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3 heiße Aktientipps gegen allzu große Heimatliebe

Sparen: Geld und Münzen
Foto: Getty Images

Home Bias, die Tendenz, eher Unternehmen aus heimischen Gefilden ins Aktiendepot zu packen, ist anscheinend einer der größte Anfängerfehler. Auch wenn ich das nicht derart drastisch sehe – schließlich machen viele großartige deutsche Unternehmen auch weltweit Geschäfte –, würde ich dennoch dringend empfehlen, auch außerhalb der Heimatregion nach Investitionsgelegenheiten zu suchen. Einen ersten Startpunkt bieten dabei meine drei Unternehmensfavoriten außerhalb des deutschsprachigen Raums.

MercadoLibre: Erfolgreich trotz wirtschaftlicher Gegenwinde

MercadoLibre (WKN: A0MYNP) ist der größte und erfolgreichste E-Commerce-Anbieter Lateinamerikas und insbesondere in Argentinien, Brasilien und Mexico aktiv. Die Umsatzanteile der vielen anderen südamerikanischen Länder, in denen MercadoLibre sein Glück versucht, sind heute (noch) vernachlässigbar.

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Im Jahr 2018 vermittelte das Unternehmen auf seiner Plattform Produkte im Wert von  12,5 Mrd. US-Dollar. Davon verblieben 700 Mio. US-Dollar als Umsatz in den Kassen von MercadoLibre. Hinzu kommt ein Bezahlvolumen von 18,5 Mrd. US-Dollar, das über den Bezahlservice MercadoPago abgewickelt wurde – erstaunliche 39 % davon waren Zahlungen außerhalb der unternehmenseigenen Plattform. Zählt man alle Aktivitäten zusammen – neben dem Onlinemarktplatz und dem Bezahlservice vergibt das Unternehmen auch Kredite und übernimmt die Lieferung für seine Kunden –, wurde im letzten Jahr ein Umsatz von 1,4 Mrd. US-Dollar erzielt.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind derzeit sicherlich nicht einfach für MercadoLibre. Der E-Commerce-Akteur kann sich diesen bisher aber erstaunlich zuverlässig entziehen – zumindest wenn man die Unternehmensergebnisse in lokalen Währungen betrachtet. Da MercadoLibre seine Zahlen aber in US-Dollar bilanziert, kommt es bei stark schwankenden Wechselkursen hierbei oftmals zu Verwerfungen.

Langfristige Investoren sollten diese allerdings ignorieren. Die heutige Marktkapitalisierung von rund 30 Mrd. US-Dollar sieht natürlich nicht nach einem wahnsinnigen Schnäppchen aus. Mit Blick auf einen 644 Mio. Menschen umfassenden Heimatmarkt und hoffentlich abflachenden politischen Gegenwinden stehen die Chancen für eine goldene Zukunft für das Unternehmen und die Aktionäre nicht allzu schlecht.

The Trade Desk: Der Onlineprofiteur

Für Digital-Junkies ist es zwar kaum vorstellbar, aber es gibt immer noch Menschen, die eine Zeitung aus Papier lesen und klassisches Fernsehen schauen. Natürlich, die Zeit, die ein durchschnittlicher Mensch täglich mit diesen Medien verbringt, sinkt. Was aber deutlich langsamer sinkt, sind die Werbebudgets, die auf diese Medien entfallen.

Die Folge dieser Entwicklung sind noch immer messbare Unterschiede in den Werbebudgets pro Nutzungsstunde. Im Internet sind es in den USA angeblich rund 0,24 US-Dollar pro Nutzungsstunde, bei Podcasts gerade einmal 0,01 US-Dollar pro Nutzungsstunde. Bei Zeitungen beinahe wahnsinnige 0,72 US-Dollar pro Stunde. Auch wenn die Mediennutzer den Werbetreibenden noch voraus sind, wird dieser Schiefstand meiner Meinung nach bald der Vergangenheit angehören.

Steigende Werbebudgets für neue Onlinemedien sind natürlich zunächst eine riesige Chance für all diejenigen, die Onlineinhalte zur Verfügung stellen. Aber auch eine Riesenchance für eine Plattform, die Werbeagenturen und Onlinewerbeplätze verbindet. Die beste Plattform dafür scheint derzeit The Trade Desk (WKN: A2ARCV) zu sein.

