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Nach der Gold- und Silberrallye: Diese Industriemetalle werden jetzt noch zu günstigen Preisen gehandelt

Metallverarbeitung
Foto: Getty Images

Mit Investments rund um Gold und Silber konnten Anleger über die letzten Monate schöne Gewinne erzielen. Andere Metalle wie Aluminium und Kupfer haben sich hingegen sehr schwach entwickelt, sowohl auf Jahresbasis als auch längerfristig. Hier ergeben sich vielleicht lukrative Einstiegsmöglichkeiten. Lies hier, was bei diesen wichtigen Industriemetallen derzeit los ist und was passieren muss, damit wir auch dort bald wieder höhere Kurse sehen.

Edelmetall sticht Industriemetall

Keine Frage, bei Edelmetallen konnte man in letzter Zeit bessere Kursgewinne erzielen als bei Industriemetallen. Der Star war das unscheinbare Palladium, das in größeren Mengen in Katalysatoren von Ottomotoren gebraucht wird. Von 440 Euro je Feinunze im Frühjahr 2016 schoss der Kurs auf über 1.400 Euro hoch. Mitte 2018 setzte eine richtige Kaufpanik ein. Auch das Gold entwickelte sich sehr respektabel. Das ganze Krisengerede der letzten Monate hat viele Anleger und Großinvestoren dazu verleitet, ihre Goldquote im Depot zu erhöhen.

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Über den Sommer hat der Trend hin zu Edelmetallen auch das lange schwächelnde Silber erreicht. Zuletzt gab es einen spektakulären Anstieg von 12 auf 18 Euro (04.09.). Das Fünfjahreshoch ist damit in Sichtweite. Neben dem Drang nach der vermeintlichen Sicherheit des schmucken Metalls dürfte auch der für viele überraschend starke Photovoltaikabsatz eine Rolle spielen, da Silberpaste in Solarmodulen zum Einsatz kommt.

Ganz anders sieht die Lage bei reinen Industriemetallen aus, deren Kurse eher neue Zwischentiefs ausloten. Lediglich das eine oder andere Batteriematerial wie etwa Nickel konnte sich gegen den schwachen Trend stemmen. Der Hauptgrund ist wohl auch hier die Angst vor einer Krise. Während diese bei Edelmetallen die Nachfrage erhöht, ist es bei Industriemetallen umgekehrt. Sollte die weltweite Konjunktur einbrechen, dann droht ein zurückgehender Verbrauch, und das spiegelt sich bereits jetzt in den Preisen wider. Möglicherweise übertreiben die Märkte aber zum Teil, ähnlich wie zuvor beim Silber.

Kupfer: Überschätzt oder vernachlässigt?

Das rötlich glänzende Kupfer ist ein äußerst vielseitiges Metall, das einerseits in Gegenständen und in der Architektur Verwendung findet und andererseits technisch zum Beispiel in Kabeln, Antrieben und Wechselrichtern sowie für die Abführung von Wärme genutzt wird.

Da die Energiewende stärkere Stromnetze erfordert und die Mobilitätswende jede Menge starke Elektromotoren und Ladestationen, sollte man denken, dass Kupfer ähnlich wie Kobalt und Nickel einen Boom erlebt. Stattdessen kann sich der Kurs nur mit Mühe über der Marke von 5.000 Euro pro Tonne halten, nachdem er nun seit vielen Jahren um die Marke von 5.500 Euro pendelt.

Möglicherweise wird das Metall hier in Sippenhaft genommen, denn in einer aktuellen Expertenumfrage von MarketWatch äußern verschiedene Experten die Ansicht, dass wir auf Sicht von einigen Jahren auf ein bedeutendes Defizit zusteuern werden, weil die Förderung kaum mit der schnell wachsenden Nachfrage schritthalten könne. Andererseits zeigen Studien, dass die Produktionskosten dank der zunehmenden Automatisierung seit Jahren nach unten tendieren und somit auch auf dem aktuell niedrigeren Preisniveau gute Margen erlauben.

Die Aussicht auf sich mittelfristig deutlich aufhellende Marktbedingungen könnte daher Investitionen in Kapazitätserweiterungen befeuern. Es ist immer schwierig, abzuschätzen, wie die einzelnen Akteure auf den Rohstoffmärkten handeln und was dann als Gesamtergebnis am Ende herauskommt. Insgesamt bin ich jedoch überzeugt, dass Kupfer grundsätzlich das Potenzial hat, der nächste Rohstoffsuperstar zu werden.

Aluminium: Zurück ins zweite Glied?

Ähnlich wie beim Kupfer gibt es auch für Aluminium unzählige Anwendungen. Das Leichtmetall eignet sich für Tragestrukturen im Bau genauso wie für Fahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge. Außerdem dient es etwa zum Verpacken von Schokolade und für die Herstellung von Dosen, Pfannen und ähnlichen Gebrauchsgegenständen. In der Elektrotechnik kommt es ebenfalls in großen Mengen zum Einsatz.

Diese Vielseitigkeit sorgt für eine gewisse Stabilität, aber China und die Autonachfrage bleiben entscheidende Faktoren, die momentan negativ wirken. Außerdem ist daran zu denken, dass der Energiebedarf zur Herstellung von Primäraluminium extrem hoch ist, weshalb das Metall in der aktuellen Klimadebatte einen zweischneidigen Ruf hat. Eine Folge davon ist, dass das Aluminiumrecycling weltweit an Bedeutung gewinnt, wodurch die Verfügbarkeit des Materials steigt und hochschießende Preise weniger wahrscheinlich werden.

Aktuell drückt sich all das in einem reduzierten Preis von unter 1.600 Euro pro Tonne aus, nachdem er noch im April 2018 fast die Marke von 2.000 Euro erreichte. Anfang 2016 waren es allerdings weniger als 1.400 Euro, sodass Aluminium aktuell auf mich weder billig noch teuer wirkt. Der ganz große Treiber ist hier nur schwer zu erkennen. Außerdem ist Aluminium in vielen seiner Anwendungen ersetzbar, was den Preis nach oben hin deckeln sollte.

Wie investieren?

Wer trotzdem an ein Comeback von Aluminium glaubt, kann sich Aktien wie Alcoa (WKN: 850206) anschauen. Aluminiumverarbeiter wie Constellium (WKN: A1WY9D) profitieren hingegen eher von sinkenden Rohstoffpreisen, wenngleich ein Konjunktureinbruch natürlich auch sie treffen würde. Was Kupfer angeht, dürfte Aurubis (WKN: 676650) von einer Belebung des Kupfermarkts besonders profitieren. Gegebenenfalls könnte es auch eine gute Idee sein, mit Aktien wie Rio Tinto (WKN: 852147) etwas breiter auf Industriemetalle und weitere Rohstoffe zu setzen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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