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Aktien im Rückblick: DAX im Abwärtstaumel, Munich Re erhöht Dividende, Deutsche Bank unter Druck

Am Ende einer unerfreulichen Handelswoche konnte sich der DAX ein bisschen erholen. Anlass für einen halbwegs versöhnlichen Wochenausklang waren US-Arbeitsmarktdaten, die im laufenden Jahr keine weitere Zinserhöhung durch die US-Notenbank erwarten lassen.

An den anderen Tagen sah es auf dem Frankfurter Parkett jedoch ziemlich mau aus. Begründungen für fallende Kurse gab es zuhauf: den Ölpreis, den Euro, die chinesische Konjunktur und US-Wirtschaftsdaten.

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Kein Wunder also, dass der DAX sich immer weiter von der 10.000er-Marke entfernte…

Was war an der Börse los?

Wer auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung vom Freitag gehofft hatte, wurde am Wochenanfang enttäuscht. Der DAX (WKN:846900) fiel am Montag um 0,4 % auf 9.758 Punkte. Wieder einmal sorgte ein Wirtschaftsindikator aus dem Reich der Mitte für miese Stimmung: Der Einkaufmanagerindex für die chinesische Industrie war im Januar auf den tiefsten Stand seit dreieinhalb Jahren gesunken.

An die DAX-Spitze setze sich die Lufthansa (WKN:823212), deren Anteilscheine vom Abwärtstrend beim Ölpreis profitierten und mehr als 3 % zulegten. Der deutsche Markt reagierte damit auf das Ergebnis der Lufthansa-Konkurrentin Ryanair, die im vergangenen Quartal ihren Gewinn wegen der niedrigen Kerosinkosten mehr als verdoppeln konnte. Weniger gut lief es beim Autobauer BMW (WKN:519000) und beim Industriegase-Hersteller Linde (WKN:648300), deren Papiere jeweils um rund 1,6 % nachgaben.

Am Dienstag reichte ein Blick auf die Ölpreisentwicklung, um die Richtung der Frankfurter Aktienkurse vorherzusagen: Ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent war 2,8 % günstiger als am Vortag zu haben und das US-Leichtöl WTI verbilligte sich sogar um 3,3 %. Die Konsequenz: Der DAX brach um 1,8 % auf 9.581 Zähler ein.

In den Börsenkeller schickten die Marktteilnehmer die Aktie von Infineon (WKN:623100), die rund 5,8 % verlor. Der Halbleiterhersteller hatte zwar mit guten Quartalszahlen überrascht, aber mit den Unternehmenszielen fürs folgende Vierteljahr enttäuscht. Schlechtester DAX-Wert war allerdings Thyssenkrupp (WKN:750000) mit einem Minus von rund 6 %. Spekulationen über ein Ausscheiden aus dem deutschen Leitindex drückten den Kurs des Düngemittelherstellers K+S (WKN:KSAG88), der um 5,3 % nachgab.

Schlechte Nachrichten aus der Schweiz – das Geldhaus UBS hatte enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt – schickten die Bankaktien auf Talfahrt: Die Commerzbank (WKN:CBK100) büßte 4,7 % ein und die Deutsche Bank (WKN:514000) verlor 3,9 %. Beide Aktien notierten damit erstmals unter ihren Tiefstständen vom Sommer 2013.

Nachdem das Börsenbarometer am Vortag bereits unter 9.600 Zähler gefallen war, durchbrach der deutsche Blue-Chip-Index am Mittwoch im frühen Handel auch die 9.500er-Marke. Auch die darunterliegende Hunderter-Schwelle wurde kurz darauf unterboten. Allerdings konnte der DAX bis zum Schluss der Handelssitzung trotz enttäuschender US-Konjunkturdaten einen Teil der Miesen wiedergutmachen und ging beim Stand von 9.435 Punkten mit einem Minus von 1,3 % in den Feierabend.

Arg gebeutelt wurde erneut die Aktie der Deutschen Bank, die mit einem Minus von 6,0 % als DAX-Schlusslicht fungierte. Als Grund für den Kursrutsch wurde diesmal die Angst vor stark angestiegenen Kreditrisiken des einstmals vornehmen Geldhauses genannt.

Am Donnerstag sah es zunächst so aus, als könne der deutsche Leitindex sich nachhaltig in die Pluszone vorarbeiten. Am Nachmittag sorgte der starke Euro aber wieder für fallende Notierungen. Wegen der freundlich eröffnenden Wall Street konnte sich das Kursbarometer jedoch auf 9.393 Punkte erholen und zeigte beim Schluss des XETRA-Handels „nur“ noch ein Minus von 0,4 %.

Die Euro-Stärke wirkte sich besonders auf die stark exportabhängigen Automobilwerte aus: BMW-Anteilscheine verbilligten sich um 1,7 % und Aktien von Daimler (WKN:710000) wurden mit einem Abschlag von 3,2 % verkauft.

Es gab aber auch positive Nachrichten: Der Rückversicherer Munich Re (WKN:843002) gab bekannt, dass er trotz eines Gewinnrückgangs seine Dividende deutlich anheben werde. Deutlich angehoben wurde auch der Kurs der Anteilscheine des Versicherungsriesen, und zwar um 3,2 %.

Am Freitag pendelte der DAX zunächst lustlos um den Vortagsschluss, konnte sich am Nachmittag nach der Vorlage von US-Arbeitsmarktdaten jedoch etwas länger im grünen Bereich halten. Um 16:00 Uhr betrug das Plus noch rund 0,1 %.

Wie geht es weiter?

Am Montag (08.02.) müssen die Weltbörsen ohne Impulse vom chinesischen Aktienmarkt auskommen, weil die Handelsplätze im Reich der Mitte wegen eines Feiertags geschlossen sind. In Deutschland werden Daten zur Industrieproduktion im Dezember und der Sentix-Konjunkturindex für Februar veröffentlicht.

Auch am Dienstag (09.02.) bleiben die chinesischen Börsen zu. Der Flughafenbetreiber Fraport (WKN:577330) veröffentlicht Verkehrszahlen für Januar. Schluckspechte und abstinente Freunde von Brauereiaktien schauen gespannt nach Holland und Dänemark: Heineken und Carlsberg geben ihre Jahreszahlen bekannt. In den USA werden ebenfalls Geschäftszahlen publiziert: Es berichten u. a. die Zwitscherbude Twitter, der Medienkonzern Time Warner und der Elektroauto-Hersteller Tesla.

Wir wünschen den Lesern des Motley Fool ein schönes Wochenende!

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Winfried Rauter besitzt keine der im Text genannten Aktien. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Tesla Motors und Twitter. The Motley Fool empfiehlt BMW und Time Warner.



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