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Was Warren Buffett kauft und verkauft

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Nur wenige Aktienkäufe von Investoren werden so genau im Auge behalten wie die von Warren Buffett. Die Investoren von Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) waren 2018 bisher zufrieden, dass das von Buffet geführte Unternehmen nach Jahren endlich neue Wege fand, sein Geld an der Börse einzusetzen. Mit der jüngsten 13-F-Einreichung bei der SEC haben wir gerade erfahren, dass sich dieser Trend im dritten Quartal fortgesetzt hat.

Tatsächlich handelte es sich um eines von Buffetts aktivsten Quartale seit einiger Zeit. Der Mischkonzern kaufte Aktien von einem Dutzend verschiedener Unternehmen, von denen fünf brandneu im Portfolio sind.

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Obwohl Berkshire auch ein wenig verkaufte, wurde in Q3 deutlich mehr ge- als verkauft. Werfen wir also einen genaueren Blick darauf, was Berkshire gekauft und verkauft hat, und was das für die Investoren bedeutet.

Berkshire Hathaways Käufe in Q3

Wie ich bereits erwähnte, hat Berkshire im dritten Quartal Anteile von 12 verschiedenen Aktien erworben. Einige der Käufe waren recht umfangreich.

Unternehmen (Symbol) Zugewinn an Aktien in Q3 2018 Aktueller Aktienkurs Neu bei Berkshire?
Apple 522.902 187,30 USD Nein
Bank of America 198.248.600 27,49 USD Nein
U.S. Bancorp 24.229.218 54,25 USD Nein
Goldman Sachs 5.099.145 203,75 USD Nein
JPMorgan Chase (WKN:850628) 35.664.767 109,25 USD Ja
Bank of New York Mellon 13.049.100 48,94 USD Nein
Delta Air Lines 1.869.160 56,43 USD Nein
Oracle (WKN:871460) 41.404.791 50,55 USD Ja
General Motors 1.067.800 35,04 USD Nein
PNC Financial 6.087.319 134,13 USD Ja
Travelers Companies 3.543.688 123,04 USD Ja
StoneCo 14.166.748 24,06 USD Ja

Datenquelle: Berkshire Hathaway SEC-Einreichungen. Aktienkurse vom 14.11.18.

In Bezug auf Aktienkäufe war das ein ziemlich aktives Quartal für Berkshire. Das Unternehmen hat in einem Quartal fünf neue Aktienpositionen in sein Portfolio aufgenommen — so viel wie schon lange nicht mehr.

Die größte Neuigkeit ist der massive Kauf von Bankaktien. Zusätzlich zum Kauf einer Beteiligung von rund 4 Mrd. US-Dollar an JPMorgan Chase holte sich Berkshire Aktien von Bank of America im Wert von rund 5,5 Mrd. US-Dollar sowie erhebliche Mengen an langfristigen Beteiligungen an U.S. Bancorp, Goldman Sachs und der Bank of New York Mellon. An diesen vier Banken erhöhte Berkshire seine Anteile um jeweils 29 %, 24 %, 38 % bzw. 20 %. Als ob das noch nicht genug wäre, kaufte Berkshire auch eine kleine Position von PNC Financial und investierte, wie wir bereits wussten, in den Börsengang des Fintech-Unternehmens StoneCo.

Da wir also bereits wussten, dass Buffett ein großer Fan des Bankensektors war, denkt er anscheinend, dass der Sektor gerade jetzt sehr attraktiv ist.

Der bedeutendste Nicht-Bankaktien-Kauf war eine 4-Mrd.-US-Dollar-Beteiligung am Technologieriesen Oracle. Es ist an dieser Stelle unklar, warum Oracle in das Portfolio aufgenommen wurde, aber man kann mit Fug und Recht sagen, dass Berkshire mit seiner massiven (und wachsenden) Apple-Beteiligung und der Beteiligung an StoneCo in den letzten Jahren für Investitionen in Fintech offener wurde.

Nicht auf der Liste

Eine weitere Aktie, die Buffett und sein Team im dritten Quartal erwarben, die aber nicht in der obigen Liste auftaucht, war Berkshire Hathaway selbst.

Die Rückkaufpolitik von Berkshire wurde kürzlich geändert und erlaubt es Buffett nun, jederzeit Aktien zurückzukaufen, wenn er und Vizepräsident Charlie Munger sich einig sind, dass die Aktie mit einem Abschlag auf ihren inneren Wert gehandelt wird. Im dritten Quartal kaufte Berkshire eigene Aktien im Wert von fast einer Milliarde US-Dollar zu einem Durchschnittspreis von etwas mehr als 207 US-Dollar zurück. Der Rückkauf  im Wert von 1 Mrd. US-Dollar entspricht weniger als 0,2 % der ausstehenden Aktien von Berkshire. Das wichtigste hierbei ist, dass Buffett uns damit mitteilt, dass er glaubt, dass die Aktien der Klasse B wesentlich mehr als 207 US-Dollar pro Aktie wert sind.

