde man für das zweite Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 eine Dividende in Höhe von 0,30 US-Dollar je Aktie auszahlen. Insbesondere der aktivistische Investor Peltz hat sich für eine Ausschüttung stark gemacht.
Ich bleibe jedenfalls bei meinem Fazit und halte das ganze für einen Fehler. Walt Disney macht lediglich Quatsch mit der Dividende. In diesem Umfang, in der Art und hinsichtlich der Opportunitätskosten, die sich ergeben.
Walt Disney: Dividenden-Quatsch
Fangen wir vielleicht mit der relevantesten Information an, warum Walt Disney lediglich Dividenden-Quatsch macht. Selbst bei 0,30 US-Dollar Dividende im Halbjahr und hochgerechnet 0,60 US-Dollar pro Jahr erhalten wir als Einkommensinvestoren zur Zeit eine Dividendenrendite von etwas mehr als 0,6 %. Das ist… absolut nicht umwerfend. Aber womöglich noch der beste Part bei der Ausschüttung: Sie ist nicht so wesentlich.
Aber auch nicht unerheblich. Walt Disney hat laut Angaben von finanzen.net rund 1,83 Mrd. Anteilsscheine ausstehend. Das bedeutet, dass das Management hochgerechnet auf ein Gesamtjahr ca. 1,1 Mrd. US-Dollar an die Investoren ausschütten wird. Davon dürften hingegen wenige Investoren wirklich profitieren. Selbst wer 5.000 Euro in die Aktie von Walt Disney investiert hat, der bekäme brutto ca. 30 Euro als Gesamtausschüttung. Das ist wirklich Dividenden-Quatsch. Wobei der aktivistische Investor Peltz mit seinem größeren Anteil mehr profitiert. Aber dafür hat er auch viel mehr Skin in the Game.
Besonders bitter ist für mich: Walt Disney könnte so viel mehr mit dem Geld anfangen, als diesen Dividenden-Quatsch zu begehen. Mit Blick in die Bilanz gibt es derzeit ca. 52 Mrd. US-Dollar an langfristigen Verbindlichkeiten. Mit diesem Batzen Geld wäre es mir sogar lieber, wenn das Management in die eigene bilanzielle Stabilität investieren würde.
Aber es gäbe grundsätzlich andere Möglichkeiten. Investitionen in Content beispielsweise, um das eigene operative Geschäft und die Streaming-Vision weiter auszubauen. Die Opportunitätskosten beim Bezahlen einer Dividende sind daher vergleichsweise hoch. Zumal das Management im letzten Geschäftsjahr 2023 einen freien Cashflow von knapp unter 5 Mrd. US-Dollar eingefahren hat. Die 1,1 Mrd. US-Dollar, die jetzt für die Dividende verwendet werden, sind entsprechend trotzdem ein vergleichsweise großer Anteil am letztjährigen Gesamterfolg.
Vermutlich ein Kompromiss
Wenn ich etwas Positives an der Dividende von Walt Disney ausmachen kann, dann ist es deren Höhe. Mit 0,30 US-Dollar je Halbjahr und ca. 1,1 Mrd. US-Dollar hochgerechnet auf ein Gesamtjahr ist die Ausschüttung vergleichsweise gering. Vermutlich ist sie ein erster Kompromiss, um die aktivistischen Investoren zu beruhigen.
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Allerdings bleibe ich bei meinem eigentlichen Fazit: Walt Disney macht damit Dividenden-Quatsch. Leider, denn es gäbe deutlich bessere Möglichkeiten, dieses Geld einzusetzen.
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Vincent besitzt Aktien von Walt Disney. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Walt Disney.