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Diese Aktie ist unglaublich günstig!

Sonova Schock Crash
Foto: Getty Images

Unter den Investoren kursiert der Gedanke, dass eine günstige Aktie gleichzeitig auch „billig“ ist.

Zu einem gewissen Grad ist das faktisch gesehen auch richtig. Man könnte durchaus sagen, dass „günstig“ und „billig“ synonym verwendet werden können.

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Wenn die Investoren aber von günstigen Aktien sprechen, dann meinen sie meistens, dass die Aktie für weniger als das gehandelt wird, was sie eigentlich wert ist. Mit anderen Worten: Als günstig wird meistens eine Aktie betrachtet, die es wert ist zu kaufen. Damit wäre aber „günstig“ nicht dasselbe wie „billig“.

Die Annahme, dass eine Aktie mit einem geringen Kurs auch günstig wäre – in dem Sinne, dass man sie kaufen sollte – kursiert immer wieder und weigert sich einfach zu verschwinden.

Wenn du beweisen möchtest, dass eine teure Aktie nicht notwendigerweise eine schlechte Investition ist, dann musst du dir nur Berkshire Hathaway ansehen. Vor zehn Jahren wurde die A-Aktie zum enormen Kurs von 119.058 US-Dollar pro Aktie gehandelt. Trotzdem konnte die Aktie in der Zwischenzeit deutlich steigen und sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppeln – plus 128 % um genau zu sein. Das war deutlich besser als der Dow Jones, der im selben Zeitraum um nur 56 % steigen konnte.

Wenn du Beweise dafür sehen möchtest, dass eine Aktie mit niedrigem Kurs nicht „günstig“ im Sinne einer guten Investition ist, dann musst du dir nur einmal das Trauerspiel um Air Berlin ansehen.

Hast du mal zwei Euro?

Heutzutage ist es wirklich selten geworden, dass man einen Cappuccino noch für weniger als 2 Euro bekommt, im ersten Halbjahr 2012 wurde die Aktie von Air Berlin jedoch für weniger als 2 Euro pro Aktie gehandelt.

Das ist ein niedriger Kurs, wenn man ihn mit der A-Aktie von Berkshire Hathaway oder jeder anderen DAX-Aktie vergleicht – so billig E.ON im Moment auch sein mag, die Aktie wird immer noch für fast 10 Euro pro Stück verkauft.

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Aber selbst für weniger als 2 Euro war die Aktie von Air Berlin nicht günstig (Anmerkung: meiner Meinung nach – aber warte einen Moment, ich erkläre dir gleich, warum).

Beim Investieren ist eine Aktie dann günstig, wenn der Kurs der Aktie niedriger ist als der Wert des Unternehmens, den die Aktie repräsentiert. Wenn eine Aktie also für 10 Euro gehandelt wird und jede Aktie 1 % an dem Unternehmen ausmacht, und wenn das ganze Unternehmen 2.000 Euro wert ist – oder 20 Euro pro 1 %-Aktie – dann wäre diese Aktie ein guter Kauf. Wenn das Unternehmen allerdings nur 500 Euro wert ist oder 5 Euro pro 1 %-Aktie, dann wäre die Aktie kein guter Kauf.

Warte mal … wo kommt der Unternehmenswert eigentlich her?

Das ist eine wunderbare Frage – und das ist auch das Schwierige dabei.

Der Wert eines Unternehmens ist nicht in Stein gemeißelt. Wir können natürlich viel über die Zahlen eines Unternehmens sagen, zum Beispiel, über wie viel Barmittel das Unternehmen verfügt, oder wie viel Umsatz das Unternehmen im letzten Jahr erzielen konnte. Oder wie viel Steuern bezahlt wurden. Das sind alles Dinge, die wir in den Bilanzen nachsehen können.

Aber der Wert eines gesamten Unternehmens ist etwas, das die Investoren selbst schätzen müssen. (In diesem kostenlosen Bericht bieten wir übrigens eine Gratiseinführung zu dem Thema.)

Dieser Prozess kann so einfach oder so kompliziert sein, wie du das möchtest. Aber wenn du bewerten möchtest, ob eine Aktie günstig oder teuer ist, dann brauchst du irgendeinen Maßstab dafür, was das Unternehmen wert ist.

Was ist nun mit Air Berlin?

2012, als das Unternehmen einen operativen Verlust von 182 Millionen Euro meldete, fiel die Aktie von Air Berlin auf unter 2 Euro pro Aktie. Das war das dritte Jahr in Folge, in dem das Unternehmen einen operativen Verlust gemeldet hatte. Im Jahr 2009 schaffte es Air Berlin, einen operativen Gewinn von 9 Millionen Euro zu generieren, das war aber nach einem operativen Verlust von 20 Millionen Euro im Jahr 2008.

Zwischen 2004 und 2012 betrug der operative Verlust von Air Berlin mehr als 400 Millionen Euro.

Die Bilanzen sahen auch nicht viel besser aus. Ende 2012 hatte das Unternehmen einen negativen materiellen Wert in Höhe von 291 Millionen Euro. Der materielle Wert eines Unternehmens ist das, was bleibt, wenn man die materiellen Vermögenswerte zusammenzählt – also Geld auf dem Konto, Flugzeuge, Computer und die Schokoladenherzen, während immaterielle Vermögenswerte wie der Wert der Marke Air Berlin weggelassen werden. Zusätzlich werden noch alle Verbindlichkeiten abgezogen, also das, was das Unternehmen anderen schuldet.

Zusätzlich zu den negativen operativen Einnahmen und einem negativen materiellen Unternehmenswert hatte das Unternehmen noch mehr als eine Milliarde Euro Schulden, auf die regelmäßig Zinsen fällig wurden.

Vielleicht dachtest du ja, dass Air Berlin sich „gesundwachsen“ könnte – die Umsätze des Unternehmens stiegen tatsächlich, und zwar zwischen 2004 und 2012 um mehr als 300 %. Zwischen 2011 und 2012 erhöhte sich der Umsatz aber nur noch um 2 % und das Unternehmen schrieb im Jahresbericht, dass „als Ergebnis einer Reduzierung unserer Flotte die Investitionen in Flugzeuge größtenteils Wartungskosten“ waren. In anderen Worten: Die Situation war so schlecht geworden, dass man anstatt in neue Flugzeuge zu investieren – und damit in Wachstum – man einfach begonnen hatte, die alten zu verkaufen.

Die Frage ist also: Was ist der Wert der Aktie eines Unternehmens, das jede Menge Schulden, einen negativen materiellen Wert und viele Jahre voller operativer Verluste ausweist und gerade dabei ist, seine Vermögenswerte zu veräußern?

Erinnerst du dich daran, dass ich gesagt habe, dass die Aktie von Air Berlin auch mit einem Kurs von 2 Euro nicht günstig wäre? Hier hast du den Grund.

Niedriger Kurs, günstig und das Schicksal der Aktie von Air Berlin

Für diejenigen Investoren, die dachten, dass die Air-Berlin-Aktie günstig und ein guter Kauf aufgrund des günstigen Kurses von 2 Euro wäre, waren diese Ergebnisse natürlich enttäuschend. Bis Ende 2014 wurde die Aktie nur für einen Euro gehandelt. Ende 2015 wurde sie dann für weniger als einen Euro gehandelt und heute für etwa 40 Cent, nachdem das Unternehmen Insolvenz anmelden musste.

Am Ende des Tages können wir aus dieser Geschichte etwas lernen: Selbst wenn man nur sehr wenig für eine Aktie bezahlt, kann es immer noch viel zu viel sein.

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Matt besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Berkshire Hathaway.



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