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Canopy Growth vs. Tilray – welche ist die bessere Cannabis-Aktie?

Foto: Getty Images.

Weder Canopy Growth (WKN: A140QA) noch Tilray (WKN: A2JQSC) können die Investoren gerade so richtig begeistern. Canopy Growth lieferte neulich die Ergebnisse für das erste Quartal im Geschäftsjahr 2020, die man als schlimm bezeichnen muss. Ein Analyst nannte Tilrays jüngste Quartalsergebnisse „eine Katastrophe“ und sagte voraus, dass die Aktie abstürzen würde.

Trotz des Pessimismus gibt es dann doch einige Dinge, die man an Canopy Growth und Tilray schätzen kann. Aber welche dieser Cannabis-Aktien ist derzeit die bessere Wahl für Investoren?

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Was für Canopy Growth spricht

Gucken wir uns zuerst mal die schlechten Zahlen von Canopy Growth an. Das Unternehmen hat im ersten Quartal ziemlich viel vermasselt. Canopy scheint zu viele seiner Cannabis-Öl- und -Softgelprodukte versandt zu haben. Der Gründer und ehemalige CEO Bruce Linton wurde im Juli vor die Tür gesetzt, nachdem das Unternehmen im vierten Quartal Ergebnisse veröffentlicht hatte, die nicht annähernd so schlecht waren wie im ersten Quartal.

Canopy Growth ist jedoch nicht zufällig zum größten Cannabis-Produzenten der Welt geworden. Und sicherlich hat sich der Getränkehersteller Constellation Brands (WKN: 871918) gut vorbereitet, bevor er Milliarden von Dollar für eine Beteiligung von 38 % an Canopy lockergemacht hat.

Obwohl das Unternehmen einige Probleme hatte, bleibt Canopy Growth Marktführer auf dem wichtigen kanadischen Cannabis-Markt. Das Unternehmen sollte einen schönen Schub erhalten, wenn im Herbst der Markt für Cannabis-Derivate legalisiert wird. Canopy will eine Vielzahl von Produkten auf den Markt bringen, darunter Cannabis-Getränke, -Lebensmittel und -Vapes.

Der Weltmarkt für medizinisches Cannabis ist größer als der gesamte kanadische Cannabis-Markt. Canopy Growth verfügt bereits über eine solide Präsenz in Europa und Lateinamerika. Der internationale medizinische Cannabis-Verkauf des Unternehmens zählt bereits zu den höchsten unter den kanadischen Cannabis-Produzenten.

Canopy Growth ist zudem in den USA auf dem Vormarsch. Das Unternehmen baut eine große Hanfproduktionsstätte im Bundesstaat New York und erwartet, dass es bis Ende des Jahres seine ersten Hanf-CBD-Produkte auf den Markt bringt. Mit der Übernahme des US-Cannabis-Anbieters Acreage Holdings hat das Unternehmen zudem den Grundstein für den Einstieg in den großen US-Marihuana-Markt gelegt. Die Akquisition wird jedoch erst abgeschlossen, sobald die US-Bundesgesetze geändert werden, um die legale Verwendung von Marihuana zu ermöglichen.

Einer der größten Vorteile von Canopy ist die Beziehung zu Constellation Brands. Canopy hatte dank der großen Investitionen von Constellation Ende Juni rund 3,1 Mrd. Kanadische Dollar zur Verfügung. Constellation verfügt außerdem über umfangreiche Erfahrung in der Herstellung erfolgreicher Konsumgüter, ein Pluspunkt, der Canopy enorm helfen sollte, wenn es darum geht, sich einen Platz im schnell wachsenden CBD-Markt der USA zu sichern.

Was für Tilray spricht

Schauen wir auch bei Tilray zuerst auf die Schwächen. Das eklatanteste Problem für das Unternehmen ist, dass es weiterhin Geld verliert. Tilray verzeichnete in seinem zweiten Quartal einen Nettoverlust von 35,1 Mio. US-Dollar. Im Gegensatz zu Canopy hat Tilray jedoch keinen großen Equity-Partner, der mit vollem Portemonnaie zur Seite steht. Tilray hat zudem eine viel geringere Produktionskapazität als einige seiner Konkurrenten.

