Die größten Gewinnexplosionen im DAX in 2017
Das neue Jahr verspricht sicher viele Überraschungen, aber Analysten arbeiten trotzdem schon seit Monaten fieberhaft daran, die diesjährigen Gewinne der DAX-Unternehmen so exakt wie möglich vorherzusagen. Um einen Einblick in die Erwartungen am Markt zu gewähren, habe ich die durchschnittlichen Analystenerwartungen ausgewertet.
Solche Gewinnexplosionen trauen die Experten einigen DAX-Unternehmen zu.
Es geht auch zweistellig
Wie man sieht, trauen Analysten vielen Unternehmen im DAX 2017 deutliches Gewinnwachstum zu. Gewinnwachstum im höheren zweistelligen Bereich ist keine Seltenheit. Ohne den Ausreißer der Deutschen Bank liegt das durchschnittlich erwartete Wachstum für die Top Ten bei 26 %.
Was lässt sich daraus für die Entwicklung einiger Branchen schließen?
Erholung bei den Banken, neues Leben für Industriekonglomerate
Die Bankbranche war das eindeutige Sorgenkind des letzten Jahres. Besonders die Deutsche Bank (WKN: 514000) und die Commerzbank (WKN: CBK100) hangelten sich von einem existenzbedrohenden Problem zum nächsten. Kein Wunder, dass sowohl ihre Gewinne als auch ihre Aktienkurse am Boden liegen. Das wiederum bietet allerdings einen niedrigen Boden, von dem aus selbst geringes Gewinnwachstum zu gigantischen relativen Veränderungen führen kann. Platz 1 für die Deutsche Bank und Platz 3 für die Commerzbank sind also mehr Trostpflaster als Siegertreppchen. Zumindest aber wissen wir, dass Analysten von einer Erholung im Bankensektor ausgehen.
Ähnlich erwartet man auch bei den Industrieriesen Siemens (WKN: 723610) und thyssenkrupp (WKN: 750000) eine deutliche Erholung nach jahrelangen Restrukturierungen. Bei solchen Industriekonglomeraten ist jedes Jahr eine große Spanne an verschiedenen Gewinnen möglich, da sehr viele Faktoren auf das Ergebnis Einfluss haben und kapitalintensive Projekte in ihrem tatsächlichen Ausmaß überraschen können. Außerdem zeigt Siemens den für Analysten typischerweise übertriebenen Optimismus. Da Siemens sein Geschäftsjahr bereits früher als das normale Kalenderjahr beendet, können hier die endgültigen Ergebnisse für das letzte Geschäftsjahr schon mit den Erwartungswerten in 2017 verglichen werden. Da 2016 deutlich schlechter als erwartet ausgefallen ist, sieht das Wachstum für 2017 nun im Vergleich hoch aus. Das deutet auf eine typische Problematik hin.
Das Problem mit Analystenschätzungen
Analysten neigen dazu, Gewinnaussichten als zu hoch einzuschätzen. Das liegt auch daran, dass viele von ihnen noch immer über Handelskommissionen bezahlt werden. Es liegt also in ihrem Interesse, Aktien als attraktiv zu verkaufen, um dann Kauforders von ihren Kunden einzutreiben. Deswegen sollte man die Schätzungen nicht als das Maß aller Dinge betrachten.
Trotzdem ist es interessant zu sehen, wohin zumindest der erwartete Trend geht. Vielleicht auch nur um nach eigener Analyse zu dem Schluss zu kommen, dass man komplett anderer Meinung als der Markt ist.
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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.