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Das erste Halbjahr zeigt, warum Fielmann ein Liebling der Börse ist

Eine Fielmann Brille liegt am See.
Foto: Julia Roegner

Am Donnerstag legte die Fielmann AG (WKN: 577220), Deutschlands größter Optiker, die Zahlen für das erste Halbjahr 2017 vor. Es gab keine Überraschungen, sondern ein solides Ergebnis, das zum Unternehmen und seinen Vorhersagen passt.

Ein kurzer Einbruch an der Börse

Dennoch – oder gerade deswegen? – geriet die Fielmann-Aktie am Morgen kurz unter Druck. In der ersten Viertelstunde nach Börsenöffnung fiel die Aktie um über 4 % auf gut 66 Euro. Aber das hielt nur kurz an, dann gewannen die Optimisten die Überhand und die Aktie drehte sogar ins Plus.

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Fielmann hat zuverlässig geliefert

Fielmann erhöhte in den ersten sechs Monaten seinen Absatz um 2,2 Prozent auf 4,01 Millionen Brillen (Vorjahr: 3,93 Millionen Brillen). Der Außenumsatz inklusive Mehrwertsteuer stieg um 5,3 Prozent auf 813 Millionen Euro (Vorjahr: 772 Millionen), der Konzernumsatz ebenfalls um 5,3 Prozent auf 695 Millionen Euro (Vorjahr: 660 Millionen). Fielmann nimmt diese Unterscheidung deswegen vor, weil einige Filialen von Franchisenehmern geführt werden und der AG daher nicht der Umsatz aus dem Brillenverkauf zuzurechnen ist, sondern nur die Franchisegebühren.

Beim Gewinn gab es im zweiten Quartal nur einen kleinen Zuwachs von 0,8 %. Für das gesamte erste Halbjahr steht dagegen ein Gewinn von 88 Millionen Euro zu Buche, das sind 6 % mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Expansion drückt auf das Ergebnis

Dass der Gewinn nicht höher ausgefallen ist, liegt vor allem an der Expansion der Kette, die viel Geld in neue Läden steckt. So werden etwa bereits bestehende Filialen vergrößert oder in bessere Lagen verlegt. Aber auch die internationale Aufstellung wird verbreitert: In Italien eröffnete Fielmann im ersten Halbjahr neue Geschäfte in Vicenza, Verona, Trento, Varese und Piacenza. Zum 30. Juni betrieben die Hamburger insgesamt 711 Niederlassungen (Vorjahr: 700). Und ein Ende ist nicht in Sicht: Im Bericht erklärt die Optikerkette deutlich, weitere zusätzliche Filialen eröffnen zu wollen.

Bemerkenswert finde ich, dass Fielmann die Ausbreitung komplett aus dem Cash-Flow bezahlt, also aus den Einnahmen des laufenden Jahres. Auf Bankkredite ist man also nicht angewiesen.

Wie geht es für Fielmann weiter?

Fielmann selbst äußert sich zu den weiteren Aussichten in diesem Jahr hanseatisch zurückhaltend: „Wir sind zuversichtlich, unsere Marktposition auszubauen, erwarten einen positiven Geschäftsverlauf“, ist im Zwischenbericht lediglich zu lesen.

Dabei sind die langfristigen Trends, die Fielmann zugutekommen, weiterhin intakt: Die demographische Entwicklung der Bevölkerung sorgt für einen nicht versiegenden Strom an neuen und alten Kunden. Darüber hinaus führt der verstärkte Einsatz von Computern und die immer exzessivere Nutzung von Smartphones dazu, dass auch zunehmend jüngere Kunden die Filialen aufsuchen.

Wir können also damit rechnen, dass der Gewinn der Kette in diesem Jahr moderat zulegt. 180 Millionen Euro (ein Plus von 5 %) ist realistisch, das würde den Gewinn pro Aktie auf 2,08 Euro bringen.

Die Aktie

Wie schon so viele Jahre zuvor haben die Hamburger auch 2017 geliefert. Verbraucherfreundliche Leistungen und Brillen zu günstigen Preisen bringen die Kunden in die Filialen, und das schlägt sich im Zahlenwerk nieder.

Zusätzlich lassen die Hamburger ihre Aktionäre am Erfolg teilhaben. Für 2016 wurde eine Dividende von 1,80 Euro pro Aktie gezahlt. Das war die 13. Dividendenerhöhung in Folge. Zwar schüttet Fielmann damit einen Großteil des Gewinns aus. Da die Expansion aber aus den laufenden Erträgen bezahlt werden kann, ist das für mich in Ordnung und lässt sogar Spielraum für eine weitere Anhebung in diesem Jahr.

Das hat Fielmann zu einem Liebling der Börse gemacht. Die Anleger wissen, dass sie zuverlässig gute Zahlen und Dividenden erwarten können. Gerade in unsicheren Zeiten und bei Nullzinsen macht das die Aktie noch attraktiver – das macht sich im Kurs bemerkbar.

Am 31.08.2017 notierte das Papier mit 69,73 Euro, sodass sich für 2017 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 33 ergibt. Das zeigt, wie sehr der Markt die Aktie schätzt, verdeutlicht aber auch, wieviel Anleger für Qualität zu zahlen bereit sind.

Von Fielmann sind keine kometenhaften Kursgewinne zu erwarten. Wer aber regelmäßige Dividenden und den einen oder anderen Euro Wertzuwachs schätzt, ist mit den Hamburgern bestens bedient.

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Peter Roegner besitzt Aktien der Fielmann AG. Von Peter Roegner betreute Depots besitzen Aktien der Fielmann AG. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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