Der Unterschied zwischen Cashflow und Jahresüberschuss
Einer der härtesten Initiationsriten für Investoren ist zu lernen, wie man Jahresabschlüsse lesen muss. Insbesondere das Verständnis für die Unterschiede zwischen dem Cashflow und dem Jahresüberschuss ist eine wichtige Fähigkeit, um zu verstehen was in einem Unternehmen vor sich geht.
Den Bilanzgewinn verstehen
Um den Jahresüberschuss zu ermitteln werden im Normalfall anerkannte Prinzipien der Buchführung angewendet. Man nimmt den Umsatz, den ein Unternehmen in der jeweiligen Periode erwirtschaftet hat und zieht davon die Kosten der Waren oder Dienstleistungen ab, die für die Erwirtschaftung des Umsatzes eingesetzt werden mussten. Danach werden Ausgaben für Forschung & Entwicklung, Abschreibungen, Fixkosten, Steuern und Zinsen abgezogen. Schließlich werden noch außerordentliche Sachverhalte wie zum Beispiel Wertberichtigungen und Erträge oder Aufwendungen durch den Verkauf von Vermögensgegenständen berücksichtigt. Als Ergebnis erhält man den Nettogewinn.
Beachte, dass einige dieser Sachverhalte nichts mit tatsächlichen Geldflüssen zu tun haben. Beispielsweise kann ein Unternehmen Umsätze machen, ohne Zahlungen von seinen Kunden zu erhalten. Andere Themen, wie Abschreibungen sind rein buchhalterische Größe, die nicht zwingend etwas mit dem tatsächlichen Wertverlust der Vermögenswerten zu tun haben und überhaupt keine Geldflüsse verursachen.
Wie man zum Cashflow kommt
Um den operative Cashflow zu ermitteln, muss man ausgehend vom Bilanzgewinn einige Anpassungen vornehmen. Beispielsweise:
- Bereinigung um nicht zahlungswirksame Vorgänge wie Abschreibungen und gewisse Wertberichtigungen.
- Aktienbasierte Vergütungen, die nicht in bar bezahlt werden, hinzuzählen.
- Anpassungen um die Veränderungen der Forderungsbestände, Verbindlichkeiten, latente Steueransprüche und –schulden.
- Anpassungen, um Erträge oder Verluste aus Anlagenverkäufen abzubilden.
- Hinzurechnen von Rechnungsabgrenzungsposten
Viele Investoren bevorzugen es, über den operative Cashflow zu schauen und ermitteln den freien Cashflow. Um diese Größe zu erhalten, muss man noch die Investitionsausgaben des Unternehmens abziehen.
Oftmals sind Cashflow und der Bilanzgewinn komplett verschieden. Das heißt nicht, dass eine der beiden Zahlen falsch sein muss. Es zeigt einfach, dass die Vorgehensweise bei der Ermittlung und daher auch die Informationen die man durch die Zahlen erhält komplett unterschiedlich sind.
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Dieser Artikel ist Bestandteil des The Motley Fool's Knowledge Center. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.