Was Buffett und sein Team verkauft haben

Warren Buffett ist ein unverblümter Verfechter der Buy-and-Hold-Strategie. Er hat oftmals gesagt, dass er nach Aktien sucht, die er jahrzehntelang halten könnte. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Buffett sich nicht verpflichtet, Aktien für einen bestimmten Zeitraum zu halten. Berkshire verkauft regelmäßig Aktien aus seinem Portfolio, und zwar aus vielen verschiedenen Gründen. Auch das dritte Quartal bildete keine Ausnahme.

Hier ist also, was Berkshire im dritten Quartal 2018 verkauft hat:

Unternehmen (Symbol) Verkaufte Aktien in Q3 2018 Aktueller Aktienkurs Hat Berkshire seine gesamte Position verkauft?
Wells Fargo 9.652.058 52,19 USD Nein
Southwest Airlines 500.000 52,48 USD Nein
Charter Communications 163.200 320,80 USD Nein
United Airlines 700.000 91,79 USD Nein
American Airlines 1.000.000 38,05 USD Nein
Phillips 66 19.296.490 95,25 USD Nein
Sanofi  3.701.012 45,08 USD Ja
Walmart 1.393.513 102,50 USD Ja

Datenquelle: Berkshire Hathaway SEC-Einreichungen. Aktienkurse vom 14.11.18.

Es mag auf den ersten Blick vielleicht nach vielen Verkäufen aussehen, doch man sollte einige wichtige Punkte beachten. Erstens ist der größte Verkauf nach Betrag, Phillips 66, seit einiger Zeit bekannt. Dieser Aktie entledigt sich Buffett schon seit einer Weile.

Zweitens mag der Verkauf eines Teils der Wells-Fargo-Aktien seltsam erscheinen, da Berkshire im dritten Quartal andere Bankaktien kaufte. Berkshire verkaufte jedoch nur eine kleine Beteiligung (2 %) von Wells Fargo, wahrscheinlich aus dem Grund, um die Beteiligung unter 10 % zu halten. Wells Fargo hat aggressiv Aktien zurückgekauft, so dass eine Reduzierung der Beteiligung von Berkshire möglicherweise notwendig gewesen ist.

Als nächstes wird man feststellen, dass Berkshire Aktien von drei Fluggesellschaften verkauft hat. Berkshire hat in den letzten Quartalen bei einigen seiner Fluggesellschaften kleine Veränderungen vorgenommen — doch außer zu verkaufen hat das Unternehmen noch einige Delta-Aktien gekauft. Keiner der Verkäufe reduzierte die Beteiligung jedoch um mehr als 2 %.

Berkshire befreite sich nun endgültig von Sanofi und Walmart, diese beiden Aktien waren aber bereits schon fast verschwunden. Der Gesamtwert der veräußerten Anteile betrug etwa 300 Mio. US-Dollar — was für Berkshires Verhältnisse extrem klein ist.

Das Fazit: Interpretiere nicht zu viel in diese Verkäufe hinein. Wir erlebten keine große Überraschung auf der Verkaufsseite.

Buffetts interessanteste Käufe hätten nach dem Quartalsende erfolgen können

Hier ist ein wichtiger Punkt, den du beachten sollten. Die hier diskutierte Kauf- und Verkaufsaktivität stammt aus dem dritten Quartal 2018, das vom 1. Juli bis 30. September dauerte. Anfang Oktober begann die Volatilität — nach dem Zeitraum, der von der jüngsten Einreichung des Unternehmens abgedeckt wurde.

Der Punkt ist, dass Buffett und sein Team in turbulenten Zeiten historisch gesehen einige der größten (und lukrativsten) Investitionen getätigt haben. Das dritte Quartal war für Buffett und sein Team sicherlich ein aktives, wunder dich also nicht, wenn es erst in Q4 richtig losgeht.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple, Berkshire Hathaway (B -Aktien) und Southwest Airlines. The Motley Fool besitzt Aktien von Delta Air Lines und Oracle, und hat die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple, Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple, Short Dezember 2018 $52 Calls auf Oracle und Long Januar 2020 $30 Calls auf Oracle.

Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel, CFP auf Englisch verfasst und am 15.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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