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5 Tech-Aktien, die du im April kaufen kannst

Im ersten Quartal 2016 waren Tech-Aktien sehr volatil – im Januar und Februar gab es große Einbrüche, im März konnte wieder etwas Boden zurückgewonnen werden. Es ist zwar unmöglich, genau zu sagen, was uns dieses Jahr noch erwartet und die Tech-Aktien müssen sich auch erst noch von der Talfahrt erholen, die Volatilität in diesem Sektor könnte aber neue Investmentmöglichkeiten eröffnen, die attraktive Bewertungen und Wachstum bieten.
Daher haben fünf unserer Autoren einige herausragende Unternehmen in diesem Sektor herausgesucht. Im Folgenden erfährst du, welche fünf Tech-Aktien sie für den April als gute Käufe ansehen.

BILDQUELLE: LINKEDIN

BILDQUELLE: LINKEDIN

Brian Stoffel:

Die Aktionäre von LinkedIn (WKN:A1H82D) hatten einen sehr harten Jahresstart. Die Aktie hat, nachdem der Ausblick für das Steuerjahr 2016 unter den Erwartungen der Analysten lag, fast die Hälfte ihres Wertes verloren. Schuld daran war teilweise der Abbruch eines wichtigen Werbeprogrammes, aber das langsamere Wachstum in der Kategorie Talent Solutions war hier das wahre Schreckgespenst. Ich denke aber, dass das der perfekte Einstiegszeitpunkt für Fools ist. LinkedIn hat ein revolutionäres Ziel – ein digitales System zu erschaffen, dass jedem potenziellen Arbeiter auf der ganzen Welt seinen oder ihren am besten passenden Job verschafft. LinkedIn hat sogar einen Namen dafür: Economic Graph.

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Selbst wenn das Unternehmen dieses ehrgeizige Ziel nicht erreichen sollte, glaube ich, hat die Wall Street hier etwas nicht mitbekommen: LinkedIn schafft einen Service, der jedes Jahr mehr an Relevanz gewinnt. Die Statistiken zum Engagement der Nutzer bestätigen das.

Mit mehr Mitgliedern funktioniert der Netzwerkeffekt des Unternehmens auch besser. Mit jedem neuen Mitglied haben die Unternehmen mehr Anreize, um LinkedIn für ihr Recruiting zu nutzen, was wiederum den Arbeitern mehr Anreize gibt, LinkedIn beizutreten. Netzwerkeffekte haben schon in der Vergangenheit langfristige überdurchschnittliche Ergebnisse für Investoren geschaffen. Darüber hinaus stellen sie sicher, dass LinkedIn auch noch lange bestehen wird.

Mit dem neuen Recruiter-Service, der nächstes Jahr starten soll – der Dienst wurde vom Management nicht in den Ausblick für 2016 aufgenommen – und einer Aktie, die gerade günstiger denn je gehandelt wird, halte ich LinkedIn für eine wunderbare Tech-Aktie, die man diesen Monat kaufen kann.

BILDQUELLE: QUALCOMM.

BILDQUELLE: QUALCOMM.

Ashraf Eassa:

Qualcomm (WKN:883121) hat seinen Aktionären das letzte Jahr nicht gerade versüßt. Die Aktie ist mehr als 25 % abgestürzt, hat aber seit Mitte Februar eine aggressive Aufholjagd gestartet. Die Aktie fiel in Folge zweier fundamentaler Probleme.

Erstens hatte die Sparte Drahtlos-Lizenzen, die Tantiemen aus dem Verkauf von Geräten mit Handykapazitäten generiert, Probleme damit, die Verkäufer in China zur Kooperation zu bewegen. Die Situation scheint sich jetzt aber zu verbessern. Das Unternehmen behauptete am letzten Analystentag, dass das Lizenzgeschäft bis zum Steuerjahr 2020 „über 10 Milliarden US-Dollar an Umsatz“ liefern könne.

Ich glaube auch, dass sich das Chip-Geschäft dramatisch verbessern wird. Die Chip-Sparte hatte im letzten Jahr Probleme, als das damalige Vorzeigeprodukt, der Chip Snapdragon 810, die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte, was dazu führte, dass Samsung diesen Chip nicht kaufen wollte.

Zusätzlich führte der Gewinn von Marktanteilen durch Apple zu einem ungünstigeren Produktmix für Qualcomm. Das Unternehmen verkauft Apple nämlich nur ein Modem und ein paar Chips. Die besseren Android-Smartphones enthalten dagegen mehr Technik von Qualcomm.

