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Der DAX ist insgesamt günstiger als der Dow. Aber welche Aktien sind besonders günstig?

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Kürzlich habe ich im „The Telegraph” gelesen, dass der deutsche der zehntgünstigste Aktienmarkt der Welt ist.

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Da dachte ich mir, dass die größten deutschen Unternehmen so schlecht nicht sein können. Daher möchte ich heute mit dir die günstigsten DAX-Unternehmen mit dem Ziel identifizieren, das eine oder andere unterbewertete Groß-Unternehmen in Deutschland zu finden.

Wie der Markt die DAX-Unternehmen im Moment bewertet

Matt Argersinger hat dir vor drei Wochen die Bewertung des gesamten DAX aufgezeigt. Schauen wir uns jetzt die Bewertung der darin enthaltenen Unternehmen an. Ich möchte dafür zwei Kennzahlen heranziehen, die du wahrscheinlich bereits kennst:

Das KGV der 30 DAX-Werte

Aber eines nach dem anderen. In der folgenden Grafik siehst du die Anzahl von DAX-Unternehmen, die vom Markt mit einem KGV in bestimmten Korridoren bewertet werden.

21.11.14 Bernd KGV Chart

Daten aus S&P Capital IQ, Stand 17.11.2014, mit Ausnahme des KGV von ThyssenKrupp, das nach der Gewinnveröffentlichung am 20.11.2014  manuell berechnet wurde.

Fällt dir auch die relativ homogene Verteilung auf? Das heißt, dass der Markt die Gewinne der DAX- Unternehmen äußerst unterschiedlich bewertet. Das kann verschiedene Gründe haben. Generell werden Unternehmen, die stark wachsen mit einem höheren KGV bewertet, da man in der Zukunft höhere Gewinne erwartet – und diese sind es ja, in die du investierst.

Aber unser Ziel ist es, die am günstigsten bewerteten Unternehmen zu identifizieren. Daher schlage ich vor, wir lassen die 16 Unternehmen mit einem KGV über 18 (und ThyssenKrupp) für diese Übung außer Acht (aber Vorsicht, das bedeutet nicht, dass diese 17 Unternehmen eine schlechtere Investition darstellen!). Aber lass uns erst einmal mit der zweiten Kennzahl weiter machen.

Das KBV der 30 DAX-Werte

Der Buchwert eines Unternehmens entspricht der Differenz zwischen der Summe aller Vermögensgegenstände eines Unternehmens und der Summe aller Verbindlichkeiten. Etwas vereinfacht ausgedrückt sagt das KBV also aus: Wie viel Euro bezahlst du für jeden Euro, den du theoretisch erhalten würdest, sollte das Unternehmen heute liquidiert werden.

Wir suchen also auch hier die niedrigsten Werte. Schauen wir uns wieder den Überblick über die DAX-Unternehmen an.

Daten aus S&P Capital IQ, Stand 17.11.2014.

Daten aus S&P Capital IQ, Stand 17.11.2014.

Wir finden sechs Unternehmen mit einem KBV von kleiner als eins – praktisch gesprochen, zahlst du also für einen Euro Wert des Unternehmens weniger als einen Euro. Aber für unsere Übung würde ich sagen, können wir Unternehmen mit einem KBV von bis zu zwei betrachten, so haben wir wie oben auch 13 Werte in dieser Kategorie.

Trotzdem auch hier noch einmal die Anmerkung: Auch eine Aktie mit einem hohen KBV kann ein attraktives Investment sein. Welches KBV angemessen ist hängt sehr stark von der Industrie ab, in der das Unternehmen aktiv ist. Am wertvollsten ist die Verwendung von KBVs für Unternehmen in kapitalintensiven Industrien oder der Finanzindustrie.

Und das sind die Günstigsten der Günstigen

Wir haben sowohl über das KGV 13 Unternehmen gefunden, als auch über das KBV. Mich interessiert jetzt, welche Unternehmen wir durch beide Verfahren identifiziert haben – das heißt diejenigen, die sowohl ein KGV von maximal 18 und ein KBV von maximal zwei haben. Und das sind sie, sortiert nach ihrem KGV.

KGV KBV
Volkswagen AG (ETR:VOW)  9,2  0,9
Bayerische Motoren Werke AG (ETR:BMW)  10,0  1,5
Allianz SE (ETR:ALV)  10,1  1,1
Deutsche Bank AG (ETR:DBK)  10,3  0,5
Deutsche Lufthansa AG (ETR:LHA)  10,5  1,3
Daimler AG (ETR:DAI)  11,1  1,5
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (ETR:MUV2)  11,2  0,9
RWE AG (ETR:RWE) 13,6 1,7
K+S AG (ETR:SDF) 14,2 1,1

Daten aus S&P Capital IQ, Stand 17.11.2014.

Jetzt kennen wir die neun günstigsten DAX Unternehmen. Das heißt aber noch lange nicht, dass du in sie investieren solltest. Denn wie Warren Buffett einmal sagte: „Es ist wesentlich besser, ein wundervolles Unternehmen zu einem fairen Preis zu kaufen, als ein faires Unternehmen zu einem wundervollen Preis.“

Ist eines dieser Unternehmen ein wundervolles?

Auch wenn ich mich mit den meisten dieser Unternehmen noch nicht intensiv beschäftigt habe, ganz überzeugt bin ich noch nicht. Lass mich dir meine Meinung am Beispiel von BMW erklären. BMW hat eine starke Marke, das ist ein Merkmal für ein wundervolles Unternehmen. Auch die starke Dividendenhistorie überzeugt.

Aber es gibt insbesondere eine Sache, die ich von einem wirklich großartigen Unternehmen noch erwarte: Dass es das ernsthafte Bestreben hat, an der Spitze seiner Industrie zu stehen.

Das Mission Statement lässt zwar erahnen, dass BMW dieses Ziel vor Augen hat.

„The BMW Group is the world’s leading provider of premium products and premium services for individual mobility”

Aber dann würde ich erwarten, dass das Unternehmen schon deutlich früher die Validität neuartiger, revolutionärer Technologien ernsthaft erprobt hätte , wie zum Beispiel im Bereich der Brennstoffzellen oder dem Elektroantrieb. Stattdessen habe ich den Eindruck, dass BMW – wie die meisten großen Automobilhersteller – erst einmal nicht mehr als das Nötigste tut, um startklar zu sein, wenn eine dieser neuen Technologien den Abgasmotor wirklich ablöst.

Du musst meine Meinung nicht teilen. Am Ende kann diese Strategie sogar aufgehen. Für mich persönlich ist das aber ein Grund, weshalb ich nicht in BMW investiere. Es ist auch ein Beispiel dafür, dass nicht alle vermeintlich günstigen Aktien einen guten Kauf darstellen (zumindest, wenn du meine Meinung über BMW teilst).

Aber es gibt durchaus Unternehmen in der Liste oben, die ich mir aufgrund des Preises doch näher anschauen möchte. Insbesondere die beiden Versicherungsunternehmen – die Allianz und die Münchener Rück – die ungefähr zu ihrem Buchwert zu haben sind, schweben mir vor. Bleib bei uns auf Fool.de, denn in den nächsten Wochen werfe ich einen näheren Blick auf diese beiden Unternehmen.

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Bernd Schmid besitzt Aktien von K+S. The Motley Fool empfiehlt BMW. The Motley Fool besitzt Aktien von Deutsche Bank.



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