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Es wird besser — langsam, aber sicher

Die wichtigste Story im Bereich der Wirtschaft der letzten fünf Jahre war, dass es wieder besser wird — langsam, aber sicher.

Dutzende von Berichten über Arbeitsplätze, zahllose Einkommensberichte, immer wieder Prognosen — die Details sind schon lange nicht mehr wichtig. Man blendet es aus. Alles, was man wissen musste war das: Dass es langsam, aber sicher besser wurde.

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Das ist übrigens auch die vorherrschende Meinung in der Wirtschaft der letzten 10 Jahre, der letzten 20 Jahre, des letzten Jahrhunderts. Es gab Rezessionen und Markteinbrüche und Insolvenzen und Korruption. Aber es wurde immer besser — langsam, aber sicher.

Man spricht nicht oft darüber, und doch ist es war. Ich finde sogar, dass dieser der wichtigste Punkt beim Investieren und die Wirtschaft betreffend generell ist.

Risiken kann man nicht rational begegnen, da Kursverluste — Aktiencrash, lahmende Wirtschaft, Flugzeugabstürze — plötzlich und ohne Vorwarnung passieren, was uns und die Medien aufschreckt.

Aufwärtspotenzial hingegen — also Bullen-Märkte, wirtschaftliche Expansion, geringere Sterblichkeitsrate bei Krebs-Erkrankten — schreitet langsam voran, was nicht annähernd so spannend ist. Also wird es ignoriert, auch wenn es eindringlicher ist.

Die populärste Geschichte des letzten Jahrzehnts war natürlich die Rezession von 2008, die den Aktienmarkt halbiert und 9 Millionen Arbeitsplätze vernichtet hat. Darüber wird man in hundert Jahren noch sprechen und schreiben. Doch die wichtigste Entwicklung des letzten Jahrzehnts ist die Konjunktur seit 2009, während der die Aktienmärkte fast um das Dreifache an Wert zugelegt haben und fast 10 Millionen Arbeitsplätze entstanden. Dennoch erhielt diese Phase nur einen minimalen Teil der Aufmerksamkeit. Die meisten Menschen ignorieren sie ganz.

Das ist ganz normal. Jeder hat den Crash von 1987 im Hinterkopf, als die Kurse an einem einzigen Tag um mehr als 20% fielen. Man nennt ihn den Schwarzen Montag, und so wird er auf immer in Erinnerung bleiben. Doch nur wenige kümmerten sich um den Anstieg um 102%, der in den zwei Jahren vor dem Crash passierte. Oder die 65%-Rally in den folgenden beiden Jahren. Für sie haben wir keine Namen. Über sie gibt es keine Bücher. Und dennoch konnte jeder Aktionär in dieser Zeit seinen Wert verdoppeln, dem Schwarzen Montag zum Trotz.

Optimisten gelten oft als naive Volltrottel, die die Probleme in ihrer unmittelbaren Umgebung nicht wahrnehmen. Doch der eigentliche Unterschied zwischen Optimisten und Pessimisten besteht darin, dass Optimisten einen längeren Zeit-Horizont haben und oft in der Lage sind, länger zu warten.

Hier ein Beispiel. In den letzten 160 Jahren sind in den USA einige ziemlich schreckliche Dinge passiert:

  • 1,3 Millionen Amerikaner starben in 9 großen Kriegen.
  • Vier Präsidenten wurden im Amt getötet.
  • In einem einzigen Jahr starben 675 000 Amerikaner an einer Grippe-Pandemie.
  • 30 Naturkatastrophen töteten mindestens jeweils 400 Amerikaner.
  • 33 Rezessionen mit einer Gesamtdauer von 48 Jahren.
  • Der Aktienmarkt fiel von einer Hausse um mehr als 10% mindestens 97 Mal.
  • Mindestens 12 Mal verloren Aktien ein Drittel ihres Werts.
  • Die Jährliche Inflation überschritt in 20 verschiedenen Jahren 7%.

Wenn du strikt nach den Schlagzeilen gehen würdest, müsstest du annehmen, dass die letzten 160 Jahre eine katastrophale Zeit und nicht besonders lebenswert waren. Aber zur selben Zeit wuchs unser Lebensstandard um das 20-fache:

Things Got Better Slowly Housel Chart

Optimisten denken nicht, dass sie kein Unglück ereilen könnte. Unglücke passieren immer. Im Kern des Optimismus liegt das Wissen, dass die Gewinnchancen nach einer Zeit wieder zu deinen Gunsten stehen — ganz einfach, weil die Dinge mit der Zeit besser werden, da die meisten Menschen morgens mit dem Vorhaben aufstehen, Gutes zu tun. Den Pessimisten zwingt sein begrenzter Zeit-Horizont dazu, über die ganzen schlechten Sachen nachzudenken, die in der Zwischenzeit passieren.

Heutzutage sind Aktien ziemlich teuer. Bald werden die Kurse sicherlich wieder einbrechen. Vor fünf Jahren hatten wir die letzte Rezession, es wird nicht mehr lange bis zur nächsten dauern. Ich denke, dass es tatsächlich nur einen Schlüssel dazu gibt, um diese unvermeidliche Zeit zu überstehen: Sich so zu positionieren, dass man in Ruhe lange genug warten kann bis es wieder besser wird — langsam, aber sicher.

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Dieser Artikel wurde von Morgan Housel auf Englisch verfasst und wurde am 5.9.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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