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Diese 3 Umstände belasten den Gewinn der Lufthansa-Aktie, und wie sie bewertet ist

Quelle: Thomas Brantl

Die Lufthansa (WKN: 823212) hat diese Woche ihre Zahlen zum zweiten Quartal 2019 vorgelegt. Der Aktienkurs hat bereits das Schlimmste vorweggenommen und ist seit Ende 2017 bis heute um über 54 % gefallen (30.07.2019).

Und tatsächlich wird diese Entwicklung nun auch durch die Ergebnisse bestätigt. So ist der Umsatz zwar um 4 % gestiegen, aber der operative Gewinn um 24,6 % gesunken, und im ersten Halbjahr 2019 fiel insgesamt ein Verlust in Höhe von 116 Mio. Euro an. Und genau dieser belastet derzeit den Aktienkurs überproportional.

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Welche Faktoren derzeit den Gewinn der Lufthansa-Aktie drücken und wie sie nun bewertet ist, erfährst du hier.

1) Zunehmende Konkurrenz im Kurzstreckengeschäft

Mit der Übernahme von großen Teilen der Air Berlin hat Lufthansa zunächst auch sehr viele Probleme mit eingekauft. So waren viele Bereiche der Air Berlin unprofitabel. Zudem ist die Nachfrage nach Kurzstreckenflügen begrenzt, sodass kurzfristig auch Überkapazitäten bestehen, die wiederum das Geschäft weniger profitabel machen.

Dafür sorgt auch die Konkurrenz aus dem Ausland wie Ryanair (WKN: A1401Z) oder Easyjet (WKN: A1JTC1), die alle Möglichkeiten nutzen, um ihre Kosten zu senken. Aber auch diese kämpfen derzeit mit Problemen. Eurowings war kurzzeitig mit der Situation überfordert. So fiel im zweiten Quartal 2019 ein Verlust bei der Discount-Tochter an. Sie senkt nun jedoch deutlich ihre Kosten. Das Ziel ist klar: die Rückkehr in die Gewinnzone.

Dazu der Finanzvorstand der Lufthansa Ulrik Svensson: „Mit dem kürzlich vorgestellten Turnaround-Plan werden wir außerdem Eurowings zu einer nachhaltig profitablen Airline machen.“ Und warum soll dies auch nicht gelingen? Über eine Reduzierung der Flugausfälle um 23 % und eine Steigerung der Pünktlichkeit um 7 % konnten die Entschädigungskosten schon deutlich gesenkt werden.

2) Steigende Kerosinkosten

Heutige Airlines sind nach wie vor von den Schwankungen des Kerosinpreises abhängig, der wiederum eng an die Entwicklung von Erdöl gekoppelt ist. Er steigt seit Anfang 2016 wieder, was auch darauf zurückzuführen ist, dass die weltweite Ölnachfrage aufgrund des steigenden Bedarfs aus den Entwicklungsländern weiter anzieht. Dies lässt auch für die Zukunft keine dauerhaft niedrigen Öl- und Kerosinpreise erwarten.

Deshalb musste Lufthansa im zweiten Quartal 18 % und damit 255 Mio. Euro mehr für Kerosin ausgeben. Diese Kosten können aufgrund des starken Wettbewerbs aber nicht an die Fluggäste weitergegeben werden, sodass der Gewinn sinkt.

3) Sich abschwächende Konjunktur

Lufthansa ist mit seinem Geschäft sehr stark von der Konjunktur abhängig. So steigt der Aktienkurs bei einer boomenden Wirtschaft überproportional, während er in einer Flaute immer wieder einbricht.

Derzeit schwächt sich die Weltwirtschaft eher ab. Erkennbar ist dies bei der Lufthansa am Cargogeschäft, das im zweiten Quartal einen kleinen Verlust verbuchte, während im Vorjahresquartal noch ein Gewinn erreicht wurde. Grund sind die zunehmenden Handelsbarrieren, die vor allem in Asien und Europa zu einer schwächeren Wirtschaft führen.

Und so ist die Aktie heute bewertet

Historisch gesehen musste die Lufthansa in schwachen Wirtschaftsjahren immer wieder Verluste hinnehmen, um danach wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. Natürlich sind solche Aktien nicht das beste Langfristinvestment, weil auch immer die potenzielle Insolvenzgefahr höher ausfällt.

Dennoch, sollte die Airline aufgrund des Sparprogramms bei der Eurowings und infolge eines allgemeinen Wirtschaftsaufschwungs wieder höhere Gewinne erzielen, fällt die aktuelle Bewertung im Vergleich sehr niedrig aus. So ist beispielsweise das aktuelle Kurs-Buchwert-Verhältnis mit 0,7 (30.07.2019) so niedrig wie in den gesamten letzten zehn Jahren nicht mehr.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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