3 Fakten über selbstfahrende Autos, die man als Investor kennen sollte
Selbstfahrende Autos könnten 2017 ihr bisher bestes Jahr haben. Aber abgesehen von den Fundamentaldaten gibt es noch die Regulierungsbehörden, um die man sich Sorgen machen muss. Es folgen drei Dinge, die du wissen musst, bevor du in selbstfahrende-Auto-Aktien investiert.
1. Selbstfahrende Autos haben schon Leute auf dem Gewissen, könnten aber sicherer als Menschen sein.
Im letzten Mai wurde der Traum vom selbstfahrenden Auto zum Albtraum. Der Besitzer eines Model S von Tesla (WKN:A1CX3T) hatte den Autopilot auf dem Highway aktiviert, als ein Lastwagen seine Spur kreuzte. Weder der Autopilot noch der Fahrer bemerkte den LKW aufgrund seiner weißen Farbe vor dem sonnigen Himmel. Das führte zum ersten Todesfall aufgrund eines Fehlers der selbstfahrenden Technologie.
Dieser tragische Unfall hat natürlich die Aufmerksamkeit der Regulierungsbehörden, Investoren und besorgte Bürger auf den Plan gerufen. Es ist aber wichtig, das im richtigen Kontext zu sehen. Jedes Jahr sterben 35.000 Menschen auf amerikanischen Straßen. Das ist praktisch ein Todesfall alle 15 Minuten und 94 % davon werden durch menschliches Versagen hervorgerufen. Da selbstfahrende Autos aufgrund der bisher gesammelten Daten sicherer sind, könnte die Automatisierung hier ein großer Vorteil sein.
Diese empirischen Daten sind wichtig für Investoren und können sogar noch wichtiger sein, wenn wichtige Nachrichten wie ein Autounfall herauskommen, die die Aktienkurse kurzfristig auf Talfahrt schicken könnten. Am ersten Handelstag nachdem diese Nachricht veröffentlicht wurde, brach die Tesla-Aktie um 4 % ein, stieg aber dann wieder und stand am Ende des Tages sogar um 2 % höher. Als Investor kann man aber diese Ausschläge ignorieren und sich stattdessen auf die Statistiken konzentrieren.
2. Nicht alle selbstfahrenden Autos sind gleich
Die amerikanische Autobahnbehörde hat ein 5-Stufen-System eingeführt, um zu bestimmen, wie selbstständig ein Auto tatsächlich fahren kann. Stufe 0 bedeutet, dass der menschliche Fahrer alles selbst machen muss. Bei Stufe 4 macht der Menschen nichts mehr. Die verschiedenen Unternehmen in diesem Bereich haben auch verschiedene Herangehensweisen, wie sie entscheiden, wie fahrerlos die Autos sein sollen. Die meisten sind aber zu dem Schluss gekommen, dass semiautomatische Autos die gefährlichsten sein könnten. Das liegt daran, dass zwischen Stufe 0 und 4 der Mensch das Steuer übernehmen muss, wenn er etwas schief läuft. Menschen sind aber generell schlecht darin, schnell und sicher zu reagieren. Das ist auch der Grund, warum die Unternehmen nicht viel Innovation in diesen Bereichen betreiben. Daher könnten diese Assistenzsysteme schon bald der Vergangenheit angehören.
Es gibt Unternehmen, die volle Automatisierung anstreben wie Ford, Alphabet (WKN:A14Y6H) und Volvo. Diese Unternehmen könnten am Ende Marktführer werden, selbst wenn ihre Technologie aktuell nicht besonders weit verbreitet ist. In diesem Fall sollten die Investoren sicherstellen, semi-automatische Modelle nicht den vollautonomen Prototypen vorzuziehen. Das Tochterunternehmen von Alphabet mit dem Namen Waymo hat z.B. kein Lenkrad und wird von den meisten immer noch als ein Prototyp gesehen. Dieses Unternehmen könnte aber eine bessere Investition sein als die bisher bewährten Spurassistenten, die bereits bei den meisten Luxusfahrzeugen verfügbar sind.
3. Die Unternehmen möchten Regulierungen
Die Unternehmen sind den Regulierungsbehörden oft feindlich gesinnt und geben Milliarden von Dollar dafür aus, um sicherzustellen, dass die Politiker sich aus dem Markt heraushalten. Ford, Alphabet, Lyft, Uber und Volvo gehen die Sache aber aus der anderen Richtung an. Im letzten April gründeten sie eine Initiative, um mit selbstfahrenden Autos die Straßen sicherer zu machen und um mit der Politik, den Regulierungsbehörden und der Öffentlichkeit zusammenzuarbeiten. Sinn des Ganzen ist es die Sicherheit und die sozialen Vorteile von selbstfahrenden Autos zu realisieren.
Im letzten Monat verlangte die Initiative nach einem einheitlichen nationalen Rahmenprogramm, um die miteinander konkurrierenden lokalen Gesetze und Regulierungen unter einen Hut zu bringen. Sonst könnte die Innovation im Bereich selbstfahrende Autos zum Stillstand kommen. Das ist eine kluge Erinnerung daran, dass die Investoren die Regulierungsbehörden nicht als die Bösen ansehen sollten. Regeln sind wichtig und können es den innovativen Unternehmen ermöglichen, mit der Produktion fortzufahren.
Wie es weitergeht
Die Auto die Aktien von selbstfahrenden Autos sind gerade angesagt und 2017 könnten sie mehr Aufmerksamkeit als jemals zuvor auf sich ziehen. Investoren, die die Fakten kennen, und sich auf die Statistiken stützen, werden am Ende wahrscheinlich zu den Gewinnern gehören. Daher sollte man diese drei Punkte beachten, wenn man in solche Aktien investiert.
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Suzanne Frey ist Führungskraft bei Alphabet und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Teresa Kersten ist Angestellte von LinkedIn und Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.LinkedIn ist Teil von Microsoft. Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A und C), Ford und Tesla Motors.
Dieser Artikel wurde von Justin Loiseau auf Englisch verfasst und wurde am 29.01.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.