Zusätzlich hat Qualcomm es mit mehr Konkurrenz im niedrigen und mittleren Marktsegment zu tun. Diese und andere Faktoren haben die operativen Margen deutlich unter Druck gesetzt. Aufgrund von Kostensenkungen und neuen Produkten, die ziemlich aggressiv aussehen, glaube ich aber, dass sich das Chip-Geschäft von Qualcomm bald wieder in die richtige Richtung entwickeln wird.

Ich glaube auch, dass es eine sehr gute Chance gibt, dass die Aktien nächstes Jahr den Markt schlagen werden.

BILDQUELLE: MERCADOLIBRE.

BILDQUELLE: MERCADOLIBRE.

Brian Feroldi:

Jedes Unternehmen, das den Großteil seines Geschäfts im Ausland macht, hat die Nachteile des starken Dollars zu spüren bekommen. Das hat die Investoren wiederum dazu gebracht, selbst die Aktien der stärksten internationalen Unternehmen zu verkaufen. Ein Unternehmen, das ich genau verfolge, ist MercadoLibre (WKN:A0MYNP). Dieses Unternehmen wurde besonders hart getroffen, denn es arbeitet in Lateinamerika, wo jede Währung im Vergleich zum Dollar stark an Wert verloren hat.

Das schadet den Ergebnissen von MercadoLibre natürlich sehr, wenn sie in Dollar umgerechnet werden, aber wenn man darüber hinweg sieht, dann ist klar, dass das Geschäft selbst mehr als nur gut läuft.

MercadoLibre wird oft „das lateinamerikanische eBay” genannt, da es eine kleine Kommission damit verdient, Käufer und Verkäufer auf seiner E-Commerce-Plattform zusammenzubringen. Dieser Vergleich erzählt aber nicht die ganze Geschichte. Das Unternehmen wird immer mehr zu einem dominanten regionalen Player sowohl im Bereich Online-Zahlungen als auch bei Versandlösungen, wobei beide Bereiche unglaubliches Wachstum verzeichnen. Ein passenderer Name wäre „das lateinamerikanische eBay und PayPal und Amazon”.

Das aktuelle Quartal zeigt, wie schnell das Unternehmen wächst und wie schlecht die Währungen das Wachstum verschleiern. Die Umsätze stiegen um 12 % auf 180,7 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahresquartal. In den jeweiligen Landeswährungen wären es aber unglaubliche 69 % gewesen. Viel wichtiger ist aber, dass die Zahl der verkauften Artikel um 27 % und die Zahl der verarbeiteten Transaktionen durch MercadoPago im Jahresvergleich um 78,6 % gestiegen sind. Das zeigt, dass jeder der angebotenen Dienste sich gut entwickelt.

Trotz diesen schnell wachsenden Diensten sucht MercadoLibre noch nach mehr Wachstumsmöglichkeiten. Das Unternehmen arbeitet hart daran, neue Dienste anzubieten, darunter Werbung, Logistik und Finanzierung. Diese neuen Wachstumsmöglichkeiten könnten sich im Lauf der Zeit in bedeutende Umsatztreiber verwandeln und werden es potenziellen Konkurrenten immer schwieriger machen, die Führungsposition von MercadoLibre anzugreifen.

Die Aktie wurde Anfang des Jahre ausverkauft und hat sich in den letzten Wochen wieder erholt, aber Ende März lag sie immer noch mehr als 23 % unter dem 52-Wochenhoch und wurde für weniger als das 40fache der Gewinnschätzungen für 2016 gehandelt. Das ist ein hoher Preis, aber wenn man bedenkt, dass der elektronische Handel nur 3 % aller Einzelhandelstransaktionen in Lateinamerika abdeckt, dann ist MercadoLibre für außergewöhnliches Wachstums in den kommenden Jahren positioniert. Daher glaube ich, dass es diese Prämie wert ist.

BILDQUELLE: AMBARELLA.

BILDQUELLE: AMBARELLA.

Sean Williams:

Suchst du nach einer soliden Tech-Aktie für dein langfristiges Portfolio? Dann schlage ich Ambarella (WKN:A1J58B) vor, einen Entwickler von Halbleiterlösungen für die Bildverarbeitung.

Wenn du dir die Aktie in letzter Zeit angesehen hast, dann willst du sie wahrscheinlich nicht mal mit der Kneifzange anfassen. Aber der Schein trügt. Im vierten Quartal kündigte Ambarella Umsätze in Höhe von 68 Millionen US-Dollar an, was einen bereinigten Anstieg um 5 % verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ausmacht. Das ist ein Gewinn pro Aktie von 0,64 US-Dollar, ein Rückgang um 6 %, wenn wir die einmaligen Positionen miteinrechnen. Die Umsätze lagen über 2 Millionen US-Dollar über den Schätzungen, aber Ambarella verpasste die Gewinnschätzung trotzdem um 0,04 US-Dollar. Die wahren Sorgen kamen aber mit dem Umsatzausblick von 55 bis 57 Millionen US-Dollar für Q1, was einen Rückgang von 21 % verglichen mit dem Vorjahr darstellt. Das Unternehmen gibt die Schuld den schwachen Zahlen von GoPro, dessen Kameras diese Chips benutzen.

