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Dividendenrendite 6,19 % und Kurs-Gewinn-Verhältnis 2,82! Hebt die Deutsche Lufthansa jetzt komplett ab oder hat der Sinkflug gerade erst begonnen?

Lufthansa-Aktie
Quelle: Thomas Brantl

Die Deutsche Lufthansa (WKN: 823212) durchfliegt in letzter Zeit nicht nur mit ihren Flugzeugen Höhen und Tiefen, nein, auch die Aktie scheint in regelrechte Turbulenzen geraten zu sein. Vergleicht man den Schlusskurs im Jahr 2018 mit dem aktuellen Kurs, stellt man fest, dass die Aktie der Kranich-Airline ordentlich Federn gelassen hat und um satte 34,23 % nach unten geflogen ist (Schlusskurs vom 15.08.2019, gültig für alle Berechnungen).

Im Folgenden sehen wir uns an, ob die Deutsche Lufthansa noch einmal durchstarten und in luftige Höhen abheben kann, oder ob der Sinkflug gerade erst begonnen hat.

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Verlockende Dividendenrendite und spottbilliges Kurs-Gewinn-Verhältnis

Die Dividendenrendite der Deutschen Lufthansa kann sich mittlerweile sehen lassen: Auf Basis der Ausschüttung in Höhe von 0,80 Euro für das Geschäftsjahr 2018 ergibt sich eine Dividendenrendite von stolzen 6,19 %! Das ist definitiv eine beträchtliche Ausschüttung an die Anteilseigner, zumal die Ausschüttungsquote bei lediglich 17 % liegt und somit Raum für mehr Dividendenwachstum vorhanden wäre.

Betrachtet man das Kurs-Gewinn-Verhältnis von nahezu lächerlichen 2,82, könnte man schon meinen, dass Mr. Market mit der Lufthansa-Aktie in den Sommerschlussverkauf geht und noch ein paar Restposten raushauen muss. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur 0,65 unterstreicht noch mal zusätzlich, wie günstig die Aktie der Fluggesellschaft zu sein scheint.

Meiner Meinung nach bietet eine Investition in die Deutsche Lufthansa durchaus attraktive Chancen, aber auch Risiken könnten auf potenzielle Investoren lauern. Im Folgenden stellen wir beide Seiten der Medaille einander kurz gegenüber und wägen die Situation aus Foolisher Sicht ab.

Die Chancen

Einen Vorteil, den ich bei der Deutschen Lufthansa sehe, ist der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr. Herr Spohr hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er die Airline auf Wachstumskurs bringen konnte und auf verschiedene Marktsituationen richtig reagiert hat. Vor allem die Übernahme von Teilen der insolventen Air Berlin ist eine Investition, die ich für langfristig absolut sinnvoll halte.

Institutionelle Investoren und kurzfristige Anleger monieren immer wieder, dass die Billigflugsparte Eurowings operativ vor sich hindümpelt und die Investition nicht wirtschaftlich sinnvoll gewesen sei. In der Tat mag das zutreffen, wenn man auf kurzfristige Kurssprünge aus war oder auf eine kräftige Dividendenerhöhung gehofft hat. Eine Übernahme dieser Größe bindet nun mal einiges an Kapital und kostet entsprechend viel Zeit. Aus Foolisher Sicht verzichte ich da gerne ein paar Jahre auf rasante Kurssprünge oder höhere Dividenden, denn sobald die Übernahme vollkommen vollzogen ist und die Flugausfälle noch besser in den Griff bekommen worden sind, sehe ich hier große Vorteile für die Lufthansa aufgrund von einem großen Flugstreckennetz.

Und gerade dieses große Flugstreckennetz und die bekannte Marke der Deutschen Lufthansa bilden für mich einen Buffett’schen Burggraben, den die Konkurrenz in Europa nicht so schnell überwinden kann. Das würde dann dafür sorgen, dass die Lufthansa in der Zwischenzeit weiter Gewinne in Milliardenhöhe erwirtschaften kann, die die Aktionäre glücklich machen.

Die Risiken

Das omnipräsente Risiko schlechthin bei einer Fluggesellschaft ist der Kerosinpreis. Steigen die Preise für Kerosin an den Weltmärkten, drückt das auf die Gewinne der deutschen Fluggesellschaft. Vor allem im Hinblick auf die aktuellen Geschehnisse im Iran sollten aufmerksame Investoren den Ölpreis im Auge behalten

Was weitaus schlimmer sein könnte als steigende Ölpreise, sind staatlich auferlegte Kosten in Form einer neuen Flugsteuer, oder, wie sie in Frankreich vornehm genannt wird, einer Ökosteuer. Unser Nachbarland möchte nämlich ab 2020 eine zusätzliche Steuer einführen, um Reisende auf den Bahnverkehr umzuleiten und somit die Umwelt zu entlasten. Noch ist unklar, ob so eine Steuer auch in Deutschland oder gar europaweit eingeführt wird, doch das Risiko besteht.

Hinzu kommt der aggressive Preiskampf, der im Moment, vor allem auf den Kurzstreckenflügen, tobt. Hier geraten sich die Deutsche Lufthansa und Ryanair (WKN: A1401Z) regelmäßig preistechnisch in die Haare und locken Kunden mit immer günstiger werdenden Flugtickets. Das allein belastet bereits die Gewinne und würde mit steigenden Ölpreisen und einer möglichen Extrasteuer, die wahrscheinlich nicht komplett an den Kunden abgegeben werden könnte, für weiter sinkende Gewinne sorgen.

Foolishes Fazit

Sollte die Deutsche Lufthansa weiter auf Wachstumskurs bleiben und sich von den kurzfristigen Turbulenzen erholen sowie mit Eurowings nachhaltig profitabel werden, glaube ich, dass die Chancen für die Fluggesellschaft sehr groß sein können. Langfristige Investoren mit genug Nerven für eine volatile Aktie, wie sie die Lufthansa ist, könnten hier auf Dauer belohnt werden und nebenbei nette Dividendenzahlungen abräumen.

Die genannten Risiken schweben jedoch wie ein Damoklesschwert über der Airline und könnten jederzeit herunterstürzen und den Kurs auf Talfahrt schicken. Mir persönlich sind die Risiken noch zu hoch und daher beobachte ich das Geschehen weiterhin von der Seitenlinie aus.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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