Allianz oder Münchener Rück? Das ist jetzt mein Top-Favorit!

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Foto: Anna Nekrashevich via Pexels

Die Münchener Rück (WKN: 843002) und die Allianz (WKN: 840400) gehören zu den beiden größten deutschen Versicherungskonzernen. Auch weltweit spielen sie eine entscheidende Rolle, wobei ihre Marktkapitalisierung mit 62 Mrd. bzw. 100 Mrd. Euro bei der Allianz bereits einen Spitzenwert im Peer-Vergleich einnimmt. 

Doch welche der beiden Aktien ist aus heutiger Sicht die bessere Wahl? Wagen wir den Versuch.

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Beginnen wir mit der Bewertung. Hier weist die Allianz laut Morningstar ein erwartetes KGV von 9,7 auf. Das PEG-Ratio, welches auch das EPS-Wachstum berücksichtigt, liegt bei 2,1.

Im Vergleich dazu erscheint das erwartete KGV der Münchener Rück mit 11,8 deutlich höher. Allerdings gehen die Analysten hier auch von einem stärkeren EPS-Wachstum aus. Das PEG-Ratio liegt nur bei 0,5.

Ausblick 2024

Beim Ausblick auf das Gesamtjahr 2024 liegen die Prognosen der Münchener Rück mit einem Versicherungsumsatz von 59 Mrd. Euro und ein Nettoergebnis von 5 Mrd. Euro auf einem hohen Niveau. Im Vergleich zu den knapp 58 Mrd. Euro Versicherungsumsatz und 4,6 Mrd. Euro Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2023 können Anleger hier jedoch mit einem soliden Wachstum rechnen.

Demgegenüber prognostiziert die Allianz bisher nur ein operatives Ergebnisziel für 2024 von 14,8 Mrd. Euro plus/minus der traditionellen Milliarde. Allerdings liegt die Prognose in der Mitte exakt auf dem Vorjahreswert, so dass nur im Best Case ein Ergebniswachstum erwartet wird. Im Vergleich zum ähnlich positionierten Wettbewerber AXA (WKN: 855705) ist auch dies als Schwäche zu interpretieren.

Das Geschäftsmodell macht den Unterschied 

Auch an der Börse schlägt die Münchener Rück bei der Kursentwicklung die Allianz – sowohl kurz- als auch langfristig. Über zehn Jahre ist der Kurs der Münchener-Rück-Aktie beispielsweise um 190 % gestiegen, im letzten Jahr sogar um 40 %. Die Allianz kommt hier nur auf Werte von 113 % bzw. 23,9 % (Stand: 27.6.24).

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg an der Börse ist auf das Geschäftsmodell der Münchener Rück selbst zurückzuführen. Denn trotz ihres Erstversicherungsgeschäfts mit der Ergo kann die Münchener Rück als Rückversicherer eingestuft werden. Hier werden Risiken der Erstversicherer abgesichert. 

Hohe Inflation und steigende Zinsen haben in der jüngeren Vergangenheit zu einer verstärkten Nachfrage nach Rückversicherungsschutz bei den Rückversicherern geführt. Dabei konnten sie ihre Preissetzungsmacht gut ausspielen. Dynamische Marktverhältnisse und kluges Pricing ermöglichten es der Münchener Rück schließlich, Gewinn und Dividende deutlich zu steigern.

Im Gegensatz dazu kämpfte die Allianz als Erstversicherer mit den Herausforderungen des Privatkundengeschäfts, das durch die steigende Inflation und andere wirtschaftliche Unsicherheiten beeinträchtigt wurde.

Die Allianz musste sich auch mit einem großen Skandal um ihre „Structured Alpha“-Hedgefonds auseinandersetzen. Der Fondsskandal erschütterte das Vertrauen der Anleger und führte zu hohen Schadensersatzzahlungen von insgesamt sechs Milliarden Euro, was die schwächere Performance im Vergleich zur Münchener Rück mit erklärt.

Doch die Zukunft könnte Besserung bringen, denn das Thema scheint weitgehend abgehakt zu sein. Auch aus operativer Sicht präsentiert sich das Unternehmen mit einem erfolgreichen Start in das Geschäftsjahr 2024. Hier konnte das Geschäftsvolumen um 5,3 % auf 48,4 Mrd. Euro gesteigert werden. Das Betriebsergebnis stieg um 6,8 % auf 4 Mrd. Euro.

Fazit zum Duell Allianz oder Münchener Rück

Insgesamt scheint mir derzeit die Münchener Rück der klare Favorit zu sein. Aber auch die Allianz ist nicht schlecht positioniert und könnte in Zukunft wieder stärker an Attraktivität gewinnen. Hier muss vor allem das Ergebniswachstum gesteigert werden, damit die Aktie noch vor der Münchener Rück landet.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Allianz und Münchener Rück. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien der Münchener Rück.



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