Top-Aktien für Januar
Thomas Brantl: Lufthansa
Mein Favorit für Januar ist die Aktie der Lufthansa (WKN:823212). Der Grund ist einfach: Momentan scheint einfach fast alles für die Kranich-Airline zu laufen. Infolge der Air Berlin-Pleite verfügt man in Deutschland über eine monopolähnliche Marktstellung, Gewinn und Cashflow steigen in ungeahnte Höhen und nun muss sich Erzrivale Ryanair auf einmal ebenfalls mit Gewerkschaften herumschlagen.
Der irische Billigflieger lehnte bisher jegliche Zusammenarbeit mit Gewerkschaften ab. Nachdem Ryanair-Piloten in mehreren europäischen Ländern mit Streiks gedroht hatten, lenken die Iren aber ein und beginnen nun Gespräche mit den jeweiligen Gewerkschaften. Da günstige Lohnkosten bisher einer der großen Vorteile von Ryanair gegenüber der Lufthansa war, spielt diese Entwicklung Deutschlands größter Airline natürlich in die Karten.
Thomas Brantl besitzt Aktien von Ryanair.
Jürgen Zefferer: Siemens Gamesa
Die Windkraftbranche hat 2017 gelitten. Dazu beigetragen haben neben dem Auslaufen von Förderungen vor allem die geänderten Ausschreibungsverfahren sowie der härter gewordene Wettbewerb. Noch liegt die Branche am Boden und auch bei den Aussichten für nächstes Jahr zeigt sich Siemens Gamesa (WKN:A0B5Z8) zurückhaltend, der Aktienkurs hat sich in den letzten Monaten halbiert.
Warum ich trotz aller Probleme gerade dieses Unternehmen zum Kauf empfehle? Der Ausbau der Windenergie hat noch riesiges Potential. Und genau die oben beschriebene Situation und die damit unter Umständen verbundene Marktbereinigung könnte für die großen Marktführer wie Siemens Gamesa dazu führen, dass sie mit weniger Konkurrenz aus der aktuellen Flaute als Sieger hervorgehen.
Für langfristig orientierte Anleger könnte daher jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen sein, um sich günstig in eines der führenden Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien einzukaufen.
Jürgen Zefferer besitzt Aktien von Siemens Gamesa.
Peter Roegner: Henkel
2017 haben uns Bitcoin und Technologieaktien in Atem gehalten. Mit den Anteilscheinen von Henkel (WKN:604843) kannst du das neue Jahr entspannter angehen.
Der Konsumgüterproduzent ist mit seinen drei Sparten Haarpflege, Waschmittel und Klebstoffe weltweit hervorragend aufgestellt. In den vergangenen Jahren tätigte Henkel einige strategisch sinnvolle Übernahmen wie etwa The Sun Products Corp. und konnte dadurch wichtige Marktanteile hinzugewinnen. Für das abgelaufene Jahr erwartet das Familienunternehmen einen Rekordumsatz.
Henkel erhöhte zuletzt sieben Mal in Folge die Dividende und überstand die Finanzkrise ohne Kürzung. Es ist keine Aktie, die sich verzehnfachen wird, aber ein solides Investment, das deinem Depot in schwierigen Zeiten Stabilität gibt.
Peter Roegner besitzt Stammaktien der Henkel AG und Co. KGaA.
Ralf Anders: Nokia
Keiner mag die Nokia (WKN:870737)-Aktie. Rückläufige Umsätze und ein schwacher Ausblick waren schuld daran, dass der Kurs lang- wie kurzfristig tief im Minus liegt. Das muss aber nicht so bleiben.
Erstens generieren die Finnen über die Lizenzierung der Marken Nokia und Alcatel wieder steigende Einnahmen mit Smartphones und zweitens könnte es im Kerngeschäft bald wieder aufwärtsgehen. Denn ab Ende 2018 werden die Mobilfunknetzbetreiber zunehmend in 5G-Technik investieren.
Auch was die Gewinnmargen angeht, zeigt der Trend dank laufender Kostensenkungsprogramme und zurückgehender Restrukturierungsaufwendungen nach oben. Die Aktie wirkt im Moment sehr preiswert und ich kann mir gut vorstellen, dass sie Anfang 2018 wieder in den Fokus der Anleger rücken könnte.
Ralf Anders besitzt keine Aktien von Nokia.
Marlon Bonazzi: Zalando
Langsam mehren sich die Anzeichen, dass Zalando (WKN:ZAL111) in seiner Marktposition ziemlich zementiert ist. So haben beispielsweise weibliche Kunden aktuell die Wahl zwischen über 120.000 verschiedenen Kleidungsstücken und Schuhen. Damit kann der Einzelhandel niemals mithalten.
Es werden also mit Sicherheit mehr und mehr Kunden das Onlineshopping kennen und lieben lernen, und Zalando wird davon als führender europäischer Online-Modehändler profitieren. Wenn die Börse im neuen Jahr die weihnachtliche Verkaufssaison bewertet und bemerkt, wie viel Wachstum Zalando noch vor sich hat, könnte die Aktie das neue Jahr stark starten.
Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien.
Tom Seiz: Disney
Disney (WKN: 855686) besitzt die Rechte an zahlreichen Kult-Charakteren wie Mickey Mouse, den DuckTales, den Marvel-Superhelden sowie den Stars-Wars-Charakteren. Und dominiert mithilfe dieser Charaktere bereits heute das Kino- sowie das Freizeitparkgeschäft.
Doch noch fehlt Disney ein eigener Streamingdienst. Dies soll sich mit dem Start des Streamingdienstes für seinen hauseignen Sportsender ESPN im Jahr 2018 sowie dem Start zweier weitere Streamingdienste für die Unterhaltung von Erwachsenen und Kindern ab dem Jahr 2019 ändern.
Dabei stimmen mich diese Pläne zuversichtlich, dass es Disney gelingen könnte, seine Gewinne zu steigern und seine Aktionäre mit Kurssteigerungen zu beglücken.
Tom Seiz besitzt Aktien von Disney.
Vincent Uhr: Marine Harvest
Es gibt nicht allzu oft die Chance, eine Dividendenaktie mit hoher Dividendenrendite zu bekommen, die von einem Megatrend profitieren könnte, aber aufgrund von temporären Schwierigkeiten preiswert zu haben ist.
Wenn du mich fragst, könnte aber genau das bei Marine Harvest (WKN: 924848) der Fall sein!
Seit ein paar Wochen leidet der weltgrößte Produzent von Zuchtlachsen zwar unter einem Lachspreisverfall. Langfristig könnte Marine Harvest aber nach wie vor von einer steigenden Nachfrage nach den Speisefischen profitieren.
Gewiefte Einkommensinvestoren sollten daher im Januar die Papiere von Marine Harvest mal genauer unter die Lupe nehmen. Denn immerhin lockt hier momentan (18.12.2017) eine Dividendenrendite in Höhe von rund 9 %.
Vincent besitzt keine Aktien von Marine Harvest.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.