4 Gründe, warum man Royal Dutch Shell verkaufen sollte
Heute sehe ich mir einige wichtige Gründe an, warum man Royal Dutch Shell (WKN:A0D94M) verkaufen sollte.
Ein Tropfen auf den heißen Stein
Letzte Woche hatten die großen Ölunternehmen etwas zu feiern, nachdem die OPEC, die für 40 % der weltweiten Ölversorgung verantwortlich ist, allen Erwartungen zum Trotz beschlossen hatte, die Produktion zu drosseln.
Saudi Arabien wird seine Produktion um 1,2 Millionen Barrel pro Tag vermindern und ab Januar nur noch 32,5 Millionen Barrel produzieren. Nach dieser Nachricht stieg der Ölpreis der Sorte Brent auf über 55 US-Dollar pro Barrel. Diesen Stand hatten wir seit Sommer 2016 nicht mehr gesehen.
Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, es bestehen aber noch Zweifel, ob diese Begrenzungen der Fördermenge auch groß genug sind, um einen Unterschied zu machen und um das Ungleichgewicht aus Angebot und Nachfrage zu beenden. Die Experten bei Marex Spectron glauben, eine Begrenzung von zwei Millionen Barrel pro Tag wäre nötig, um den Unterschied auszumachen.
Es gibt aber noch politische und wirtschaftliche Erwägungen, die mindestens noch bis Mitte nächsten Jahres diese Sache überschatten werden. Es ist natürlich noch zu früh, um zu behaupten, dass die OPEC damit die Situation ändern kann.
Die USA
Aber die OPEC ist nicht das einzige, das man hierbei in Erwägung ziehen sollte, da die amerikanischen Produzenten immer mehr produzieren. Daten von Baker Hughes zeigten letzte Woche, dass letzte Woche weitere drei Riggs eröffnet wurden. Damit ist die Zahl auf 477 gestiegen. Das ist der höchste Stand seit Januar. Die nordamerikanischen Produzenten haben sich inzwischen daran gewöhnt, unter der Schwelle von 50 US-Dollar pro Barrel zu arbeiten. Die aktuelle Erhöhung des Ölpreises wird wahrscheinlich dazu führen, dass noch mehr Bohrunternehmen die Arbeit in der Hoffnung wieder aufnehmen werden, dass sich 2017 der Ölmarkt wieder einrenken wird.
Die Nachfrage
Gleichzeitig könnten sich die Prognosen einer deutlichen Verbesserung bei der Nachfrage auch als falsch herausstellen. Die Internationale Energieagentur IEA sagte, man erwarte im nächsten Jahr ein Wachstum von 1,2 Millionen Barrel pro Tag, das in etwa dem aktuellen Stand entsprechen würde. Das ist aber auch ein Rückgang von 1,8 Millionen Barrel seit 2015.
Die IEA kommentierte, dass nur wenig darauf hindeutet, dass die Nachfrage nach Öl steigen wird. Die Situation ist der Ende 2015 und Anfang 2016 ähnlich, als die Preise für Öl auf unter 30 US-Dollar pro Barrel gefallen waren.
Zu teuer
Meiner Meinung nach spiegelt der Aktienkurs von Shell die kolossalen Risiken einer schwachen Weltwirtschaft und einer Überversorgung nicht wider. Der Anstieg der letzten Woche hat zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25,8 geführt, das deutlich über dem Durchschnitt des FTSE 100 von etwa 15 liegt.
Mit einer Dividendenrendite von 7,2 % glaube ich, dass die schlechten Gewinnaussichten und die explodierenden Schulden die Hoffnung auf weitere Dividenden beschränken sollte. Aktuell halte ich die Probleme für zu groß, um eine Investition in Shell zu rechtfertigen.
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Dieser Artikel wurde von Royston Wild auf Englisch verfasst und wurde am 05.12.2016 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.