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Gazprom könnte mit Nord Stream-Pipelines seinen Umsatz um 1.000 Mrd. Rubel erhöhen

Foto: Gazprom

Das Großprojekt Nord Stream 2 kommt Betrachtern mittlerweile vor, wie der Film Und täglich grüßt das Murmeltier. Ein Land gibt Zustimmung, und schon kommt der nächste Seitenhieb aus den USA oder unzufriedene Stimmen aus der EU äußern sich zu Wort.

Da aber letzte Woche der Bau in Deutschland begonnen hat, scheinen sich langsam die rational wirtschaftlichen Argumente durchzusetzen. Gazprom (WKN:903276) kann nun aktuell mit relativ großer Sicherheit damit rechnen, dass es bald noch mehr Erdgas nach Europa liefern wird.

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Das verspricht Milliardeneinnahmen. Werfen wir einmal einen Blick auf das mögliche Umsatzplus und was Nord Stream 3 für Gazprom bedeuten würde.

Es winken Milliardeneinnahmen

Bereits im letzten Jahr konnte Gazprom einen Absatzrekord in Europa verzeichnen, aber mit Nord Stream 2 würde es bald noch deutlich mehr werden.

Im Geschäftsjahr 2017 wurden laut Gazprom 242 Mrd. Kubikmeter nach Europa und andere Länder geliefert, wobei der allergrößte Teil nach Europa ging und „andere Länder“ in dem Fall nur für die Flüssiggaslieferungen steht, die ungefähr ein Fünftel des Volumens ausmachen.

Damit hat man einen Umsatz in Höhe von 2.221 Mrd. Russischen Rubel generiert. Wäre zu dieser Summe die jährliche Kapazität von Nord Stream 2 in Höhe von 55 Mrd. Kubikmeter zu durchschnittlich gleichen Preisen hinzugekommen, wäre der Umsatz um 22,7 % höher gewesen, was knapp über 500 Mrd. Russischen Rubel, umgerechnet fast 7 Mrd. Euro, entspricht.

Auch Nord Stream 3 wurde bereits ins Spiel gebracht

Obwohl Nord Stream 2 noch immer nicht in trockenen Tüchern ist und Gazprom selbst ohne das Großprojekt bereits Rekordlieferungen vermelden kann, wurde kürzlich von der Unternehmensspitze bereits erwähnt, dass man bei Interesse auch Nord Stream 3 bauen wird.

Das klingt zwar erst einmal absurd, wird aber deutlich vernünftiger, wenn man berücksichtigt, dass Europas eigene Gasvorräte ziemlich rapide versiegen und die meisten europäischen Länder möglichst schnell aus Kohle- und Atomenergie gleichzeitig aussteigen wollen.

Würde man also in Zukunft noch Nord Stream 3 bauen, würde das Umsatzplus unter den bereits verwendeten Annahmen über 1.000 Mrd. Russische Rubel betragen. Ein Blick auf den Gesamtumsatz zeigt, welchen Unterschied zwei zusätzliche fertiggestellte Nord Stream-Pipelines machen würden. Der Gesamtumsatz  des letzten Jahres in Höhe von 6.546 Mrd. Russischen Rubel wäre um ungefähr 15 % höher ausgefallen.

Mit einem anderen Multiplikator könnten die Gewinne erst so richtig sprudeln

Natürlich war das Ganze nur ein Rechenspiel. Ganz perfekt kann selbst für das letzte Jahr nicht nachgerechnet werden, wie hoch das Umsatzplus dank Nord Stream 2 sowie Nord Stream 2 und 3 zusammengenommen ausgefallen wäre.

Natürlich ist an dieser Stelle aber wichtig zu verstehen, dass hier mit zwei Komponenten gerechnet wurde, die grundverschieden sind. Ist eine weitere Pipeline erst einmal in Betrieb, kann ihr Volumen genau vorhergesagt werden, zumindest sofern sie voll ausgelastet ist.

Der Preis für Erdgas hingegen wird stetig schwanken. Die Berechnungen haben den ziemlich niedrigen Gaspreis des letzten Jahres einfach indirekt übernommen. Würden die Preise in den nächsten Jahren aber ein gutes Stück steigen, dann würde sich auch das durch zusätzliche Pipelines zu erwartende Umsatzplus stark erhöhen.

Wer also die geschäftlichen Potentiale von Gazproms europäischen Exportambitionen bewerten will, muss sich auch Gedanken darüber machen, wo er die Preise am Erdgasmarkt in Zukunft sieht.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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