Kauf keine Ölaktien, bevor du diese 3 Dinge gelesen hast
Es scheint, als hätte sich die Stimmung unter den Investoren fast über Nacht umgekehrt von extrem bärisch zu extrem bullisch. Die internationale Energieagentur IEA gab in ihrem aktuellen Bericht an, dass die Preise die Talsohle erreicht haben könnten. Hedgefonds trennen sich schnell von ihren Shortpositionen und kaufen Longpositionen (letzte Woche hatten wir den größten Rückgang bei den Ölshorts seit 2006) und die Ölpreise sind um über 40 % gestiegen.
Es ist unklar, ob diese kurzfristige Rallye nachhaltig sein wird (viele glauben das nicht), so wird der Ölpreis langfristig wahrscheinlich steigen, denn ein Preisbereich von 40 bis 60 US-Dollar pro Barrel wird nötig sein, um die amerikanische Schieferölproduktion am Leben und damit den Markt in der Balance zu halten. In anderen Worten, es ist gerade ein guter Zeitpunkt, um Ölaktien zu kaufen.
Viele Investoren werden vielleicht glauben, dass es bei den Ölaktien kaum Unterschiede gebe (und dass sie alle nur eine Wette auf den Ölpreis wären), aber es gibt mehrere Faktoren, die andeuten, dass bestimme Ölaktien ihre Konkurrenten im Lauf der Zeit deutlich überflügeln sollten.
1. Kapitaleffizienz
In den Präsentationen und Berichten kommt dieses Konzept nur selten zur Sprache. Diesen Wert ermittelt man, indem man die Kapitalkosten nimmt, die nötig sind, damit eine bestimmte Ölquelle oder anderes Projekt online gehen kann und teilt das durch die tägliche Produktion, die aus dieser Quelle kommen soll. Das Ergebnis sagt dem Investor, wie hoch die Kosten sind, um die Produktion um ein Barrel pro Tag zu erhöhen.
Das bedeutet, dass man sich als Investor die Unternehmen mit der besten Kapitaleffizienz aussuchen sollte (also die niedrigsten Kosten, um mehr zu produzieren). Das ist wichtig, denn es bedeutet, dass diese Produzenten höhere Gewinne erzielen werden, denn sie zahlen ja weniger für die Mehrproduktion. Daher haben sie auch meist einen höheren Cashflow und damit mehr Möglichkeiten, um einen Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen, sei es durch eine höhere Produktion, Dividenden oder Rückkäufe.
Aber was wäre hier ein guter Wert? Laut RBC betrug der Industriedurchschnitt in Kanada letztes Jahr 28.000 USD boe/d (28.000 US-Dollar, um ein Barrel pro Tag mehr zu produzieren). Das bedeutet, man sollte nach Unternehmen suchen, die diesen Wert unterbieten.
Crescent Point Energy (WKN:A0NDGG), erwartet zum Beispiel einen Wert von etwa 20.000 US-Dollar pro Barrel, was ziemlich effizient ist. Baytex Energy (WKN:A1H5TA) arbeitet sogar noch effizienter mit nur 13.000 US-Dollar pro Barrel bei seinen besten Quellen.
2. Kostendeckung
Der Punkt, an dem die Kosten gedeckt sind, auch Breakeven Point genannt, ist auch sehr wichtig, denn das ist auch der Ölpreis, zu dem ein Unternehmen die Produktion fortsetzen kann. Man sollte auch nicht vergessen, dass es viele verschiedene Arten davon gibt. Die Investitionskosten zum Beispiel geben zum Beispiel an, unter welchem Punkt ein Produzent nicht mehr kostendeckend produzieren kann.
Normalerweise suchen die Investoren nach einem umfassenden Breakeven Point, der üblicherweise Investitionskosten plus die Kapitalkosten beinhaltet, die nötig sind, um neue Quellen zu finden und zu erschließen. Ein Ölunternehmen braucht einen Ölpreis, der über diesem Niveau liegt, um die Produktion aufrecht erhalten zu können. Wenn der Ölpreis unter diesem Niveau liegt, dann wird die Produktion zurückgehen, da der Produzent nicht in der Lage sein wird, die Suche und Erschließung von neuen Ölquellen zu bezahlen.
Crescent Point ist auch hier eines der besten Unternehmen. Laut RBC hat das Unternehmen den drittniedrigsten Breakeven Point in seiner Kategorie. Hier lag der Wert 2015 bei etwa 35 US-Dollar pro Barrel. 2016 wird er wahrscheinlich noch tiefer liegen.)
3. Die Bilanz
Genauso wichtig ist eine starke Bilanz mit hoher Liquidität. Man sollte nach Unternehmen mit einem hohen Kreditrahmen suchen, der auch noch nicht in Anspruch genommen wurde (genau wie die liquiden Mittel in der Bilanz).
Liquide Mittel und ein nicht in Anspruch genommener Kreditrahmen geben einem Unternehmen die Möglichkeit, den niedrigen Preisen nicht nur zu widerstehen, sondern auch in Gelegenheiten zu investieren, wenn sie sich auftun, um einen Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen. Die Unternehmen haben 2016 oft schon 50 bis 60 % ihres Kreditrahmens ausgeschöpft, daher sollte man sich auf diejenigen mit einem möglichst niedrigen Niveau konzentrieren.
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Dieser Artikel wurde von Adam Mancini auf Englisch verfasst und wurde am 15.03.2016 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.