Commerzbank und Nordex: Unter dieser Bedingung könnten die Kurse deutlich steigen
Angefacht durch die Niedrigzinspolitik der Notenbanken schwimmen Investoren und Unternehmen weltweit geradezu im leicht zugänglichen Geld. Gleichzeitig fällt es einigen Konzernen schwer, die hohen Wachstumserwartungen ihrer Aktionäre zu erfüllen. Das führt dazu, dass sich viele nach geeigneten Übernahmekandidaten umschauen. Da Übernahmen in der Regel mit satten Kursaufschlägen einhergehen, um die Aktionäre des Übernahmeziels vom Verkauf zu überzeugen, bieten sich damit günstige Gelegenheiten für Kursgewinne. Hier sind zwei Unternehmen, die in das Visier von Konkurrenten, oder aber auch Finanzinvestoren geraten könnten.
Nordex: Der Windanlagenbauer mit Problemen
Die Aktien von Nordex (WKN:A0D655) hat über die letzten zwölf Monate mehr als die Hälfte des Wertes eingebüßt. Dafür gibt es mehrere Gründe. Der Wettbewerb in der Branche ist brutal, was die Gewinne aller Marktteilnehmer drückt. Das erhöht den Druck Einsparpotenzial zu finden und damit einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu erarbeiten. Gleichzeitig steht Nordex vor der schwierigen Aufgabe, seine Produktionskapazitäten erweitern zu müssen, was enorme Investitionen notwendig macht, die auf Dauer eventuell nicht allein finanziert werden können.
Seit der Übernahme von Acciona Windpower, die vor zwei Jahren besiegelt wurde, besitzt der Mutterkonzern Acciona 29,9 % der Nordex-Aktien. Es ist vertraglich festgelegt, dass Acciona über drei Jahre keine weiteren Aktien erwerben darf. Da diese Frist aber kurz nach Ende des nächsten Jahres abläuft, könnte sich der Nordex-Aktienkurs im nächsten Jahr bereits nach oben bewegen, falls von einer Übernahme ausgegangen wird. Ob Acciona (WKN:865629) zu diesem Zeitpunkt an einer kompletten Übernahme interessiert sein wird, lässt sich heute aber noch nicht sagen. Dass man aber beim Verkauf des Geschäftsbereichs an Nordex weitere Aktien von externen Investoren zugekauft hat, um auf die 29,9 % zu kommen, mit denen eine Übernahme von anderer Seite unmöglich wird, zeigt, dass man zumindest die Option haben möchte.
Commerzbank: Die ehemalige Krisenbank
Auch die Commerzbank (WKN:CBK100) könnte ins Visier einiger Konkurrenten geraten. In den letzten Monaten kamen konkrete Gerüchte auf, wonach sich einige große europäische Banken nach der Möglichkeit einer Übernahme erkundigt haben. Eine solche Übernahme würde für einige Konkurrenten sicherlich interessant sein, die auf dem deutschen Markt wachsen möchten. Mit der Commerzbank würde man auf einen Schlag zur Nummer Zwei werden und sich sofort mehr als 10 Millionen Privatkunden und (vielleicht noch wichtiger) viele mittelständische Firmenkunden einkaufen.
Die einzige Hürde für eine solche Übernahme dürfte die Bundesregierung sein. Sie hält noch mehr als 15 % der Aktien des Unternehmens und muss natürlich versuchen einen guten Preis für diese Aktien zu bekommen. Wie hoch dieser letztendlich ausfallen wird und ob ein potenzieller Käufer bereit ist, diesen zu bezahlen, wird sich zeigen. In der Zwischenzeit dürfte die Aktie aber weiterhin von den Gerüchten profitieren, wie es bereits über die letzten Monate der Fall war.
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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Nordex.