Wer schafft eher die Wende: Penn West Petroleum oder Barrick Gold?
Obwohl das eine Unternehmen Gold fördert und das andere Öl produziert, haben Barrick Gold (NYSE:ABX) (FRA:ABR) und Penn West Petroleum (NYSE:PWE) viele Gemeinsamkeiten. Beide Unternehmen haben es während der Boomjahre etwas mit Übernahmen zur Wachstumsförderung übertrieben. Seitdem machten beiden Probleme im operativen Geschäft und sinkende Rohstoffpreise schwer zu schaffen, was einen Einbruch ihrer Aktienkurse zur Folge hatte.
In dieser Zeit haben die Unternehmensführungen den Anteilseignern keinen Gefallen getan. Bei Penn West mussten Investitionen im Wert von ca. 300 Millionen EUR als Aufwendungen neu ausgewiesen werden. Währenddessen werden Führungskräfte bei Barrick weiterhin trotz andauernden schlechten Unternehmensleistungen fürstlich entlohnt.
Heute sind die Wege der Besserung der beiden Unternehmen ebenfalls sehr ähnlich. Bilanzkorrekturen müssen vorgenommen werden und auch der Verkauf von Vermögenswerten gehört zum Plan. Dies wird in einem Käufermarkt sehr schwer.
Wenn alles gut geht, könnten beide Aktienkurse wieder steigen. Wer schafft also eher die Wende? Wir nehmen uns im Folgenden der Sache etwas genauer an.
Der Fall Barrick Gold
Der Fall Barrick Gold (ist im Vergleich zu Penn West) sehr einfach: Wenn der Umschwung nicht erfolgreich verläuft, gibt es weniger Schattenseiten. Es gibt einige Gründe dafür. Erstens war der Goldpreis in den letzten Jahren sehr stabil, bevor er auf 1.200 USD per Unze gefallen ist. Wie von Goldcorp CEO Chuck Jeannes geäußert, ist sehr gut möglich, dass der Tiefstwert bereits erreicht wurde. Der Sturz der Metallpreise seit 2011 war im Vergleich zum Fall Ölpreis der letzten 12 Monate weniger gravierend.
Also ist es für Barrick im Vergleich zu Penn West etwas unwahrscheinlicher, von einem weiteren Einsturz der Rohstoffpreise niedergeschlagen zu werden.
Zweitens sind Barricks erschütternd hohe Verbindlichkeiten langfristig. Das Unternehmen hat jede Menge Zeit, wieder auf die Beine zu kommen, bevor Rückzahlungen fällig werden.
Schließlich ist Barrick ein größeres Unternehmen als Penn West. Wenn die Wende nicht wie vorhergesehen eintritt, sollte es dem Unternehmen leichter fallen, Finanzmittelbestände aufzustocken. Tatsächlich geht der Goldförderer bereits diesen Weg – Er hat in nur etwas mehr als einem Jahr sein Eigenkapital um 3 Mrd. USD erhöht. Wenn der schlimmste Fall eintritt, sollte Barrick diese Option wieder offen stehen. Bei Penn West bin ich mir da nicht so sicher.
Der Fall Penn West
Während eine Investition in Penn West wohl eher etwas risikoreicher ist, könnte der Ertrag hier aber auch um einiges höher ausfallen, vorausgesetzt, es läuft alles nach Plan. Lass mich das erklären.
Wie erwähnt, ist der Ölpreis sehr volatil und könnte deshalb schnell wieder steigen. Wenn das passiert, befindet sich Penn Wests angeschlagener Aktienkurs deutlich unter dem Wert seiner Vermögensgegenstände. Wenn du mir nicht glaubst, wirf einen Blick auf das, was in den letzten Monaten passiert ist. Seit dem 16.März ist der Ölpreis um über 25 % gestiegen und Penn Wests Aktienkurs kletterte um über 60 %.
Ich habe auch einige Bedenken hinsichtlich Barricks Wachstumspläne, die schwierige, geologische Operationen in Nevada einschließen. Macquarie-Analyst Ron Stewart nannte diese Pläne “komplex and riskant.” Bei Penn West habe ich keine solcher Bedenken.
Beachte, dass beide Unternehmen extrem riskant sind. Sei also sehr vorsichtig. Wir wissen alle, was passieren kann, wenn es schief läuft.
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Dieser Artikel wurde von Benjamin Sinclair auf Englisch verfasst und am 23.04.2015 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.