4 Minenunternehmen, die du in Erwartung steigender Kupferpreise kaufen solltest: Glencore, Anglo American, Antofagasta & Kaz Minerals
Die schwächelnde Nachfrage nach Kupfer, hauptsächlich in China, führte zu einem Verfall des Kupferpreises und zu dem Fünfjahrestief im Januar. Obwohl sich der Preis in den letzten Monaten wieder leicht erholt hat, gehen manche Analysten von weiteren Preissteigerungen aus. Die mittelfristige Aussicht für Kupfer sieht besser aus als die für andere Rohstoffe. Ältere Minen zeigen Erschöpfungsanzeichen. Da der Kupfergehalt schwindet, steigen die Nettokosten der Förderung. Der Markt wird deshalb von einem kleinen Überschuss in diesem Jahr in ein Unterangebot im Jahre 2017 rutschen. Im Gegensatz zu Eisen wird das Angebot durch neue Minen das prognostizierte Wachstum der weltweiten Nachfrage nicht decken können.
Noch weiter in der Zukunft ist der Ausblick für Kupfer noch unsicherer und viele Analysten sind gespalten. Es gibt viele Faktoren, die den Preis beeinflussen können. Dazu gehören die Entwicklung der Nachfrage in China, die Investitionsrate in neue Projekte und der Einfluss von möglichen Versorgungsunterbrechungen durch Wetter oder Arbeitsprobleme.
Hier sind vier Minenbetreiber, die von höheren Kupferpreisen profitieren, selbst wenn dieser nur vorübergehend ist:
Glencore und Anglo American
Glencore (LSE:GLEN) (ETR:8GC) (FRA:8GC) ist ein diversifiziertes Bergbau- und Rohstoffunternehmen. Kupfer macht 36% seines operativen Gewinns aus. Dieser Minenbetreiber ist zudem aufgrund seiner Geschäfte mit Zink und Nickel interessant, die weitere 12% von Glencores operativem Gewinn ausmachen. Der Markt für diese Basismetalle scheint sich ebenfalls in Richtung Unterversorgung zu bewegen, da mittelfristig Liefereinschränkungen erwartet werden. Hinzu kommt, dass der Ausblick für Glencores Handelsgeschäfte besser wird. Diese Einnahmen sind weniger stark mit den Rohstoffpreisen korreliert.
Anglo Americans (LSE:AAL) (ETR:NGLB) (FRA:NGLB) Kupferaktivitäten machen ungefähr ein Viertel seines operativen Gewinns des letzten Jahres aus. Wären da nicht die Verwerfungen und die höheren Kosten gewesen, wäre der Anteil näher an 30%. Der Minenbetreiber versucht, einige seiner peripheren Projekte zu verkaufen. Die Entwicklung des größeren Quellaveco-Projekts in Peru bleibt aber in seiner Hand. Quellaveco wird eine jährliche Spitzenförderung von 200.000 Tonnen haben.
Antofagasta und Kaz Minerals sind reine Kupferunternehmen
Antofagasta (LSE:ANTO) (FRA:FG1) ist ein in Chile ansässiger Minenbetreiber und die sicherere Option. Er hat nur geringe Nettoschulden und niedrige operative Kosten. Das Bergbauunternehmen besitzt eine kleine Wasserversorgungssparte, die aber nur 4% des operativen Umsatzes ausmacht. Antofagasta hat geringere Risiken aufgrund der großen Förderbasis und das Wachstum hängt mehr von Expansionen in der Nähe bereits bestehender Minen und Infrastruktur ab.
Kaz Minerals’ (LSE:KAZ) (FRA:KQ1) hoher Schuldenstand und sein Fokus auf Wachstumsprojekte machen es zu dem am stärksten gehebelten Spieler bei höheren Kupferpreisen. Dies bedeutet, dass Änderungen im Kupferpreis den größten Einfluss auf den Aktienpreis von Kaz Minerals haben. Das Unternehmen schloss seine Umstrukturierung im Oktober 2014 ab, indem es seine alternden und weniger ertragreichen Minen an die Cuprum Holding, den größten Aktionär von Kaz Minerals, übertrug. Im Moment besitzt es nur 84.000 Tonnen Kupferproduktion und der Hauptteil seiner Anlagen konzentriert sich auf seine zwei neuen Projekte Bozshakol und Aktogay. Diese zwei Bergbauprojekte sind riesige, mechanisierte Tagebauprojekte und sobald sie fertig gestellt sind, kann hier zu wettbewerbsfähigen Kosten gefördert werden. Kaz Minerals erwartet, bis 2018 eine Kupferförderung von 300.000 Tonnen.
Die Investitionen bei seinen Wachstumsprojekten würden die Nettoschulden bis 2017 auf über 3 Milliarden USD steigen lassen, was das Doppelte der gegenwärtigen Marktkapitalisierung ist. Kaz Minerals sollte jedoch ausreichend Barmittel haben, um damit umzugehen, da es 2,1 Millionen an Bankguthaben und 800 Millionen an ungezogenen Kreditlinien zur Verfügung hat. Dies übertrifft die erwarteten Investitionsausgaben zwar, aber Kostensteigerungen und Verzögerungen sind bei Kupferminen nicht ungewöhnlich. Der Beginn der Ausbeutung ist der Hauptgrund für Unsicherheit.
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Dieser Artikel wurde von Jack Tang auf Englisch verfasst und am 27.05.2015 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.