Trump-Chaos an den Märkten? Diese Aktien scheren sich einen Dreck darum!

Die Aktienmärkte fallen ins Chaos, wie die letzten Handelstage gezeigt haben. Hintergrund ist vor allem die aggressive Zollpolitik der USA, die doch viele Marktteilnehmer überrascht hat.
Nicht nur die Schnelligkeit, sondern auch die Intensität bzw. Brutalität der MAGA-Bewegung lässt Schlimmes für die Zukunft erahnen. Vor allem aber war dies nicht in den Kursen eingepreist, was in Kombination mit den hohen Bewertungen toxisch wirkt.
Dennoch bin ich eher optimistisch. Vor allem, wenn es um die langfristige Anlage in Aktien geht. Natürlich werden die Zölle Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben. Und die Inflation wird steigen, eine Rezession wird deutlich wahrscheinlicher werden.
Aber es gibt Aktien, die von diesem Szenario deutlich weniger betroffen sein dürften. Das sind vor allem defensive Werte mit wenig Handelsaktivität über die Grenzen. Zwei solche Werte sind meiner Meinung nach Cencora (WKN: 766149) und E.ON (WKN: ENAG99).
Cencora-Aktie
Die erste defensive Aktie ist Cencora, ein Pharmalogistiker, der sich auf die Distribution von Medikamenten und Gesundheitsdienstleistungen spezialisiert hat. Sie ist auch meine Top-Aktie für den Monat April 2025. Mit einer Marktkapitalisierung von über 50 Mrd. US-Dollar gehört das Unternehmen zu den größten Playern in der Pharmalogistik.
Und dieser Markt hat Rückenwind, wenn man die demografische Entwicklung betrachtet. Zudem sind Medikamente derzeit noch von Zöllen befreit, das Geschäft ist mit einem Umsatzanteil von 90 % national geprägt. Das lässt sich auch an den Schwankungen der Aktie ablesen: Das Beta, das die Volatilität der Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt misst, ist mit 0,54 sehr niedrig.
Die Aktie hat zuletzt sogar neue Allzeithochs erreicht, das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19,6 noch nicht überteuert. Die Bewertung ist dabei nur ein Grund für das gute Momentum. Vor allem die beeindruckenden Quartalszahlen mit einem Umsatzwachstum von 12,8 % im ersten Quartal 2025 und einem Anstieg des bereinigten EPS von 13,7 % lassen auf mehr hoffen.
Ebenfalls interessant: Die verlässlichen Umsatz- und Gewinnsteigerungen der Vergangenheit haben zu regelmäßigen Dividendenerhöhungen geführt. Insgesamt gab es in den letzten 19 Jahren immer Steigerungen. Begleitet wurden diese von soliden Aktienrückkäufen.
E.ON: Europäischer Energienetzbetreiber
Auch die E.ON-Aktie kann als defensives und zugleich national geprägtes Investment am Kapitalmarkt angesehen werden. Mit einem Kurs von zuletzt 13,30 Euro ist die Aktie nicht weit von Mehrjahreshochs entfernt, das Beta-Ratio von 0,7 signalisiert deutlich weniger Schwankung als der Gesamtmarkt.
Eine günstige Bewertung und eine attraktive Dividende sprechen für den 1999 aus der Fusion von VEBA und VIAG hervorgegangenen Energienetzbetreiber. Defensiv war das Geschäft schon immer, denn ohne Energienetze läuft in einem energiehungrigen Industrieland wie Deutschland nichts.
Und hier hat E.ON nicht nur in Deutschland, sondern in einigen europäischen Ländern eine monopolähnliche Stellung. Allerdings ist das Unternehmen auch reguliert, was allzu starke Preiserhöhungen einschränkt. Inflationsbedingte Kostensteigerungen können aber problemlos an die Kunden weitergegeben werden.
Auch in der Energiewende sehe ich eher Chancen als Risiken. Immer mehr Geräte, vom Auto bis zur Wärmepumpe, werden ans Stromnetz angeschlossen. Gleiches gilt für Solaranlagen und Speicherlösungen, was zusätzliches Geschäft bedeuten könnte.
Die aktuelle Dividendenrendite von 3,8 % liegt im 10-Jahres-Korridor, in den letzten 8 Jahren wurde die Dividende stets erhöht. Das bereinigte KGV von unter 13 gilt weiterhin als attraktiv.
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Frank Seehawer besitzt Aktien von E.ON. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.