Wie Amazon seine Dot-Reihe für Kleinkinder relevant macht

Auch wenn Amazon (WKN:906866) die Verkaufszahlen für seine Geräte nicht offiziell mitteilt, steht außer Frage, dass die Echo-Reihe von Alexa-betriebenen intelligenten Lautsprechern Marktführer ist. Laut einer Umfrage von Consumer Intelligence Research Partners (CIRP) machten Echos Ende 2017 mehr als zwei Drittel jener Geräte aus, die zur Automatisierung des Zuhauses dienen.
CEO Jeff Bezos gab im Oktober bekannt, dass sein Unternehmen mehr als 20 Millionen Echo-Geräte verkauft hatte, während CIRP die Zahl Ende letzten Jahres auf 31 Millionen festlegte. Was auch immer die richtige Zahl ist, Echo und die sich hinter dem Namen Alexa verbergende Künstliche Intelligenz (KI) sind schnell Bestandteil amerikanischer Haushalte geworden.
Bei Markteinführung war das Echo verhältnismäßig teuer – 200 Dollar, Prime-Kunden zahlten nur die Hälfte. Die spätere Einführung des kleineren Echo Dot, der für nur 30 Dollar erhältlich war, galt als Versuch, Alexa nicht nur in Wohnzimmern und Küchen, sondern in jedem Raum des Hauses zu installieren. Und auf der Grundlage der Verkaufszahlen kann man wohl sagen, dass der Versuch geglückt ist.
Die neueste intelligente Lautsprecher-Innovation des Unternehmens könnte jedoch etwas kontroverser sein: Amazon hat ein Echo rausgebracht, das sich direkt an Kinder richtet.
Was genau hat Amazon vor?
Die „Echo Dot Kids Edition“ bietet FreeTime auf Alexa, eine kostenlose Kindersicherung, die es den Erwachsenen des Hauses ermöglicht, Songs mit ungeeigneten Inhalten herauszufiltern, Nutzungsbeschränkungen festzulegen, Aktivitäten zu überprüfen, die Sprachkauffunktion zu deaktivieren und das Gerät zu festgelegten Zeiten zu deaktivieren. Das System bietet auch eine pädagogische Frage-und-Antwort-Funktion und belohnt Kinder, die “bitte” sagen, anstatt der KI bloß zu befehlen, was sie zu tun hat.
Darüber hinaus erweitert das Unternehmen seinen FreeTime Unlimited Service, der bisher über die Kindle Fire Plattform angeboten wurde, um eine neue Version für Echo-Geräte. Heißt: Unbegrenzter Zugriff auf über 300 Kinderbücher, kinderfreundliche, werbefreie Radiosender und Wiedergabelisten, außerdem Alexa-Angebote von Walt Disney, Nickelodeon, National Geographic und vieles mehr. Es kostet 2,99 Dollar pro Monat für Prime Mitglieder und wird ab dem 9. Mai auf Echo-Geräte übertragen.
Amazon wird den Service jedem, der die 79,99 Dollar für die Echo Dot Kids Edition ausgibt, ein Jahr lang kostenlos zur Verfügung stellen. (Ein weiterer Bereich, in dem sich das Gerät von der Standardversion unterscheidet – sie ist stabil und in einem „kindersicheren“ Gehäuse und wird mit einer zweijährigen uneingeschränkten Austauschgarantie angeboten.)
Amazon Devices Vice President Dave Limp schreibt in einer Pressemitteilung: “Zehn Millionen Haushalte nutzen Alexa bereits, und heute freuen wir uns, eine völlig neue Möglichkeit für Kinder einzuführen, mit Alexa Spaß zu haben und zu lernen.“ Weiter: „Mit der Echo Dot Kids Edition und FreeTime auf Alexa können Eltern sicher sein, dass ihre Kinder altersgerechte Inhalte bekommen.”
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Was ist Amazons Plan?
Offensichtlich gibt es einen Markt für Technologie, der mit benutzerfreundlicher Kindersicherung ausgestattet ist. Viele Kinder haben heute schon in sehr jungen Jahren Zugang zu digitalen Geräten, und sprachgesteuerte intelligente Systeme geben den Eltern neue Möglichkeiten.
Dieses besondere Angebot entspricht dem, was der Amazon mit seiner kinderfreundlichen Version des Kindle Fire Tablets angestellt hat. Beim Echo gibt es für das Unternehmen aber wohl mehr zu holen.
Der Online-Gigant will Echos langfristig als zentrale Steuerungszentrale für Smart Homes nutzen. Und wenn sich die ganze Familie mit dem Gerät wohl fühlt und es nutzt, ist es für Eltern einfacher, sich für intelligente Leuchten, Kameras, Steckdosen und andere Produkte zur Automatisierung des Zuhauses zu entscheiden.
Damit löst Amazon ein Problem für Eltern und führt gleichzeitig eine ganz neue Generation an Echo und Alexa heran. Das dürfte sich für das Unternehmen in den kommenden Jahren auszahlen, da es seinen Vorsprung in der Kategorie der intelligenten Lautsprecher weiter festigt.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Walt Disney.
Dieser Artikel von Daniel B. Kline erschien am 26.4.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.