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Stammaktien oder Vorzugsaktien – wofür solltest du dich entscheiden?

InsurTech-Aktie Chance und Risiken
Foto: Getty Images

Die letzten zwei Monate an der Börse haben wenig Spaß gemacht. Der schon länger bekannte Mix aus den üblichen Themen haben den DAX seit Anfang Juli um rund 7,5 % fallen lassen (alle Kurse per 26.08.2019). Aber wir sind ja hier bei den Fools, und daher sehen wir in einem solchen Kursrückgang immer auch Chancen, denn wir können gute Unternehmen jetzt zu einem besseren Preis kaufen als noch vor sieben Wochen.

Wenn du dir dazu die Liste der DAX-Unternehmen ansiehst, wirst du feststellen, dass es vier Unternehmen gibt, die Vorzugsaktien ausgegeben haben, nämlich BMW, Henkel, RWE und Volkswagen. Was hat es mit diesen Vorzugsaktien auf sich? Und sind diese besser als Stammaktien?

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Was sind Vorzugsaktien?

Vorzugsaktien sind im Regelfall Aktien, die kein Stimmrecht auf der Hauptversammlung haben. Zum Ausgleich dafür haben sie einen Vorzug gegenüber den regulären Stammaktien, der normalerweise in einer höheren Dividende besteht. Häufig sind es Unternehmen mit einem bestimmenden Großaktionär, die Vorzugsaktien (auch „Vorzüge“ genannt) ausgeben. Eine Familie etwa oder wie im Fall RWE die öffentliche Hand in Nordrhein-Westfalen. Mit der Ausgabe von Vorzügen können die Unternehmen ihr Eigenkapital erhöhen, ohne dass der Großaktionär an Einfluss verliert.

Und welche sind jetzt besser?

Als ich vor über 30 Jahren meine Banklehre gemacht habe, war die Antwort klar und eindeutig: Für den Kleinaktionär wie dich und mich sind Vorzugsaktien besser, da sie eine höhere Dividende zahlen. Großanleger wie Fonds oder Versicherungen kaufen lieber Stammaktien („Stämme“), da für sie das Stimmrecht wichtiger ist. Stämme waren daher immer teurer als Vorzüge.

Inzwischen hat sich das nach meiner Beobachtung gewandelt. Große Teile der Stämme liegen in der Hand der Familien, an der Börse werden entsprechend wenig Aktien gehandelt. Dagegen sind die Vorzüge sehr liquide und können jederzeit ge- und verkauft werden. Institutionelle Anleger legen darauf großen Wert und kaufen bei einigen Unternehmen inzwischen lieber Vorzüge, weswegen diese oft höhere Kurse haben als die Stämme. Das ist bei Volkswagen, Henkel oder beim Medizin- und Sicherheitstechniker Dräger der Fall.

Was soll ich jetzt machen?

Wie immer, wenn es um Geldanlage geht, gibt es nicht diese eine Antwort, die für jeden Anleger in jeder Situation richtig ist. Also, ganz einfach: Es kommt darauf an.

Gehen wir kurz zum letzten Absatz zurück: Sind die Vorzüge teurer als die Stämme, kaufe ich lieber die Stämme, wie ich es letztens bei Henkel gemacht habe. Durch den höheren Kurs der Vorzüge ist die Dividendenrendite in etwa gleich, aber das Stimmrecht der Stämme hat dann doch einen Wert.

Nun ist es (leider) nicht so, dass ich mit meinen paar Aktien auf der Hauptversammlung irgendetwas ausrichten könnte. Aber ich habe mich an den „Fall Wella“ erinnert. Der Darmstädter Hersteller von Haarpflegeprodukten war über Jahrzehnte in Familienhand mit „teuren“ Vorzugs- und „günstigen“ Stammaktien. 2003 übernahm dann der amerikanische Konsumgüterriese Procter & Gamble Wella für 92,25 Euro pro Stammaktie und 61,50 Euro je Vorzugsaktie. Hier hatte das Stimmrecht auch für die Kleinaktionäre einen klaren wirtschaftlichen Wert.

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Anders sieht es beispielsweise beim Münchner Automobilbauer BMW aus. Dort kontrollieren die Quandt-Erben 46,7 % der Stammaktien, die 59,57 Euro kosten und 3,50 Euro Dividende zahlen (Dividendenrendite 5,88 %). Für die Vorzugsaktien sind nur 48,– Euro zu zahlen und du erhältst eine Ausschüttung von 3,52 Euro (das sind 7,33 %). Bei einem solchen Unterschied würde ich mich dann doch für die Vorzüge entscheiden.

Um es klar zu sagen: Weder bei Henkel noch bei BMW rechne ich damit, dass die beteiligten Familien ihre Aktienmehrheit abgeben werden. Trotzdem würde ich mich für das Stimmrecht entscheiden, wenn beide Aktiengattungen etwa gleich hohe Dividendenrenditen haben. Sollten die Vorzüge aber so deutlich günstiger sein wie bei BMW, würde ich dort zugreifen.

In ein diversifiziertes Depot gehören auch Nebenwerte

Bisher haben wir mehr über große, bekannte Aktien gesprochen. Die meisten der großen DAX-Werte geben einem Depot eine gewisse Sicherheit, denn sie verfügen über Reserven und können schlechte Zeiten besser durchstehen als kleinere Unternehmen ohne Rücklagen.

Dennoch bin ich davon überzeugt, dass auch Nebenwerte einen Platz in deinem Depot verdienen. Anders als die DAX-Schwergewichte, die häufig eher an Behörden als an Unternehmen erinnern, haben wir es hier mit kleinen, innovativen Firmen zu tun, die oft noch von ihren Gründern geführt werden. Sie kümmern sich um ihr „Baby“ und sitzen mit dir als Aktionär in einem Boot. Vergleich das mal mit der Deutschen Bank, wo die Manager schneller wechseln als die Jahreszeiten. Glaubst du, dass dort wirklich jemand mit Herzblut dabei ist und nur das Beste für das Unternehmen und damit für die Aktionäre will? Ich nicht.


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Offenlegung: Peter besitzt Stammaktien von Henkel. Von Peter betreute Depots besitzen Aktien von Procter & Gamble. The Motley Fool hat Aktien von Procter & Gamble leer verkauft.



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