Dividende, Zinsen, Schulden & mehr: Und die Zeit
Schnell, was haben Dividende, Zinsen und Schulden gemeinsam? Richtig: In irgendeiner Form geht es um einen Prozentwert. Wir können den Zins, den wir auf unser Bankguthaben erhalten, sehr konkret ermitteln. Häufig liegt er mittlerweile bei 3,5 % oder mehr. Zumindest auf das kurzfristige Tagesgeld.
Auch bei der Dividende können wir eine sehr konkrete Dividendenrendite ermitteln. Hierbei handelt es sich um den Wert, den wir als Aktionär persönlich erhalten. Wichtig ist, dass unser Einstandskurs deine Basis bestimmt und nicht ein x-beliebiger Kurs zu irgendeinem Zeitpunkt.
Gleiches gilt für Schulden: Wenn wir jetzt Fremdmittel aufnehmen, so erhalten wir in irgendeiner Form einen Zins. Einen Zins, den wir für das geliehene Kapital bezahlen. Bei allen drei Aspekten sollten wir eines nicht vergessen: Den Faktor Zeit, der sich positiv aber auch negativ auswirken kann.
Dividende, Zinsen, Schulden & Zeit
Bereits bei den Zinsen sehen wir, dass die Zeit eine größere Rolle spielt. Die besten Konditionen beim Tagesgeld erhalten wir häufig lediglich kurzfristig. So beispielsweise für sechs Monate oder ein Jahr. Selbst wenn wir unser Geld im Festgeld binden, sind es selten mehr als drei Jahre, die uns die Geldinstitute gewähren. Insofern handelt es sich hierbei bestenfalls um mittelfristige Investitionen. Wie gesagt: Auch das kann Vorteile hinsichtlich der Flexibilität haben. Aber es mindert auch die Planungssicherheit unserer Rendite.
Eine Dividendenrendite kann (!) hingegen Stabilität liefern. Vorausgesetzt, dass das Management eines Unternehmens nicht die Dividende je Aktie kürzt, sind über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte starke (Dividenden-)Renditen möglich. Aktien wie Coca-Cola, PepsiCo oder auch General Mills sind hervorragende Beispiele für solche stabilen Zahler. Das bedeutet, dass wir hier längerfristig planen können. Zumindest, wenn wir solche starken Dividendenaktien auch für die Zukunft identifizieren.
Zu guter Letzt sind Schulden und Zinsen ebenfalls ein heikles Thema. Wenn wir beispielsweise eine Immobilie kaufen, sichern wir uns jetzt Fremdkapital zu einem gewissen Zins. Der wiederum ist aktuell von den Marktbedingungen abhängig und liegt in der Regel im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Für mich ist der springende Punkt hierbei: Wir können uns derzeit zu besonders teuren Konditionen langfristig binden. Zumindest, wenn wir jetzt gewillt sind, Fremdkapital aufzunehmen.
Schlaue Entscheidungen treffen
Es gibt mehrere Gründe, warum ich all das mit dir teile. Abstrakt gesagt können wir sagen: Ich möchte dich motivieren, stets gute finanzielle Entscheidungen zu treffen. Alleine bei den Zinsen, die wir jetzt erhalten und zu denen wir uns langfristig (!) Fremdkapital leihen können, zeigen: Viele Banken agieren häufig nicht in unserem Sinne. Ansonsten würden sie vermutlich auch die Zinsen für Kredite flexibler halten. Sie sind schließlich auch beim Festgeld nicht so optimistisch, dass sie uns auf zehn Jahre oder länger 3 % Zinsen p. a. sichern. Überlege daher gut, welche Entscheidungen du hier treffen möchtest.
Aber ich möchte dich auch ermutigen, nach soliden Renditen zu suchen. Natürlich können 3 % auf Festgeld oder Tagesgeld überaus attraktiv erscheinen. Möglicherweise stechen sie sogar kurzfristig 3 % Dividendenrendite in Puncto Sicherheit aus. Keine Frage: Dividendenaktien sind volatil und sowieso eher für langfristig-orientierte Investitionen geeignet. Aber wer Geld über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte weglegen kann, der dürfte schnell sehen: Eine Dividende besitzt ihren langfristigen Reiz. Zinsen hingegen funktionieren vermutlich eher kurzfristig.
Jetzt ist daher insgesamt ein spannender Zeitpunkt. Mit Blick auf die Zinsen. Aber auch hinsichtlich der Schulden. Für Dividenden und Dividendenaktien ist die Zeit meiner Meinung nach sowieso immer günstig. Aber auch das entscheide besser selbst.
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