Tesla Motors’ Quartalsergebnisse stehen an — Worauf Investoren besonders achten sollten
Am Mittwoch nach Börsenschluss wird der Elektrofahrzeugbauer Tesla Motors (WKN:A1CX3T) seine Ergebnisse für das zweite Quartal präsentieren. Der Bericht kommt zu einem für das Unternehmen kritischen Zeitpunkt – etwa ein Jahr vor der geplanten Markteinführung des kostengünstigeren Model 3 und zu einer Zeit, wo die Batterieproduktion des Unternehmens in seiner Gigafactory richtig anläuft.
Hier sind einige entscheidenden Punkte, auf die man in Teslas Bericht zum zweiten Quartal besonders achten sollte.
Umsatz und Gewinn je Aktie
Tesla hat den Automobilabsatz für das vergangene Quartal bereits bekannt gegeben – Analysten sollten deswegen relativ gut abschätzen können, wie viel der Elektrofahrzeughersteller im zweiten Quartal umgesetzt hat. Schließlich fielen 89 % von Teslas Umsatz im vergangenen Quartal auf den Verkauf von Neuwagen. Das Automobil ist für Tesla also die treibende Kraft hinter seinem Umsatz.
Im Durchschnitt schätzen Analysten Teslas Umsatz für das zweite Quartal (unter Einrechnung von Rechnungsabgrenzungsposten aus der Leasing-Bilanzierung für indirektes Leasing und mit Restwertgarantie verkaufte Fahrzeugen) auf 1,63 Mrd. US-Dollar – ein Anstieg zum Vorjahresquartal um 36 %. Natürlich könnte der Umsatz aufgrund unvorhersehbarer Änderungen bei durchschnittlichen Verkaufspreisen für Gebrauchtfahrzeuge oder Tesla Energy Produkten höher oder niedriger als die ausgegebenen Prognosen ausfallen. Da diese Randsegmente im zweiten Quartal allerdings nur für 11 % des Gesamtumsatzes verantwortlich waren, werden sich unerwartete Auswirkungen in Grenzen halten.
Für Teslas Gewinn je Aktie (non-GAAP) für das zweite Quartal fällt Analysten eine Einschätzung schwieriger. Es ist nicht leicht vorherzusagen, wie schnell die Kostenkurve für Teslas Model X, das Ende 2015 auf den Markt kam, gesunken ist. Zudem lassen sich Effizienzsteigerungen bei der Produktion und die Auswirkungen der kleineren Segmente auf die Profitabilität des Unternehmens nur schwer abschätzen. Analysten gehen von einem non-GAAP Verlust je Aktie von 0,52 US-Dollar aus – im Vorjahresquartal wies Tesla noch einen Verlust je Aktie von 0,48 US-Dollar aus.
Neuigkeiten zum Model 3
Neben Teslas Umsatz- und Gewinnzahlen gibt es noch einen weiteren Schlüsselbereich, auf den es zu achten gilt: Neuigkeiten zum Model 3.
Es wäre schwierig, die Bedeutung des Model 3 für Teslas Geschäft überzubewerten. Mit einem Einstiegspreis, der halb so hoch ist wie der des Model S und Model X, soll das im März angekündigte, neue vollelektrische Fahrzeug dem Unternehmen die Tür zu einem viel größeren Markt öffnen. Bis Mitte Mai gingen bei Tesla 373.000 durch Anzahlungen abgesicherte Reservierungen ein – dieser Wert ist mehr als sieben Mal so hoch wie die Anzahl der im vergangenen Jahr ausgelieferten Fahrzeuge.
Nun muss Tesla aber seine aggressiven Pläne zur Markteinführung des neuen Fahrzeugs bis Ende nächsten Jahres verwirklichen und die Fahrzeugproduktion bis 2018 mit Unterstützung des Model 3 auf 500.000 Einheiten pro Jahr hochschrauben. Investoren sollten deswegen im bevorstehenden Quartalsbericht genau auf Updates zum Model 3 achten; insbesondere sollten sie überprüfen, ob Tesla immer noch an seinem Zeitplan für die bedeutungsvolle Markteinführung des neuen Model 3 und die Aufstockung der Produktionskapazität festhält.
Prognosen zur Fahrzeugauslieferung
Ein weiterer interessanter Punkt, auf den es im Quartalsbericht zu achten gilt, ist Teslas Prognose über die Fahrzeugauslieferungen für das dritte Quartal. Da das neue Quartal bereits Anfang Juli begonnen hat, sollte Tesla zum aktuellen Zeitpunkt umfangreiche Daten darüber haben, wie sich der Automobilabsatz im neuen Quartal entwickeln wird. Die Absatzprognose des Managements sollte also sehr aufschlussreich sein. Investoren sollten diesen Richtwert aber mit Vorsicht genießen; Tesla hat es in den vergangenen zwei Quartalen nicht geschafft, an die ausgegebenen Prognosen heranzukommen.
Bisher hat Tesla in diesem Jahr 29.190 Fahrzeuge ausgeliefert. Aber das Unternehmen erwartet für das zweite Halbjahr einen deutlichen Absatzanstieg. „Insgesamt erwartet Tesla im zweiten Halbjahr 2016, ca. 50.000 Fahrzeuge zu produzieren und auszuliefern — ungefähr genau so viele wie im gesamten Jahr 2015“, schrieb das Unternehmen in einer Pressemitteilung zum Automobilabsatz.
Um einen Absatz von 50.000 Fahrzeugen für das zweite Halbjahr zu erreichen, müsste Tesla eine Prognose für das dritte Quartal von mindestens 20.000 abgeben.
Kurz nach Börsenschluss am Mittwoch, dem 3. August, sollten Investoren eine Kopie des Aktionärsbriefs zum zweiten Quartal auf der Webseite des Unternehmens finden. Außerdem hält Tesla am gleichen Tag eine Live-Telefonkonferenz mit Analysten (23:30 CET) ab, um die Quartalsergebnisse zu besprechen.
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The Motley Fool empfiehlt und hält Aktien von Tesla Motors.
Dieser Artikel wurde von Daniel Sparks auf Englisch verfasst und am 29.07.2016 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.