3 asiatische Internetaktien mit unglaublich niedrigen KGVs
Asiatische Unternehmen sind uns vor allem wegen ihrer starken Marktposition im Hardware-Bereich bekannt. Allerdings gibt es auch außerhalb des Silicon Valley starke Internetunternehmen und viele davon haben im Vergleich zu ihren Gewinnen nicht einmal besonders teure Aktienkurse.
SoftBank
Das Unternehmen SoftBank (WKN: 891624) ist für japanische Verhältnisse ungewöhnlich, da es noch relativ jung, aber trotzdem schon sehr erfolgreich ist. Das Unternehmen aus Tokyo wurde 1981 von Masayoshi Son gegründet, der nach seinem Studium in Kalifornien von der zukünftigen Bedeutung des Internets fest überzeugt war.
Heute hat SoftBank sehr breite Geschäftsaktivitäten, welche allerdings alle mit dem Internet in Verbindung stehen. Allen voran ist es in Japan ein sehr wichtiger Betreiber von Telekommunikations-Netzen. Dieses Jahr hat der Gründer und Geschäftsführer wieder seine Bereitschaft bewiesen, an seiner großen Vision zu feilen, als er den britischen Chip-Hersteller ARM für 24 Milliarden britische Pfund übernommen hat. Außerdem besitzt das Unternehmen noch immer einen sehr wertvollen Anteil an Alibaba.
Bei einer derzeitigen Marktkapitalisierung von ungefähr 7,8 Billionen Yen und einem Gewinn im letzten Geschäftsjahr in Höhe von 474 Milliarden Yen ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp über 16. Das erscheint keine übertriebene Bewertung für ein Unternehmen zu sein, dessen Umsätze in den letzten fünf Jahren von 3,2 auf 9,2 Billionen Yen gestiegen sind und sich somit fast verdreifacht haben.
Baidu
Der Suchmaschinenbetreiber Baidu (WKN: A0F5DE) ist eines der wichtigsten chinesischen Internetunternehmen und ist seit seiner Gründung rasant gewachsen. Baidu führt mittlerweile eindeutig im chinesischen Suchmaschinenmarkt, aber das Unternehmen hat noch viel größere Ambitionen.
Es will sein Online-Ökosystem durch Dienstleistungen, wie Bezahldienste und Onlinebestellung von Essen erweitern. Die Investitionen dafür sind teuer und drücken derzeit den Gewinn, aber der potenzielle Markt ist riesig. Baidu hat außerdem weltweit eine der wichtigsten Forschungsinstitute für künstliche Intelligenz und macht von seinen Kenntnissen Gebrauch, um schon bald selbstfahrende Autos für den chinesischen Markt herzustellen.
Wer das aktuelle KGV betrachtet, bekommt allerdings ein verzerrtes Bild davon, wie Baidus Aktie tatsächlich bewertet ist, da letztes Jahr ein Sondereffekt zu einem starken Gewinnanstieg geführt hat. Laut Yahoo Finance liegt die durchschnittliche Gewinnerwartung pro Aktie für nächstes Jahr bei 6,22 US-Dollar, was beim aktuellen Kurs zu einem KGV von unter 30 führen würde. Das sieht auf den ersten Blick nicht besonders günstig aus, allerdings konnte Baidu seine Umsätze seit 2011 mehr als vervierfachen, von 14,5 auf 66,4 Milliarden Yuan. Die Gewinne haben sich im gleichen Zeitraum auch ohne den Sondereffekt des letzten Jahres vervielfacht.
Vipshop
Bei weitem spekulativer, aber dafür noch dynamischer ist das chinesische Unternehmen Vipshop (WKN: A1JVJQ). Es hat sich darauf spezialisiert Markenprodukte zu günstigen Preisen anzubieten. Die Strategie setzt vor allem darauf, Produkte nur über kurze Zeit anzubieten oder große Mengen durch Flash-Sales abzusetzen.
Chinesische Konsumenten lieben Markenartikel und Online-Shopping erfreut sich dort riesiger Beliebtheit, da oftmals andere Einkaufsmöglichkeiten noch unterentwickelt sind. In vieler Hinsicht hat der E-Commerce Trend in Ländern wie China gerade erst begonnen.
Vipshop eine genaue Bewertung zuzuschreiben ist relativ schwierig, da die Gewinne derzeit noch sehr schwanken, allerdings ist das Unternehmen in den USA gelistet und stellt somit relativ transparente Zahlen zur Verfügung. Bloomberg und Nasdaq gehen derzeit beide von einem KGV von knapp über 30 aus. Das ist auch ungefähr das Ergebnis, wenn man die aktuelle Marktkapitalisierung von 8,5 Milliarden US-Dollar mit dem Gewinn im letzten Geschäftsjahr verrechnet, der circa 1,6 Milliarden Yuan und somit grob eine Viertel Milliarde US-Dollar betrug. Das riesige Potenzial wird aber erst klar, wenn man noch dazu weiß, dass Vipshop sowohl seinen Umsatz, als auch sein Bruttoergebnis in den letzten vier Jahren verzehnfacht hat.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Baidu.