Aktie, spalte dich! Was der Aktiensplit für Alibaba bedeutet
Die Gerüchteküche brodelt gegenwärtig rund um die Aktie von Alibaba (WKN: A117ME). Von einem Börsengang in Honkong ist die Rede sowie von einem möglichen Aktiensplit, um das Papier des chinesischen Internetkonzers auf ein, sagen wir mal, appetitlicheres Niveau für die asiatischen Gefilde zu bringen.
Zumindest bezogen auf ein Gerücht scheint nun ein wenig Klarheit zu herrschen. Schauen wir daher im Folgenden einmal, was bestätigt worden ist und was Investoren bezüglich der Pläne des chinesischen Internetriesen wissen sollten.
Der Aktiensplit wird kommen!
Wie das Börsenmagazin Der Aktionär berichtet, wird der Aktiensplit im Kontext des chinesischen E-Commerce-Akteurs und Cloud-Riesen wohl kommen. Die bisherigen Gerüchte scheinen sich zu bestätigen und die Alibaba-Aktie wird wohl voraussichtlich im Verhältnis von eins zu acht gesplittet werden.
Oder, anders ausgedrückt, wer im Vorfeld dieser Maßnahme lediglich eine Aktie gehalten hat, wird künftig acht Anteilsscheine in seinen Reihen finden, wobei sich auch der Kurs des Papiers unterm Strich achtelt. Faktisch bleiben die Besitzverhältnisse und der Wert daher vor und nach dieser Maßnahme gleich.
Zeitlich ist diese Maßnahme ebenfalls scheinbar terminiert. Zum 15. Juli des kommenden Jahres wird dieser Schritt voraussichtlich erfolgen. Investoren müssen sich demnach also noch ca. ein Jahr gedulden, bis sie für ihre bisherigen Aktien acht neue und kurstechnisch ebenfalls geachtelte Papiere in ihr Depot eingebucht bekommen.
Ebenfalls interessant in diesem Kontext: Aus den bisherigen 4 Mrd. Anteilsscheinen des E-Commerce-Akteurs werden nach diesem Schritt rund 32 Mrd. Aktien. Ein Schritt, der jedoch eigentlich nicht sonderlich viel verändert.
Was dieser Schritt bedeutet
Denn formal gesehen bleiben, wie gesagt, die Besitzverhältnisse nach wie vor die gleichen und alle Investoren halten immer noch denselben Anteil am Alibaba-Kuchen, den sie im Vorfeld bereits besessen haben. Auch wenn die Stückelung dieser Torte, um in der Kuchen-Metaphorik zu bleiben, nun etwas feiner wird.
Für Investoren heißt diese Bestätigung des Aktiensplitt jedoch vor alle eins: Die Anzeichen verdichten sich, dass ein zweiter Börsengang an der Börse Hongkong folgen wird. Denn immerhin wird dieser Schritt als Wegbereiter für ein erfolgreiches Listing an dieser Börse gewertet. An der Hongkonger Börse werden schließlich nur selten Aktien im höheren zweistelligen US-Dollar-Bereich gehandelt. Geschweige denn im dreistelligen.
Zudem dürften viele Investoren darauf spekulieren, dass die Alibaba-Aktie durch diese kosmetische Maßnahme in der Folge stärker steigen könnte, weil die Aktie möglicherweise aus der Sicht des Aktienkurses preiswerter erscheint. Eine Sichtweise, die natürlich per se recht unFoolish ist. Denn als unternehmensorientierte Investoren schielen wir nicht auf den Aktienkurs, sondern eher auf die Wachstumsgeschichte eines spannenden Konzerns.
Eine bemerkenswerte Randnotiz
Dennoch dürfte dieses spannende Kapitel zumindest eine bemerkenswerte Randnotiz sein. Ein Konzern in einer Größenordnung von mehreren Hundert Milliarden US-Dollar splittet schließlich nicht alle Tage die eigenen Aktien. Ein gewisser Nervenkitzel könnte für alle Investoren mit dieser Maßnahme durchaus einhergehen.
Um das allerdings noch einmal zu betonen: An den Besitzverhältnissen, den Chancen und Risiken, den Aussichten, dem operativen Geschäftsmodell und allen weiteren unternehmensspezifischen Aspekten ändert sich durch diesen Schritt rein gar nichts. Entsprechend sollten sich Foolishe Investoren auch nicht allzu lange mit diesem Thema aufhalten. Denn es gibt durchaus wichtigere und interessantere Dinge, die es im Kontext von Alibaba zu beobachten gilt.
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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt Aktien von Alibaba. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.