Die gute Nachricht ist, dass Tilray Maßnahmen ergriffen hat, um seine Kapazität zu erhöhen. CEO Brendan Kennedy erklärte in der Telefonkonferenz im zweiten Quartal, dass Tilray seine Anbau-, Herstellungs- und Verarbeitungsfläche in den letzten zwei Quartalen verdreifacht hat, wobei der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Kapazitäten für die Cannabis-Verarbeitung liegt. Das Unternehmen hat auch in seinem Werk in Portugal eine bedeutende Outdoor-Produktion hinzugefügt.

Apropos Portugal: Tilray hat kürzlich angekündigt, dass man eine Vereinbarung über den Versand von medizinischem Cannabis aus Portugal nach Deutschland getroffen hat. Der Vertrag mit Cannamedical Pharma beinhaltet eine erste Lieferung im Wert von 3,3 Mio. US-Dollar. Tilray erwartet, dass ihm die portugiesische Niederlassung eine starke Ausgangsposition für den Wettbewerb auf den medizinischen Cannabis-Märkten in ganz Europa verschaffen wird.

Tilray könnte mit seiner Partnerschaft mit Novartis in diesen europäischen Märkten einen Vorsprung haben. Die Sandoz-Einheit des Schweizer Pharmaunternehmens hat sich zunächst mit Tilray zusammengetan, um sich auf den kanadischen Markt für medizinisches Cannabis zu konzentrieren. Aber mittlerweile wurde die Beziehung erweitert, um auf den globalen Markt zu drängen. Brendan Kennedy ist der Meinung, dass die Marke Novartis auf ihren medizinischen Cannabis-Produkten bei Ärzten und Apothekern „Vertrauen und Zuversicht weckt“ und um die Marken von Tilray „einen Heiligenschein schafft“.

Die anderen Partnerschaften des Unternehmens mit wichtigen Akteuren außerhalb der Cannabis-Industrie kommen Tilray ebenfalls zugute. Tilray und die Authentic Brands Group (ABG) planen bis Ende 2019 die Markteinführung von Cannabis-Konsumgütern. Das Unternehmen arbeitet zudem mit dem großen Bierhersteller Anheuser-Busch InBev zusammen, um alkoholfreie Cannabis-Getränke in Kanada zu entwickeln.

Tilray ist dank der Übernahme von Manitoba Harvest Anfang des Jahres bereits auf dem US-Hanfmarkt aktiv. Die Produkte des Hanflebensmittelherstellers werden derzeit an 16.000 Verkaufsstellen verkauft, davon rund 13.000 in den USA.

Der bessere Kauf

Meiner Meinung nach ist die Wahl zwischen Canopy Growth und Tilray einfach. Ich denke, dass Canopy Growth im Moment die bessere Wahl ist, auch wenn in diesem Jahr die Performance nicht so wunderbar war.

Das ausschlaggebende Unterscheidungsmerkmal ist die Menge an verfügbaren Mitteln. Weder Canopy noch Tilray sind profitabel und kein Unternehmen dürfte in den nächsten Jahren gleichbleibende Gewinne erzielen. Der viele Cash von Canopy sollte es dem Unternehmen ermöglichen, den Betrieb für einen längeren Zeitraum zu finanzieren, als Tilray es ohne Schuldenaufnahme oder Ausgabe neuer Aktien kann.

Ich vermute, dass Constellation Brands seinen Einfluss geltend machen wird, um Canopy Growth bei der Suche nach einem starken neuen CEO zu unterstützen, der das Unternehmen voranbringt. Ich denke auch, dass 2020 ein viel besseres Jahr für Canopy sein wird, als es 2019 bisher war.

Canopy mag viele Probleme auf dem Zettel haben, aber ich gehe immer noch davon aus, dass das Unternehmen langfristig zu den Topgewinnern auf dem Cannabis-Weltmarkt gehören wird.

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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Anheuser-Busch InBev und Constellation Brands. Keith Speights besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 24.8.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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