Aber bei Ambarella geht es um mehr als nur um die Kameras von GoPro. Die Videolösungen finden sich auch in Sicherheitssystemen, On-Body-Kameras für die Ordnungshüter, Drohnen für den Freizeitgebrauch und sogar Kameras im Armaturenbrett für Autos. In anderen Worten, Ambarella arbeitet nicht nur in einem Bereich und kann die Schwäche von GoPro auffangen, bis GoPro sein Angebot neu aufgesetzt hat. In der Zwischenzeit kann man sich auf andere Bereiche konzentrieren.

Der gesunde Cashflow von Ambarella erlaubt es dem Unternehmen auch anorganisch zu wachsen, denn das Unternehmen kann seine Produkte auch diversifizieren und damit den Druck von organischen Verkaufskanälen nehmen. Letztes Jahr kaufte Ambarella VisLab, ein Unternehmen, das an autonomen Fahrerassistenzsystemen arbeitet. Wenn selbstfahrende Autos bis 2030 auch nur wenige Prozentpunkte des Marktes erreichen, dann könnten das große Gewinne für Ambarella sein.

Aktuell wird das Unternehmen mit weniger als dem 13fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet und erwartet immer noch seinen Umsatz langfristig solide zu steigern. Daher ist Ambarella eine interessante Tech-Aktie für den April.

BILDQUELLE: CISCO.

BILDQUELLE: CISCO.

Keith Noonan:

Cisco Systems (WKN:878841) wird aktuell auch nur mit dem 13fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet, hat eine Dividendenrendite von etwa 3,9 % und verfügt über Wachstumsperspektiven, die das Unternehmen zu einem interessanten Investment machen.

Das Kerngeschäft des Unternehmens drehte sich in den letzten 10 Jahren um den Verkauf von Netzwerkhardware, aber Cisco befindet sich mitten in einer Übergangsphase, an deren Ende die Cloud und das Internet der Dinge stehen, was neues Wachstums möglich machen könnte. Cloudlösungen werden die Nachfrage nach Routern schmälern, daher baut Cisco seine Basis aus und versucht zu einem führenden Unternehmen im Bereich Verbindungstechnologien zu werden, da sich eines der Kernprodukte unter Druck befindet.

Eine Abkehr von der Hardware zu einem Geschäftsmodell mit IoT-Diensten ist auf dem Weg und daher hat das Unternehmen auch erst vor Kurzem den Entwickler von Kommunikationsschnittstellen Jasper Technologies für 1,4 Milliarden US-Dollar übernommen. Das ist ein Schritt in den neuen IoT-Markt, der laut Cisco 19 Billionen US-Dollar wert sein könnte.

Nachdem Cisco schon den Markt für Router und Switches jahrzehntelang dominiert hat, hat das Unternehmen angegeben, das IoT als den Schlüssel zur Zukunft zu sehen. Der Übergang von einem Feld, das es dominiert, zu einem, das sich noch in der Entwicklung befindet, bringt Risiken mit sich, aber Cisco hat die nötigen Ressourcen, um auch an vorderster Front der Cloud- und IoT-Technologien zu stehen und scheint darüber hinaus auch noch ein gutes Unternehmen zu einem vernünftigen Preis zu sein.

Das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von etwa 142 Milliarden US-Dollar verfügt über hohe Liquidität, einen freien Cashflow von etwa 12,6 Millionen US-Dollar in den letzten 12 Monaten. Zusätzlich liefert Cisco auch Gewinnwachstum mit einem Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis von nur 0,67, obwohl der Quartalsbericht im Februar die Gewinne übertreffen konnte und die Bewertung entsprechend korrigiert wurde.

Das Unternehmen bietet eine der besten Dividendenrenditen im Tech-Sektor. In einem volatilen Markt machen das Einkommensprofil und die Bewertung Cisco zu einem starken Kandidaten für dein Portfolio.

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Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon, LinkedIn, Ambarella, Apple, Ebay, GoPro, PayPal und Qualcomm. Motley Fool empfiehlt Cisco Systems.

Dieser Artikel wurde vonAshraf Eassa, Brian Feroldi, Brian Stoffe,l Keith Noonan und Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 01.04.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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