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Warum ich jetzt, nach dem Gewinneinbruch, Aktien von Royal Dutch Shell kaufen werde

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Foto: Getty Images

Es war eine echt negative Überraschung, als die Dividendenperle Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) ihr doch eher durchwachsenes Zahlenwerk für das zweite Quartal des aktuellen Geschäftsjahres verkündet hat. Insbesondere der Einbruch bei den Ergebniszahlen, die sich irgendwo zwischen 0,37 und 0,43 US-Dollar eingefunden haben, belastete hier, da die derzeitige Dividende in Höhe von 0,47 US-Dollar bei diesem Zahlenwerk nicht vom Gewinn gedeckt zu sein scheint.

Speziell im Vergleich zu anderen Vertretern als dem Öl- und Erdgassegment fiel dieser Bericht ebenfalls verhalten aus. BP verkündete bedeutend bessere Zahlen für den zweiten Dreimonatszeitraum und war sogar noch für eine Überraschung gut. Womöglich trafen die Royal-Dutch-Shell-Zahlen viele Investoren auch deshalb auf dem falschen Fuß.

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Nichtsdestoweniger werde ich auf dem aktuell günstigeren Niveau nachkaufen. Und natürlich verrate ich dir im Folgenden auch, warum.

Das Zahlenwerk bot auch Lichtblicke

Ein erster wesentlicher Grund, wieso ich nach dem Gewinneinbruch und dem daraufhin eintretenden Kurssturz kaufen werde, hängt mit einem möglicherweise falschen Blickwinkel auf das Zahlenwerk zusammen. Denn für das schlechte Abschneiden bei den Ergebniszahlen dürfte es gute erklärende Gründe geben, die diese Zahlen unterm Strich in einem etwas anderen Licht erscheinen lassen.

So haben insbesondere Einmaleffekte hier zu einem schlechteren Zahlenwerk geführt. Beispielsweise die Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS, die zu einem Sondereffekt in Höhe von 63 Mio. US-Dollar geführt hat. Allerdings gab es auch Rückstellungen, die dieses Ergebnis außergewöhnlich belastet haben.

Sofern wir diese Effekte ausklammern, allerdings auch das zugegebenermaßen schwächere Geschäft mit Chemikalien und Raffinerien berücksichtigen, ergibt sich ein anderes Bild: Nämlich eines, das gar nicht mehr so verkehrt ist, auch wenn man hier natürlich ein wenig aufpassen muss, um sich nicht alles schönzureden.

Meine Vermutung ist jedoch, dass Royal Dutch Shell zumindest in ein paar Quartalen wieder die eigene Dividende aus dem Gewinn wird decken können. Sofern sich dann noch die Ölpreise auf einem relativ stabilen Niveau halten und die Rückstellungen entfallen, könnte das vielleicht schon ausreichend sein.

Apropos Ölpreise …

Wo wir gerade beim Thema „Ölpreise“ sind: Auch hier existieren derzeit durchaus gemischte Signale. Viele Investoren dürften gerade im Moment verunsichert sein, zumal sich die Sorte Brent inzwischen sogar wieder unter der Marke von 60 US-Dollar je Barrel befindet. Erst ein kleiner Vorgeschmack einer länger anhaltenden negativen Entwicklung? Mit Sicherheit kann das natürlich niemand vorhersehen.

Nichtsdestoweniger gibt es auch hier eine zuversichtlichere Sichtweise. So hat insbesondere die Internationale Energieagentur kürzlich ihren Ausblick weitgehend konstant gehalten. Für das aktuelle Jahr rechnet die Agentur nunmehr mit einer Nachfrageausweitung in Höhe von 1,1 Mio. Barrel pro Tag. Und für das kommende Jahr geht sie sogar von einer erhöhten Nachfrage von 1,3 Mio. Barrel pro Tag aus, was einer Verschlechterung im Vergleich zur vorherigen Prognose um 50.000 beziehungsweise 100.000 Barrel pro Tag entspricht.

Der große Knall im Ölmarkt scheint daher, trotz der aktuellen handelspolitischen Verwicklungen und konjunkturellen Sorgen, auszubleiben. Wahrscheinlich pendeln die Ölpreise weiterhin mehr oder minder konstant zwischen 60 und 70 US-Dollar je Barrel Brent hin und her, mit einigen Ausschlägen nach unten oder oben, die für Öl- und Erdgasriesen wie Royal Dutch Shell langfristig jedoch unerheblich sind.

Die nach wie vor spannende Dividendenhistorie!

Ein weiterer wichtiger Grund, der in jedem guten Überblick natürlich nicht fehlen darf und auch für mich immer mal wieder ein Kaufargument darstellt, ist die super Dividendenhistorie des britisch-niederländischen Öl- und Erdgasriesen. Seit 1945 und somit seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat der Konzern stets eine konstante Dividende gezahlt. Und er wird diese stabile Entwicklung mit Sicherheit nicht so schnell einreißen lassen.

Zudem winkt bei einem aktuellen, inzwischen ordentlich korrigierten Kursniveau von 25,78 Euro und einer rechnerischen Jahresdividende von 1,68 Euro nun wieder eine Dividendenrendite in Höhe von über 6,5 %. Für alle Einkommensjäger daher gerade aktuell wieder einen Blick wert.

Ich nutze die Korrektur

Ich werde daher, gemäß unseren Foolishen Richtlinien, die aktuelle Korrektur definitiv nutzen. Die Aktie von Royal Dutch Shell scheint momentan aufgrund der schlechteren Zahlen und der einbrechenden Ölpreise nicht so hoch in der Gunst der Investoren zu stehen. Möglicherweise ein kleines bisschen zu Unrecht, denn das Zahlenwerk könnte das Ergebnis von Sondereffekten gewesen sein und auch für die Ölpreise existieren Blickwinkel, wonach diese weiterhin stabil bleiben könnten.

Die spannende Chance, an Royal Dutch Shell mit über 6,5 % Dividendenrendite zu kommen, lasse ich mir daher nicht entgehen. Und, wer weiß, vielleicht möchtest du ja zumindest aus einer langfristigen Perspektive einmal über diese spannende Chance nachdenken.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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