MTY Food-Aktie: Langfristige Chance aufgrund kurzfristiger Schwierigkeiten?

Vier Burger-Pattys werden auf einem Grill gebraten.
Bild: Jens Mahnke via Pexels

Der kanadische Restaurantbetreiber und Franchisegeber MTY Food (WKN: 120504), den wir im Nebenwerte Navigator zum Kauf empfehlen, spürt derzeit die Unsicherheit der Konsumenten. Das klingt erstmal nicht gut, aber wir bleiben bei unserer langfristigen Denkweise. Daher fragen wir uns: Handelt es sich hier um ein dauerhaftes Problem – oder doch eher um eine Kaufchance aufgrund kurzfristig schlechter Umstände?

MTY Food spürt die Nachfrageschwäche

Starten wir mit einem Blick auf die Zahlen. Der Umsatz in den bestehenden Filialen ging im Quartal um 1,6 % zurück. Im Vergleich zum zweiten Quartal hat sich die Lage jedoch leicht verbessert, denn damals lag der Rückgang bei 1,9 %. Am meisten belastet das Unternehmen weiterhin der US-Markt. Hier ging der Umsatz in bestehenden Restaurants um 2,5 % zurück. Besser lief es international mit einem Minus von 0,8 % und in Kanada mit einem Minus von lediglich 0,3 %. Zudem ist eine rückläufige Nachfrage in Restaurants in Einkaufszentren spürbar, was sowohl am Wetter als auch an der gedämpften Konsumentenstimmung liegt. Das Management priorisiert aktuell das organische Geschäft und will weiter in die Modernisierung und Eröffnung neuer Restaurants investieren.

Im dritten Quartal hat das Unternehmen einen wichtigen Teil dieses Ziels erreicht und einen Nettozuwachs von 15 Standorten erzielt, was durch eine robuste Pipeline neuer Standorte und das anhaltende Interesse der Franchisepartner unterstützt wurde.

So steht es um die Finanzen und die Bewertung

Das Unternehmen kauft derzeit keine eigenen MTY Food-Aktien zurück, da die Verschuldung zu hoch ist.

Das ist bei der niedrigen Aktienbewertung natürlich sehr schade. Auf Basis der letzten zwölf Monate beträgt der freie Cashflow abzüglich Leasingzahlungen etwas mehr als 120 Mio. US-Dollar, was einer Rendite von 15 % der Marktkapitalisierung entspricht. Dies unterstreicht die Stärke des Geschäftsmodells mit einem starken Cashflow-Profil.

Aktienwelt360 Aktienkompass

+93,04%

Benchmark

+70,46%

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Das Unternehmen hat im Quartal 30,4 Mio. US-Dollar der langfristigen Verbindlichkeiten zurückgezahlt und das Quartal mit einer Nettoverschuldung von etwa 602 Mio. US-Dollar abgeschlossen. Angesichts der starken Cashflow-Generierung ist ein Verschuldungsgrad von etwa 2,3 ein noch angemessenes Niveau. Das ist hart an der Grenze und sollte bei der gedämpften Konsumentenstimmung bloß nicht steigen.

Weiterer Gegenwind voraus?

Ein längerer Stillstand der US-Regierung könnte das Unternehmen daher ebenfalls bremsen. So könnte sich beispielsweise die Genehmigung von Darlehen durch die US-Behörde für Kleinunternehmen verzögern. Diese sind für einige Franchisepartner eine wichtige Finanzierungsquelle. Dadurch könnte sich das Tempo der Entwicklung neuer Restaurants vorübergehend verlangsamen. Der Stillstand könnte sich auch auf die Verfügbarkeit sozialer Leistungen auswirken und somit den Konsum insbesondere von Gästen mit niedrigem Einkommen beeinträchtigen.

13+1 | RisikoReich

Dennoch erwartet das Management eine Stabilisierung der normalisierten bereinigten EBITDA-Margen. Insgesamt ist das Management weiterhin zuversichtlich, dass es durch positives Wachstum, Effizienzsteigerungen und eine kontinuierliche Reduzierung der Anzahl weniger profitabler Unternehmensfilialen eine langfristige Margenverbesserung erzielen kann.

Unser (gemischtes) Fazit zur MTY Food-Aktie

Wir sind der Meinung, dass MTY Food auf dem richtigen Weg ist und von einer Verbesserung des Konsumklimas profitieren kann. Es ist jedoch richtig, bei diesem Nebenwert weiterhin auf die Bilanz zu achten und hier kein unnötiges Risiko einzugehen. In der sinkenden Konsumnachfrage in Verbindung mit der hohen Verschuldung sehen wir das größte Risiko für die MTY Food-Aktie. Hinzu kommt ein Imageverlust, wenn die Verbraucher mit den Lebensmitteln von MTY Food nicht mehr zufrieden sind.

Die größten Chancen von MTY Food liegen im organischen und anorganischen Wachstum. Insbesondere weitere Akquisitionen führen zu Marktanteilsgewinnen und steigendem Cashflow. Zunehmende Komplexität und Bürokratie beschleunigen außerdem das Wachstum großer Ketten.

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