Sei bereit, dass deine Aktien um 50 % einbrechen können

Lieber Aktiensegler,

was wäre, wenn deine Aktien um 50 % einbrechen würden? Ich möchte heute nicht sagen, dass es passiert oder dass es kurzfristig passiert. Die Historie zeigt jedoch, dass selbst so ein Szenario irgendwann einmal möglich ist. Große Korrekturen wie das Platzen der Dotcom-Blase oder der Schwarze Freitag 1929 treten in seltenen Fällen auf.

Ich möchte heute daher an deinem Mindset feilen. Denn es ist überaus entscheidend, wirklich bereit zu sein, dass die eigenen Aktien 50 % tiefer liegen können. Es reicht nicht aus, sich der Möglichkeit bewusst zu sein, wir müssen vor allem einige wichtige Dinge verstehen.

Wenn die eigenen Aktien um 50 % einbrechen, brauchst du Zuversicht

Ein gutes Verständnis der Unternehmen, in die wir investieren, ist in diesen Fällen elementar. Erfahrungsgemäß wird bei vielen nämlich das Folgende passieren. Wenn eine Aktie oder auch viele Aktien um 50 % einbrechen, werden wir nervös. Je höher der vermeintlich verlorene Betrag, desto nervöser werden viele Investoren. Das trifft selbst auf diejenigen zu, die sich auf die Szenarien gut vorbereitet haben.

Dem können wir letztlich nur eines entgegensetzen: Zuversicht, Überzeugung und eben Verständnis. Das heißt: Du musst die Unternehmen, in die du investierst, wirklich verstehen. Wie verdienen sie ihr Geld, wer leitet die Unternehmen? Ist die Bilanz ein Risiko? Damit kannst du die elementaren Nöte zur Seite drängen.

Aber dabei solltest du es nicht belassen. Denn neben diesen Basics solltest du auch ein Gespür dafür haben, wo die Wachstumsmöglichkeiten sind. Welche Stärken das Unternehmen in Zukunft ausspielen kann. Konkret, wenn deine Aktien um 50 % im Minus liegen: Aufgrund welcher Ausgangslage eine Perfomance von 100, 200 oder sogar 1.000 % möglich ist.

Wenn die Aktien um 50 % einbrechen, setzt so manches Mal das rationale Denken aus. Je fester daher unsere Erkenntnisse, unsere Analysen, unser Verständnis für das Unternehmen und unsere Zuversicht für die Zukunft sind, desto leichter fällt es dir, investiert zu bleiben.

Im Zweifel: Sei lieber nicht investiert

Genau aus diesem Grund habe ich noch einen Rat für dich, der auf den ersten Blick leicht widersinnig klingt. Du solltest nicht in Unternehmen investiert sein, bei denen du diese Zuversicht nicht hast. Sortiere dein Depot aus. Befreie dich von solchen Aktien. Konzentriere dich wirklich auf die Aktien, die du verstehst.

Eine Korrektur von 50 % muss nicht kommen. Aber sie kann. Und als weitsichtige Investoren sollten wir stets so agieren, dass wir auf den Worst-Case vorbereitet sind. Denn nur so werden wir langfristig erfolgreich sein und jede Marktphase meistern können.

Auf die Zuversicht und das Verständnis,

Vincent Uhr

Chefredakteur Aktienwelt360