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Ist HeidelbergCement der Geheimtipp aller DAX-Unternehmen?

Niemand achtet auf die HeidelbergCement AG (WKN:604700). Eine kürzlich durchgeführte Google-Suche lieferte armselige 213.000 Ergebnisse. Im Gegensatz dazu ergab die Suche nach ihrem DAX-Kollegen BASF mehr als 100-mal so viele! Aber warum?

Es ist schwierig, diese Frage zu beantworten, weil das Unternehmen aussieht, als gehe es ihm ausgezeichnet. Viel Cash? Ja. Nicht zu viele Schulden? Nein. Margen? Gut. HeidelbergCement ist ein solides (kein Wortspiel beabsichtigt) Unternehmen. Tatsächlich glaube ich, dass es vielleicht das beste Unternehmen im DAX ist! Warum ich so denke, dazu komme ich gleich, zunächst…

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Was ist HeidelbergCement überhaupt?

HeidelbergCement ist der drittgrößte Zementhersteller der Welt.

HeidelbergCement wurde 1874 von Johann Philipp Schifferdecker in (natürlich) Heidelberg gegründet. Bis 1896 produzierte das Unternehmen 80.000 Tonnen Portland-Zement pro Jahr. Im Jahr 1914 begann das Unternehmen seine lange Geschichte des Erwerbs von anderen Herstellern und 1936 hat es eine Million Tonnen Zement pro Jahr produziert. Das Unternehmen begann seine internationale Expansion durch die Übernahme eines Teils der französischen Firma Vicat Zement im Jahr 1968 und im Jahr 1972 hatte es eine jährliche Gesamtproduktion von mehr als 8 Millionen Tonnen erreicht.

Im Laufe der letzten 40 Jahre ist das Unternehmen vor allem durch den Erwerb von Mitbewerbern aggressiv in neue Märkte eingedrungen. Mit der Akquisition von Lehigh Cement im Jahr 1977 hielt das Unternehmen in Nordamerika Einzug. 1990 begann es die Expansion in Osteuropa und hat seitdem auch viele Firmen mit Betrieben in Afrika, Asien, Indonesien und Indien erworben. Heute hat HeidelbergCement 45.000 Mitarbeiter an 2.300 Standorten in mehr als 40 Ländern rund um den Globus, mit Ausnahme von Süd- und Mittelamerika.

Im Jahr 2007 erwarb HeidelbergCement die britische Firma Hanson mit einer Transaktion im Wert von 11,5 Milliarden EUR. Mit dieser Übernahme wurde HeidelbergCement zum weltweit führenden Hersteller von Zuschlagstoffen (Sand, Kies und Schotter). Aber die Übernahme erfolgte zu einem schlechten Zeitpunkt, da die anschließende weltweite Finanzkrise und der daraus resultierende Zusammenbruch des Immobilienmarkts das Baugewerbe schwer beeinträchtigte. Doch das Unternehmen hat sich schließlich erholt und sieht eine große Zukunft für sich.

Immer mehr Geld

Nach der Übernahme von Hanson hatte das Unternehmen fast 15 Milliarden Euro Schulden und nachdem der Immobilienmarkt an Boden verlor, lief es nicht gut für HeidelbergCement. Die Aktie sank von einem Allzeithoch von 119,22 Euro pro Aktie auf ein Tief von 20,92 Euro pro Aktie: ein Rückgang von 82,5 %! Dieser Rückgang war teilweise gerechtfertigt, da die Bauindustrie – das Brot und die Butter von HeidelbergCement – praktisch über Nacht vertrocknete.

Doch das Unternehmen leitete Kostensenkungs- und Effizienzmaßnahmen ein und fuhr fort, in den Schwellenländern zu expandieren. Diese Bemühungen haben sich jetzt bezahlt gemacht. Die Aktie hat mehr als 300 % gewonnen und die makroökonomischen Bedingungen sind günstig.

Die Bedeutung der makroökonomischen Bedingungen für das Geschäft von HeidelbergCement kann nicht genug betont werden und zum Glück scheinen fast alle von ihnen jetzt gut für das Unternehmen zu stehen. Weil Zement und Zuschlagstoffe schwere Materialien sind, gehört Kraftstoff zu den wesentlichen Kosten von HeidelbergCement. Daher sind die derzeit niedrigen Energiepreise ein großer Segen für die Ertragslage des Unternehmens. Ein schwacher Euro macht zudem die Produkte des Unternehmens im Ausland attraktiver.

Schließlich ist der wachsende Trend zur Urbanisierung in Verbindung mit dem Bevölkerungswachstum eine gewinnbringende Kombination für das Unternehmen. So sagte CEO Bernd Scheifele im Juni: “Wohngemeinschaft bedeutet, dass man entweder tiefer in den Untergrund [baut] oder nach oben [baut] und so oder so, nichts funktioniert ohne Beton.”

Das einzige Problem, das das Unternehmen heute haben kann, ist, herauszufinden, was es mit dem ganzen Geld, das es erzeugt, anfangen soll. Das Unternehmen prognostiziert zweistellige Zuwachsraten beim Umsatz und dem Betriebsergebnis für das Jahr 2015. Es hat bereits mehr als die Hälfte der Netto-Finanzverbindlichkeiten bezahlt und schuldet jetzt nur noch 6,1 Milliarden Euro. Seine langfristige Schuldenquote liegt jetzt bei 44,8 %, im Einklang mit vielen seiner DAX-Kollegen.

Daher hat es die Absicht, das Geld an die Aktionäre zurückzugeben, aber, ob das in erster Linie durch Aktienrückkäufe oder Dividendenerhöhungen geschehen wird, bleibt abzuwarten. Das Unternehmen hat angekündigt, dass sein Zielverhältnis für Dividendenzahlungen bei 40 – 45 % des Konzernergebnisses bis Ende 2019 liegt, im Gegensatz zu 29 % im Vorjahr. Weil die aktuelle Dividendenrendite von 1,1 % eine der niedrigsten im DAX ist, kann dies nur eine gute Nachricht für Aktionäre sein.

Doch alles kann sich ändern

Gibt es eigentlich auch etwas Negatives zur Lage von HeidelbergCement zu sagen?

Das größte Problem, das ich heute für HeidelbergCement sehe, ist ein Vermögenswert: makroökonomische Bedingungen. Wie alle Baumaterialhersteller, hängt HeidelbergCement oft von der Gnade von Kräften ab, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen.

Ja, zurzeit profitiert das Unternehmen gewaltig von diesen Kräften. Aber im Falle einer Änderung, etwa in Form eines weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs oder bei erheblichem Anstieg der Kraftstoffpreise oder einem anderen Problem, das nicht auf jedermanns Radar ist, könnte sich HeidelbergCement in der gleichen Situation wiederfinden wie im Jahr 2008: in der Zwickmühle mit wenigen (wenn überhaupt) Mitteln, um das Problem zu korrigieren. Und da das Unternehmen bereits eine Menge Maßnahmen zur Kostensenkung und Verbesserung der Effizienz durchgeführt hat, wäre eine solche Situation schlimmer als 2008, weil das Fett bereits getrimmt ist.

Jedoch glaube ich, dass die nahe Zukunft für HeidelbergCement gut aussieht. Die Baubeginne sind voraussichtlich ziemlich stark für die absehbare Zukunft und trotz der vielen Unkenrufe im Hinblick auf China wird das Wirtschaftswachstum voraussichtlich anhalten. Ich glaube, dass jetzt ein ausgezeichneter Zeitpunkt ist, um in diese Entwicklung zu investieren und HeidelbergCement scheint mir dafür eine gute Wahl.

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John Bromels besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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