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Lies das bevor du deine Apple-Aktien verkaufst

Foto: Apple

Es herrscht gerade eine sehr negative Stimmung in Bezug auf Apple (WKN:865985). Die Aktie ist um unglaubliche 28 % vom Hoch im letzten Jahr gefallen. Das liegt an den Sorgen um nachlassende Umsätze im kommenden Quartal. Das Management erwartet, dass die Umsätze im Märzquartal zwischen 50 und 53 Milliarden USD liegen werden, was einen Rückgang im Jahresvergleich von etwa 11 % ausmachen sollte. Trotzdem könnte jetzt zu verkaufen ein großer Fehler sein.

Die Aktie sieht unterbewertet aus

Die Jahre des explosiven Wachstums gehören wahrscheinlich der Vergangenheit an. Trotzdem spiegelt das die aktuelle Bewertung schon sehr gut wider. Die Aktie wird derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 10 bewertet. Das ist ein riesiger Preisnachlass im Vergleich zum Durchschnitt des S&P 500, der bei etwa 18 liegt.

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Das Wachstum mag sich verlangsamen, aber die starken Fundamentaldaten stehen außer Zweifel. Apple besitzt auch eine der wertvollsten Marken im Tech-Bereich. Das Unternehmen hat fast 216 Milliarden USD an liquiden Mitteln in der Bilanz und das Unternehmen generiert Gewinnmargen im Bereich von 32 %. Apple generierte im letzten Quartal einen freien Cashflow von 27,5 Milliarden USD und belohnte die Aktionäre mit 9 Milliarden USD an Dividenden und Rückkäufen im selben Zeitraum.

Wenn es um Wettbewerbsvorteile, finanzielle Stärke und Gewinne geht, dann ist Apple den meisten Unternehmen auf dem Markt weit überlegen. Selbst wenn wir annehmen, dass sich das Wachstum permanent verlangsamen sollte, so sieht die aktuelle Bewertung für Investoren zu diesem Zeitpunkt doch ziemlich attraktiv aus.

Kann Apple den Wachstumsmotor wieder anwerfen?

Das iPhone 6 war der explosive Erfolg für Apple im letzten Jahr: Viele Kunden wollten die neuen Modelle mit dem größeren Bildschirm unbedingt haben und Apple verzeichnete auch einen großen Umsatzanstieg von 28 % im letzten Steuerjahr, das im September 2015 endete. Dieser Vergleich wird es Apple in den kommenden Quartalen deutlich schwerer machen, besonders da das iPhone 6s kein Gamechanger ist wie sein Vorgänger.

Andererseits sagte CEO Tim Cook in der letzten Telefonkonferenz, dass fast 60 % aller iPhone-Nutzer noch nicht auf das iPhone 6 oder 6s umgestiegen sind. Diese Geräte werden im Lauf der Zeit immer älter und die Apple-Nutzer sind für ihre Treue bekannt. Es klingt nicht zu unvernünftig, wenn man höhere Umsätze im iPhone-Segment erwartet, da ja in den kommenden Jahren immer mehr Kunden ein neueres Modell brauchen werden. Laut Cook war die Umstiegsrate von Android-Nutzern im letzten Quartal höher als jemals zuvor, daher scheint Apple auch Kunden von seinen Konkurrenten zu gewinnen.

Die Schwellenländer erleben gerade große wirtschaftliche Unruhe. Dennoch verkündete Apple einen Umsatzanstieg von 18 % im letzten Quartal in China. Ähnlich stiegen die iPhone-Umsätze im selben Zeitraum um 76 % in Indien und um mehr als 45 % in Korea, dem Nahen Osten und Afrika. Selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten findet Apple immer noch vielversprechendes Wachstum in den Schwellenländern.

Daher ist es wichtig, sich die Quartalszahlen mit der richtigen Perspektive anzusehen: Die Zahl der verkauften Einheiten stieg beim iPhone um 22 % im Septemberquartal 2015, aber niemand würde erwarten, dass dieses Wachstum über Jahre hinweg aufrecht erhalten werden kann. Genauso hat es nicht viel Sinn, mit einem nachhaltigen Rückgang bei den iPhone-Verkäufen zu rechnen, nur weil das Management erwartet, dass die Umsätze im kommenden Quartal fallen werden. Im Laufe von mehreren Jahren werden sich die Verkäufe des iPhones in die richtigen Richtung bewegen, allerdings deutlich langsamer als in der Vergangenheit.

Fast 68 % der Gesamteinnahmen von Apple kamen im letzten Quartal aus der iPhone-Sparte, daher wird dieses Produkt mittelfristig noch sehr wichtig bleiben. Apple hat aber auch neue Produkte und Dienste wie die Apple Watch, Apple TV, Apple Music, Apple Pay und andere.

Die Umsätze in der Sparte Dienste wuchsen im letzten Quartal um 26 % auf 8 % der Einnahmen. Das Segment „andere Produkte”, das Apple TV, die Apple Watch und Beats beinhaltet, verzeichnete einen Sprung um 62 % und macht damit 6 % der Umsätze des Quartals aus. Diese Wachstumssegmente werden in den kommenden Jahren wahrscheinlich die anderen Sparten beim Wachstum deutlich übertreffen. Darüber hinaus sollten sie langfristig einen positiven Einfluss auf das Umsatzwachstum haben.

Nur weil Apple kurzfristig weniger Umsatz erzielen wird, ist kein guter Grund, die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau zu verkaufen. Apple ist bemerkenswert günstig, wenn man die guten Fundamentaldaten in Betracht zieht. Das Umsatzwachstum wird sich mittelfristig auch verbessern. Der aktuelle Kursrücksetzer scheint eher eine attraktive Kaufgelegenheit für langfristige Investoren zu bieten.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple.

Dieser Artikel wurde von Andrés Cardenal  auf Englisch verfasst und wurde am 10.02.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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