Wie das US-Regime den Erfolg der Deutschen Telekom gefährdet
Zirkus, Tumulte und immer neue gezielte Attacken auf Deutschland sind seit Trumps Eroberung der Regierungsmacht an der Tagesordnung. Alle Beschwichtigungspolitik macht es nur noch schlimmer. Darunter könnten auch die Deutsche Telekom (WKN:555750) und ihre Aktionäre leiden.
Kritische Zeiten für die Telekom
Noch vor wenigen Monaten verkündete der Telekom-Chef Höttges glücklich den „historischen“ Deal von T-Mobile US (WKN:A1T7LU) und Sprint (WKN:A1W1XE). Seine Hoffnung und Erwartung ist, dass der Konzern damit in eine neue Dimension vordringen kann.
Mit beschleunigtem Aufbau eines Funknetzes der 5. Generation (5G) und weiteren Milliarden-Investitionen im Verbund mit Partnern, etwa in Edge-Computing-Infrastruktur und Internet-der-Dinge-Lösungen, sollen die Aufsichtsbehörden milde gestimmt werden. Das Management gab sich bisher sehr zuversichtlich, dass das klappen wird. Nun ziehen aber vermehrt dunkle Wolken auf.
Knallharter Protektionismus dominiert
In der grob simplifizierten Welt des US-Präsidenten gibt es nach meiner Beobachtung keinen Platz in der ersten Reihe für einen Konzern, der von der alten Bundeshauptstadt Bonn aus geführt wird. Warum sollte er erlauben, dass in der mächtigen Telekommunikationsindustrie noch mehr Gewinne über den Atlantik (oder Pazifik) wandern? Viel besser wäre es doch, wenn die komplett einheimische Konkurrenz den Reibach macht. Dass das zu kurz gedacht ist, dürfte klar sein, aber wer mag ihm das erklären?
Zwar geht es dem lokalen Hauptkonkurrenten AT&T (WKN:A0HL9Z) kaum besser – allerdings aus einem völlig anderen Grund. Diese möchte sich Time Warner (WKN:A0RGAY) einverleiben, um einen integrierten Telco- und Medienkonzern zu schmieden. Zu Time Warner gehört aber CNN, der Sender, der kontinuierlich Trumps Boshaftigkeiten aufrichtig und ausführlich diskutieren lässt.
Trotz der wohl eigensinnigen Intervention des Regimes gegen den Deal hatte ein Gericht die Übernahme im Juni doch erlaubt. Nun wurde bekannt, dass die Entscheidung angefochten wird – Ausgang offen. Auch andere Deals wurden zuletzt mit zum Teil kuriosen Begründungen ausgebremst, sodass sich ein Muster erkennen lässt.
Mit Verzögerungen ist zu rechnen
Der Plan der Telekom ist, den Sprint-Deal innerhalb von einem Jahr unter Dach und Fach zu bringen. Ich glaube kaum, dass das unter den aktuell geradezu feindseligen Bedingungen auf höchster Regierungsebene umsetzbar ist. Dafür ist die Telco-Branche zu sensibel. Anstatt jetzt unter Hochdruck die Zustimmung der Behörden erlangen zu wollen, wäre es daher vielleicht klüger, etwas Zeit verstreichen zu lassen, bis die dunklen Wolken sich verziehen.
Als Aktionär würde ich mir jedenfalls aktuell keine Illusionen machen, dass die Deutsche Telekom in den USA kurzfristig etwas Großes reißen kann. Vielmehr würde ich mich auf eine Enttäuschung gefasst machen – um mich dann zu freuen, wenn es doch besser kommt.
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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt T-Mobile US.