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Drei Möglichkeiten in fahrerlose Autos zu investieren: Google, Nokia und Mobileye

Viele Technologieunternehmen und Autohersteller gehen davon aus, dass fahrerlose Autos innerhalb der nächsten fünf Jahre auf unseren Straßen fahren werden. Die entsprechende Nachfrage ist in jedem Fall da: Eine vor Kurzem erschienene Umfrage des Pew Research Centers zeigt, dass fast die Hälfte aller Amerikaner mit autonomen Autos fahren möchte.

Investoren, die an diesem noch jungen Markt interessiert sind, sollten sich diese drei Unternehmen genauer ansehen: Google (NASDAQ:GOOG) (ETR:GGQ7), Nokia (NYSE:NOK) (FRA:NOA3) und Mobileye (NYSE:MBLY) (FRA:0ME).

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Google: Ehrgeizige und teure Pläne

Im vergangenen Jahr hat Google Prototypen seiner fahrerlosen Fahrzeuge vorgestellt, welche ihre Mitfahrer mit maximal 40 km/h von A nach B bringen konnten. Die Autos konnten automatisch die Spur wechseln, wenden und Zusammenstöße mit anderen Fahrzeugen in der Nähe vermeiden.

Googles fahrerlose Autos. Quelle: Google

Google-Autos sind beeindruckend, jedoch ist ihre Technologie teuer. Jedes Fahrzeug ist mit Equipment im Wert von 250.000 USD ausgestattet, um Straßen zu scannen. Der Hauptgrund für den hohen Preis ist LIDAR, ein rotierender Laser, der sich auf dem Dach des Fahrzeugs befindet und seine Umgebung in 3D scannt. Da LIDAR jedoch nicht alle Informationen in Echtzeit verarbeiten kann, müssen die Straßen für völlig autonome Autos erneut gescannt werden, damit Straßenschilder, Hindernisse und die Höhe der Bordsteinkanten erkannt werden können. Dabei handelt es sich um einen furchtbar langsamen Vorgang. Seit letztem Jahr hat Google lediglich Straßen mit der Gesamtlänge von ungefähr 3.200 km gescannt – ein kleiner Teil der über 27.000 km langen öffentlichen Straßen Kaliforniens allein.

Sobald Google jedoch ganze Länder für seine fahrerlosen Fahrzeuge kartiert, könnte das Unternehmen gewissermaßen das gesamte Transport-Netz übernehmen, indem es einfach Autoherstellern Lizenzen für seine Technologie ausstellt. Dadurch wäre Google auch in der Lage, noch ausführlichere Benutzerdaten zu sammeln als jemals zuvor (was zugegebenermaßen gruselig wäre).

Nokia: Der fahrerlose Kartenzeichner

Nokia hat seine Gerätesparte letztes Jahr an Microsoft verkauft und sich vor Kurzem mit dem Kauf von Alcatel-Lucent zu dem weltweit zweigrößten Telekommunikationsausrüster entwickelt. Nichtsdestotrotz hat Nokias Kartendienst HERE immer noch einen Marktanteil von 90 % am integrierten Autokarten-Markt. Diese Karten sammeln Daten aus über 80.000 Quellen wie beispielsweise Autos, die LIDAR-Technologie nutzen oder hochauflösende 360-Grad-Kameras, die Straßenschilder „lesen“.

HERE Maps für Windows. Quelle: Microsoft

Ende 2012 hat HERE mit Earthmine ein Unternehmen erworben, welches mittels 3D-Technologie Straßen registriert. Im folgenden Jahr hat es sich mit Daimler Mercedes-Benz zusammengetan, um autonome Fahrzeuge auf fast 100 km deutscher Straßen zu testen. Wie die fahrerlosen Google-Autos konnte das System 3D-Momentaufnahmen von Autos in der Nähe erstellen und die Routen entsprechend ändern. Im letzten Juli hat Nokia angekündigt, dass HERE bis 2018 eine hochauflösende Karten-Datenbank der Autobahnen Europas und der USA fertigstellen wird.

Es hat viel Aufregung darüber gegeben, dass Nokia eventuell HERE an Apple, Facebook, Amazon oder andere Unternehmen verkaufen könnte. Die Abteilung, die für 7,6 % des Umsatzes für 2014 verantwortlich ist, hat einen Bilanzwert von ungefähr 2,1 Milliarden USD. Dank seiner potentiellen Rolle für autonome Fahrzeuge könnte sie am Markt diesen Wert sogar verdoppeln. Sollte die Abteilung verkauft werden, würde die Aktie höchstwahrscheinlich steigen, nachdem sie im letzten Quartal wegen schwachen Wachstums stark gesunken ist.

Mobileye: Halb-autonomes Fahren

Während Google und Nokia die Straßen für voll-autonomes Fahren kartieren, bietet Mobileye derzeit preiswertere Lösungen für „halb-autonomes“ Fahren an. Das Unternehmen kalibriert Fahrzeugbremsen mit Kameras und Radaren, um Fußgänger, Ampeln und Straßenschilder erkennen zu können. Beeindruckende 90 % der führenden Autohersteller haben bereits Deals mit Mobileye abgeschlossen, um sein „Kollisionsvermeidungs-System“ in ihre neusten Fahrzeuge zu installieren.

Der BMW i3 ist mit Mobileyes System zur Kollisionsvermeidung ausgestattet. Quelle: BMW

Es kostet nur ungefähr 1000 USD, Mobileyes System zu installieren, womit es weit preiswerter als Googles Prototypen ist. Mobileye entwickelt außerdem ein System, das Fahrer zu Autobahn-Geschwindigkeiten fahren lässt. Der Fahrer muss zwar manuell die Spuren wechseln, aber die Straßen müssen dafür nicht erneut sorgfältig gescannt werden.

Im vergangenen August haben Analysten von RBC Capital behauptet, Mobileye werde „bis zum Ende des Jahrzehnts Hyperwachstum erleben“ – mit einer Wachstumsrate von fast 50 %. Das Unternehmen hat weiterhin behauptet, Mobileye sei die einzige “reine Möglichkeit” in autonome Fahrzeuge zu investieren. Diese große Aufmerksamkeit hat jedoch die Aktie 64 Mal teurer gemacht als ihr erwarteter Preis für das nächste Jahr.

Die wichtigsten Erkenntnisse

Diese drei Unternehmen könnten alle vom Aufschwung fahrerloser Fahrzeuge profitieren, müssen sich aber auch gegenwärtigen Herausforderungen stellen. Vorerst muss Google weiter mit Facebook und Amazon um die Vorherrschaft kämpfen anstatt sein sehr ehrgeiziges Projekt des fahrerlosen Fahrens zu verfolgen. Nokia muss sich dazu entschließen, in größerem Stil in HERE zu investieren oder es zu verkaufen und die Mobileye Aktie könnte nach dem Hype wieder fallen.

Von den drei Unternehmen wird sich ein Ruck Richtung autonomer Fahrzeuge stärker auf Nokia und Mobileye auswirken. Für Google geht es um eine langfristige Strategie, sein Google-Ökosystem zu festigen, was funktionieren könnte oder auch nicht.

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The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Amazon.com, Facebook, Google (A Aktien) und Google (C Aktien).

Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und wurde am 03.05.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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