Das Unternehmen wächst regelmäßig mit mehr als 40 % und ein Ende dieser Dynamik scheint nicht absehbar. Der Markt für Programmatic Advertising – so nennt man den vollautomatischen Ein- und Verkauf von Onlinewerbeflächen in Echtzeit – soll bis zum Jahr 2021 von heute rund 60 Mrd. US-Dollar auf 81 Mrd. US-Dollar anwachsen. Lediglich rund 2,4 Mrd. US-Dollar an Werbebudgets wurden im Jahr 2018 übrigens über die Plattform von The Trade Desk ausgegeben.

Eine großartige Chance für The Trade Desk. Und ein Grund dafür, wieso der heutige Aktienkurs trotz einer Marktkapitalisierung von rund 11 Mrd. US-Dollar bei einem erwarteten Jahresumsatz von lediglich 653 Mio. US-Dollar für mich zwar nicht günstig, aber auch nicht völlig irrsinnig erscheint. Im Gegensatz zu vielen anderen schnell wachsenden Unternehmen ist The Trade Desk übrigens bereits heute profitabel.

Teladoc Health: Digitaler Hoffnungsträger des Gesundheitssystems

Arztbesuche sind lästig. Nicht nur weil damit meist ein körperliches Gebrechen einhergeht, sondern weil sie sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Der Aufwand für die Terminvereinbarung, den Fahrtweg und die Wartezeit steht oftmals in keinem Verhältnis zur Konsultationszeit beim Arzt — zumindest dann, wenn es sich um eine eher harmlose Beschwerde handelt.

Teladoc Health (WKN: A14VPK) sagt diesem Umstand den Kampf an und will die Art und Weise, „wie Menschen das Gesundheitswesen erleben“, transformieren sowie den Zugang zu medizinischen Dienstleistungen deutlich verbessern.

Um das zu erreichen, bietet das Unternehmen eine Technologieplattform, die Konsumenten mit Ärzten und anderen Gesundheitsexperten verbindet – in der Regel online per Videosprechstunde. Derzeit können Konsumenten auf über 50.000 Gesundheitsexperten in über 450 Fachrichtungen sowie auf mehr als 7.000 Klinikärzte zugreifen. Für 2019 erwartet Teladoc Health, mehr als 9 Mio. Onlinesprechstunden über seine Plattform abzuwickeln.

Die Kunden des Telemedizinspezialisten sind dabei in aller Regel nicht die Konsumenten selbst, sondern Versicherer und Arbeitgeber, die durch das Bezahlen einer Abogebühr an Teladoc Health ihren Versicherten und Arbeitnehmern den Zugang zur Technologieplattform ermöglichen.

In den letzten drei Jahren vergrößerte Teladoc Health seinen globalen Fußabdruck mit einigen größeren Zukäufen: zunächst Best Doctors, die das große Netzwerk an Gesundheitsexperten in das Unternehmen einbrachten, dann Advance Medical, die einen Fußabdruck in Lateinamerika und Asien vorzuweisen hatten, und zuletzt die Expansion nach Frankreich mit der Akquisition von MédecinDirect.

Diese Zukäufe sorgten für ordentliches Umsatzwachstum, kosteten aber auch einen ordentlichen Batzen Geld. Langfristig sollten die dadurch erkaufte globale Präsenz und das riesige Expertennetzwerk aber einen großen Wettbewerbsvorteil für Teladoc Health bieten. Und mit erwarteten Umsätzen von 542 Mio. US-Dollar und einer heutigen Marktkapitalisierung von nur knapp mehr als 4 Mrd. US-Dollar bietet die großartige Vision von Teladoc Health bei beiden Kennzahlen noch viel Potenzial.

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Sven besitzt Aktien von MercadoLibre, Teladoc Health und The Trade Desk. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von MercadoLibre, Teladoc Health und The Trade Desk. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Short Januar 2020 $125 Calls auf The Trade Desk und Long Januar 2020 $60 Calls auf The Trade Desk.



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