Lass die Fliege einfach fliegen!

Lieber Aktiensegler,
hin und wieder ziehe ich eine Analogie zwischen meiner Hündin Toni und mir als Investor. Um es kurz zu machen: Heute ist es wieder einmal Zeit für so eine Ausgabe. Ich habe am Tag, als ich diese Ausgabe von Bilanz Ziehen verfasst habe, meine Hündin ziemlich lange beobachtet. Eigentlich ist sie als Malteser-Zwergpudel ziemlich clever.
Aber bei einer Sache nicht. Jedes Mal, wenn wir eine Fliege bei uns im Haus haben, geht sie steil. Sie versucht über Stunden, die Fliege zu jagen. Sie hüpft, springt, rennt und beißt. Nur um dann doch mit dem Maul ins Leere zu fassen. Dabei ist die eigentliche Frage nicht, ob sie Erfolg hat. Die für mich relevante Frage ist, ob sie jemals Erfolg gehabt hat.
Um es kurz zu machen (und dich nicht mit meinem Gefasel über meine Hündin zu lange zu langweilen): Nein, hatte sie noch nicht. Als Investoren sollten wir uns daran ein Beispiel nehmen. Oder besser nicht. Denn wir können in dieser Hinsicht cleverer sein als meine kleine Hundedame Toni.
Die Fliege: Wenn du sie nicht fangen kannst …
Natürlich könnte ich jetzt viel über Beständigkeit schreiben. Durchhaltevermögen. Oder auch andere Tugenden erfolgreicher Investoren. Ich glaube aber nicht, dass meine Hündin irgendwann einmal die Fliege fangen wird. Egal wie beständig oder tugendhaft sie auch bei ihrer Jagd sein mag. Wenn, dann ist das wohl Glück. Sie wird jedenfalls kaum eine begnadete Fliegenfängerin werden.
Die Quintessenz für heute lautet daher: Wenn du als Investor gewisse Dinge nicht kannst, dann lass sie lieber sein. Vielleicht bist du nicht gerade gut im Verstehen von Biotech-Aktien. Dann versuche lieber nicht, diese metaphorische Fliege zu jagen, sondern lass es. Genau das Gleiche gilt, wenn dir die Telekommunikationsbranche nicht liegen sollte. Oder du mit dem Markt der Banken kaum etwas anfangen kannst. Lass es einfach nach einiger Zeit. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wirst du hier ebenfalls nicht erfolgreich sein.
Es ist wichtig, dass wir als Investoren unsere Grenzen kennen. Zwar glaube ich, dass wir unseren Circle of Competence erweitern können. In manchen Bereichen werden wir aber voraussichtlich kaum erfolgreich sein. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, wo unsere Grenzen liegen, und sie konsequent zu beherzigen.
Die Fliege wird sich jedenfalls kaum verändern. Der Markt und einzelne Segmente auch nicht. Als Investor ist es leider manchmal die falsche Annahme, dass wir mit unseren in dieser speziellen Hinsicht begrenzten Fähigkeiten den Markt knacken können. Wir werden, wenn wir die Grenzen klar sehen, wohl kaum die großen marktschlagenden Renditen dort einfahren können. Bestenfalls werden wir eine Rendite einfahren können, die in etwa dem Vergleichsmarkt entspricht.
Konzentration auf unsere Stärken!
Um daher zu einem Fazit zu kommen: Das heißt nicht, dass du nichts Neues versuchen solltest. Neue Herausforderungen warten auf uns als Investoren jeden Tag. Aber wenn wir in einem Markt die Fliege nicht fangen können … lassen wir sie besser einfach fliegen. Dafür existieren andere Märkte, die uns mehr liegen. Und wo wir schnell merken: Mit unserem vorhandenen Wissen und unseren Analysen können wir dort bedeutend bessere Renditen erzielen.
So ist es übrigens auch bei meiner Hündin Toni. Würde sie sich statt Fliegen zu jagen eher darauf konzentrieren, mich um Leckerlis anzubetteln, so hätte sie deutlich mehr Erfolg. Wann auch immer sie eine Fliege sieht, wird sie jedoch nicht widerstehen können. Du hoffentlich schon.
Auf unsere Kompetenzen und Grenzen
Vincent Uhr
Chefredakteur Aktienwelt360
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